blanfeS poliertes (Silber! 3Jcan fann baS S ta tt unter Sßaffer fdjtoenfen ttnb fdjütteln,
fo nie! man toiH, man fann baSfelbe audj wochenlang unter SBaffer taffen, bie füber=
glängenbe Suftfcl)id)t wirb nicht oerbrängt. 3ieht tnart ein fotc^eS S ta tt bann aus bent
SBaffer, fo ift gtoar bie Oberfeite gang genest, bie Unterfeite aber ift fo trocfen geblieben
mie eine tganb, bie man in Oitedfilber getankt unb raieber heroorgegogeu Ijat, unb nid)t
baS fleinfte Sröpfdjen SBaffer ift an biefer untern ©eite beS SambuSblatteS p n g e n ge=
blieben. S ringt man einen mit SBaffer gefüllten Sedjer, in meinem SambuSblätter bis
gur HJlüte in bie glüffigfeit oerfeitft firtb, unter bie Suftpumpe unb pumpt bie Suft aus,
fo löfen fid) fofort ooit bem uutergetaudjten Seile ber S lätter gasreiche SuftbläSdjen loS.
$ej3t oerfdpoinbet ettblid) attd) ber Silberglang, unb bie Suft gtoifdjeit ben üUttifulargapfen
wirb burdj SBaffer erfe^t. Saitd)t man hierauf baS S ta tt nidjt nur bis gur SJtitte, fom
@d)u(j ber S p a ltö ffn u n g e n gegen SRäffe öurdj Ä u titu la r ja p fe n : 1. Duerfdjnttt eines 23am6u§bIntteS; ISOmal Pets
gröjjert. — 2. ®tn Stütt au§ bem nntern Seile beS OuerfdjnitteS; 460ntal pergröjjert. — 3. gilt Stütt aus bem eben; Seile beS
GuerfdjnitteS; 460mat bcrgröfjert. SSgl. Scrt, S. 271.
berti gang unter baS 3Saffer, fo erfdjeint ber Silberglang nur an jenem Steile, welcher
früher nidjt unter SBaffer mar, roo baljer auch bie ausgepumpte Suft nicht burch SBaffer
oerbrängt merben tonnte, raotjt aber beim Öffnen beS <QaI)neS ber Suftpitmpe bttrdj ein-
brittgenbe anbre Suft erfe^t mttrbe. 2IuS biefem Serfucfje läfit fiel) entnehmen, mie fefjr
bie «Spaltöffnungen burd) Släffe gefäfjrbet fein mürben, menn bie betreffenben ißftangen
nicht burd) bie gefdplberten, eine Suftfdjicht fefthaltenben SUttifulargapfen gegen Seneigung
gefdjübt mären.
Sei rieten im ©onnenfdjeine wadjfenbeit ipflangett unb gwar gang oorgttglidj bei folgen,
welche immergrünes Saub tragen, bas nur gur $eit beS lebljafteften SaftumtriebeS ftarfer
Senefmng mit SBaffer, fpäter bagegen monatelang trodner Suft auSgefefd ift, fiitbet mau
bie ©iuridjtttng getroffen, baff bie S p a ltö f f n u n g e n m it einem SBalle um geben ober
in b efo n b ere © ritb eit u n b $ ttrd )e n e iu g e fe n ft finb. Schon an ben fommergriinen
S lältent ntandjer f a n g e n rtnfrer $to ra, g. S . jenen ber gelben diübe (Daucus Carota),
merben bie Schliefjgellen ber Spaltöffnung ootx ben angrengenben Dberljautgellen fo über=
raölbt, baff babitrd) eine Slrt Sorlwf oor ber eigentlidjen Pforte gebitbet ift. SJlait überzeugt
fid) leidjt, baff SBaffertropfen, bie an foldje Stellen tommen, nicht im ftanbe finb, bie Suft aus
biefem Sorfjofe gu oerbräitgen, unb baljer and) nidjt bis §u ben Sdjtiefjgellen ber Spaltöffnung
Üöenoötfjte Spaltöffnungen. 273
eingubringen oermögen. Sei H ak ea florida unb P ro tea mellifera (f. untenfteljenbe 31b=
bilbitng), gwei neuhotläubifchen © tra u tem , oer^ält eS fid) ähnlich, bod) finb ba bie Spalt=
Öffnungen nodj meljr übermölbt, fo bafj fie ber auf bie Slattflädje ©e^enbe nur burd)
tleine Södjer an ber Kuppel ber ©ewölbe beobachten tann. Slud) bie Spaltöffnungen an ben
grünen Zweigen ber oerfdnebenen SCrten oon SJteerträubel (Epliedra) finb oon roallförmigen
Sorfpriingen ber ^utifuta benachbarter fpautjellen umranbet unb gleichzeitig etroaS in bie
Siefe oerfenft, fo baff über jeber Spaltöffnung ein amphorenartiger Staunt entfteht, aus
meinem bas Söaffer bie Suft nicht gu oerbrängen oermag. Sin ben Slattern oon D ryandra
floribunda, einer in ben ©ebüfd)bidtd)ten dteuhodanbS oorfommenben Sproteacee, finben fid;
mehrere Spaltöffnungen (f. Slbbilbung, S . 274) im ©nmbe oon ©ritbchen an ber Unterfeite
Überwölbte S p a ltö ffn u n g e n neuf)oIlänbifd)er Sßroteaceen: 1. Gnerfdinttt burd) ein SBIatt ber Hakea florida. —
2. ftlädjenanfidjt beSfelben SlatteS; 320mal Pergröfert. - 3. Querfd;nitt burep etn SBIatt ber Protea mellifera. - 4.g!äd)en=
anfidjt beSfelben SBIatteS; 360mal Oergrö^ert. Sßgl. Sejt, @. 287.
beS SlatteS, unb eS gehen oon ber Seitenmanb ber ©riibdjen haarförmige ©ebilbe aitS, rneldje
fid) itittereinanber oerftriden unb einen lodern, graar für ©afe, nicht aber auch für glüffig-
feiten paffierbaren f^ilg bilben. ähnlich oerhält eS fid) and) mit ben Spaltöffnungen an ben
S lättern beS DleanberS (SNerium Oleander). Sind) biefe finben fid) im ©runbe tiefer ©ru=
ben an ber untern S lattfeüe, unb and) ba ift ber .gugang gur ©rube mit ungemein garten,
haarähnlichen ©ebilben befe^t (f. Slbbilbung, ©. 285). SDer Dleanber befäumt mit feinen
immergrünen Süfd)en int füblichen ©uropa unb im Oriente bie Ufer ber Säd)e in offener,
foitniger Sanbfd)aft unb ift an feinem natiirlid)en ©tauborte gerabe in jener 3 eit, in raelcher
für ihn bie Oranfpiration eine mal)re SebenSfrage ift, ber Senehung bttreh Dtegen, Hiebet unb
STau am meiften auSgefe^t. SBenn ftch aber bie S lätter auch beiberfeitS mit einer $eud)tig=
feitsfd)id)t übergiel)en, in bie grubenförmigen, mit paaren auSgefleibeteu Sertiefurtgen,
meld)e bie Spaltöffnungen bergen, oermag hoch niemals SBaffer eingübringeit, unb bie Oram
fpiration ift baher felbft in ber feud)teften ^Seriobe beS Jahres nicht gefährbet.
spftanäenteten. I. 18