Temperatur eine Säuberung im $eud)tigfeitgguftanbe beg ^ofgeS itadj fid) giel)t. 3 U ©attcr=
ft off gegcbcttcg teudjtenbeg £olg geigt eljcr eine Sttmaljme als eine 3 unal)me beg ßeudjteng.
3 m SBatbgrunbe fann man, raenn attberg bie ^eudjtigfeitgoerhältniffe fiel) gleich bleiben,
bag £eud)ten länger alg eine Söodje Ijinbnrd; Tag für Tag an bem gleichen ©tntnfe
beobachten.
Tag ßid)t, bag 001t bem 3Jfi)cetium aitggef;t, läftt fid) fdpoer mit irgettb einem anbent
uergleid)ett. ©g ift nicht fo grün roie jeneg ber ßeud)tfäferd)ert unb hat and) nicht jenen
©djitnmer, roie er beim 2fteerleud)teit oorfommt; eg ift ein weifjeg, matteg Sicht. 2ltn
meiften nähert eg fid) jenem beg reinen, unter Söaffer gehaltenen ^l)ogpl)org. 3 m Tunl'el
beg äßalbeg macht eg einen befrembenben unb barum unheimlichen ©inbruef. Tie „3rr=
lid)ter// bürften, gum Teile wenigfteng, auf leud)tenbeg £olg guritdguführen fein. SBenn
man einen oon bem leud)tenben -Utpcelium burd)ioud)erteu morfdjen Vaumftrunf mit ©e=
malt anftöfjt, fo baff er in föunberte oon Vrudiftüden gerfplittert, bie in weitem Uutfreife
hinausfliegen unb gerftreut gu Voben fallen, fo geigt noch jeber S plitter bag ßeudjten,
‘ unb ber bunfle SBalbgrunb ift mit gröfjcrn unb fleinern ßidjtpunften wie befäet. Tag
Berichten folcl)er Vrud)ftüde hat aber big gitr nächften Stacht gewöhnlich fdjon fein ©ttbe erreid)t.
T er <öatimafd) unb bie anbern ihm oerroanbteu Vlätterfd)wömute geigen bag ßeudjten
nur au ihrem 3Jh;celium, mäl)rcnb feine ©porenträger unter allen Uutftänben bunfel blei=
ben. 2ltt einer Steifte anbrer Slätterfd)ioämme, namentlich an bem brafiüfdjen A garicus
Q-ardneri, an beut in Slmboina heiutifd)en A garicus igneus, bem in Manila oorfotm
menben Agaricus noctilucens unb bem in ©ttbeuropa bttrd) bag mittellänbifd)e 3lorcn=
gebiet meitoerbreiteten A garicus olearius leuchten bagegen bie ©porenträger unb gtoar
bag an ber untern ©eite beg <Quteg entroid’elte tQpmenium, feltener and) ber ©trunf,
welcher beit tgut trägt. Tag oon biefett tilgen auggel)ettbe Sicht gleicht gang jenem beg
SJtpceliumg ber früher befprod)enen Slätterfdjtoämme, ttitb and) bie äußern Vebiitguttgen,
unter toeld)eit cg gtt ftanbe foinmt, fiub ähnliche, Stur haben hier bie ^eudjttgfeitgoerhälU
niffe nicl)t jenen auffallenbeit ©ittfltth, ben man am leudjtenben, oon SJtpcelfäbett bttrd)=
mirften tgolge bemerft. 2ln beut gule^t genannten A garicus olearius, einem Vlätter=
fchtoantme, toeld)er gnüfd)eit bem Söurgetwerfe ber Ölbäume roäd)ft unb feine golbgelbeit
grudjtförper im ©pätherbfte augbilbet, bemerft man toenigfteng bag ßeud)teit ebenfo=
tool)l bei trodnem Sßetter roie bei Stegenmetter. ©obalb bie ßufttemperatur unter + 3°
herabfütft, hört bag Seitchteit fogleid) auf; am fcfjönften bagegen geigt fid) bie ßid)terfd)ei=
nung bei 8—10°; bei l)öhern Temperaturgraben nimmt fte nicht weiter git, fonbern allmäl)=
lid; toieber ab. Tie 2lbl)altung unb ©ntgieljung beg ©atterftoffeg ber £uft hat fofort eine
©iuftellung ber ßidjterfdjeinitng int ©efolge. ©obalb aber bie atmofpl)ärifd)e ßuft netter=
bingg 3 u tritt erhält, ftellt fid) and) bag ßeudjten toieber ein. Tie abfterbenben 33lätter=
fd)wämme leuchten immer fd)wäd)er unb fd)ioäcl)er; mit bem ßebeit erlifd)t auch bag ßeud)teit
berfelbcn. 9tod) ift gu beuterfeit, bah nicht nur bei Vlätterfchwämmen mit leud)tenbem
Jgpmenium, fonbern and) bei jenen mit leudjtenbem Sltpcelium bag ßeud)ten fowol)l bet
Stacht alg am Tage ftattfinbet. Stur wirb eg am hellen Tage im freien nicht gefel)en;
fobalb man aber bag betreffenbe ©cbilbe in einen bttufeln Staunt bringt, tritt and) wäl)renb
ber Tageggeit bie ßid)terfd)eiuitug l)eroor. infolge oon Vefonnttttg währenb beg Tageg
wirb bag ßeudjten in ber barattf folgeuben Stadjt nicht oerftärft, ttitb bie (Srfcheinung l)at
bafter mit jenem eigentümlichen ?ßho^Phore^giereii, weld)eg ber am Tage ber ©onne aug=
gefegte gluhfpat in ber näcl)fteit Stadjt geigt, nid)tg gemein.
©g gibt organifche ©toffe, weld)e in alfalifd)er ßöfttitg bei 3 utritt oon ©auerftoff gu
leud)teu beginnen, ©g liegt nal)e, anguitehmen, baj) fiel) fold)e ©toffe in ben genannten
Vlätterfchwämmen bilbeit, unb bah bann beim Sltmen ber ©auerftoff gu biefett ©toffen
hingeleitet wirb ttitb bie ßicl)terfMeinung oeranlafjt. ©o würbe fiel) biefeg ßcud)teit jebem
fallg aut eiufachfteit erflärett. Über ben Vorteil, weld)ett bag ßettd)teit für bie Spflaitge
felbft hat, fann matt nur dJiutmafungen augfpred)en. Slot wahrfd)eiutid)fteit ift eg, bah
ben ^ilgmüdeit tutb Sßilgfäfern, welche il)re ©ier in bie SJtpcelten unb ©porettträger ber
jQpmenompceteit legen ttitb bie mit ber Verbreitung ber ©porett in einem fpäter nod) auS=
füf)rtid)er gu befprechettbett 3 llfatttutenhange fteljen, itt ber bttufeln Stad)t ber Söeg gegeigt
wirb. Viele biefer 3Jiücfett unb ^äferdjett fliegen nur bei Stacht unb wettbett fid), wie fo
oiele geflügelte Stad)ttiere, bei ihrem ginge leud)teubeu ©egenftänben gtt. ©g wäre nun
immerhin möglich, bah bag oon ben genannten Vlätterfd)ioämtnen auggel)enbe ßid)t alg
2Inlodunggmittel unb SBegweifer für bie genannten in ber Stacht fliegettbett 3afeften bient,
ähnlich wie ber ©erttd) ttitb bie lebhafte garbe anbrer <gt)ateitoiitt)ceteit für jette ^fiilgfliegeu
unb fßtlgfäfer, welche am l)ülett Tage fd)ioärmeti.
©ärmtg*
Vor etwa 30 3 ahrett formulierte man ben ttnterfd)ieb oott ipflangett unb Tieren itt
folgettber SBeife: Tie ^ßflangert fepett lebettbige 5lraft in ©paunfraft ttttt, fie bilbett bttrd)
Stebitftion attg uitorganifd)er Staltrung, guntal attg 5fol)lettfäure, ©alpeterfäure unb
SBaffer, organifche Verbinbungett; bie Tiere fe^en ©pattufraft in lebettbige Ifraft ttttt, fte
gerfejgen unb oerbrennen bei ber Sltmung bie ihnen alg Stahrmtg bieuettbett, oott ben grünen
ipflattgett gebilbeten orgatttfehen Verbinbungett. Tiefe Unterfd)eibuitg hat aber nur teilweife
©ültigfeit. ©ittittal pafft fie nid)t auf bie ber ©l)loropl)t)llförper entbehrenben ipflattgeit,
unb aitberfeitg ift eg fid)ergeftellt, baff and) bie grünen ißflangen atmen unb babei ©pantt=
fraft in lebettbige ^ ra ft oerwanbeln. Tie Sltmung ber ipflangett ift oon jetter ber Tiere
weber alg Vorgang noch in ihren 3teleu unb ihrer Vebeutung oerfd)iebett. ^ ier wie bort
giel)en bie lebenbigett iprotoplafteit ben ©auerftoff ber attnofpl)ärifd)eit ßuft herbei, ttttt il)tt
auf gewiffe eigettg oorbereitete ttitb gugerid)tete, oerbrettttlid) gemachte üol)lenftoffoerbitt=
bttttgett gtt übertragen, hier wie bort werben biefe ifohlenftoffoerbittbungeit oerbraitnt, um
bie nötigen Vetriebgfräf-te gitut SBeiterlebeit ttitb SBeiterwachfeu gu geiotititeit. Tie 2ltta=
logie gwifdjen Tieren unb ^flctugett geht aber in biefer Vegiel)ung noch weiter. SSetttt matt
Tiere, bie ein gäljeg ßeben haben, g-, V. gröfche, in f auerftoff freie ßuft gibt, fo gehen fie
nicht atfogleidj gtt ©ruttbe unb hören auch nicht fofort auf, üot)lenbioppb augguatuteit;
fie bringen alfo noch eine 3 eülang eine gewiffe -Dteiuge lebettbiger £ raft bttrd) Verbrett=
nung oott ^ohleuftoffoerbinbuitgeit itt ihrem Körper auf. 2Ittg ber uiitgebeitbeti ßuft oer=
mögen fie ben hiergtt nötigen ©auerftoff nicht herattgugiel)ett; eg bleibt bai)er nid)tg anbreg
übrig, alg bah fte ihn rtU^ organifchen Verbiitbitngeu il)reg eignen ßeibeg gewinnen. 3 la’
bie T auer ift bag freilich nicht burchführbar, ttitb längereg Verweilen ber ^röfetje itt fatter=
ftofffreier 2ltmofpl)äre hat gur 3 °lfle/ bah fte fd)liehUd) abfterbeu. 2lber auf furge 3 eH
oermögen fie auf bie angegebene Sßeife il)r ßebeit immerhin gtt friften. ©attg bagfelbe
beobachtet matt auch au ^flangett. 3 a eine Umgebung gebracht, weld)er freier ©auerftoff
fehlt, fterben fte nicht fogleid) ab, fonbern fttd)ett fid) nod) furge 3 ett babttrd) am ßebett
gu erhalten, bah fie gebunbenett ©auerftoff bettttfeen, bah ft® tf)u beit falpeterfauren ©algett,
welche mit ber dtal)rung in ihren Körper gelangten, ober and) f auerftoff reichen orgattifdjen
Verbiitbttugen beg eignen Körpers entgiehen. 3 a fold)er äßeife gewonnener ©auerftoff
oerutag beit für gewöhnlich aug ber Umgebung aitgegogeiteit gu erfefceu, gleich biefent eine
Verbrennung oon SEoI;lenftoffoerbinbungen gu oeranlaffett unb fo bie gur guwtbatier öeg
ßebeng notwenbige lebettbige ü ra ft gtt fdjaffen. ©g wirb bann auch tu fauerftofffreier