®rude ber ^artb roirb ba« S ta tt, beffen Stanb fie befäumen, gebogen. S a aud) biefe« gut
auSgefteift ift, erfährt bie brüdenbe ßaub einen Sßiberftanb, wetten man an bem fdieinbar
jo garten S tatte gar nidjt erwarten möchte. Sßenn man eine Qtäd;e, auf roetd)e abgeriffene
©tiide fotdjer S tätter gelegt mürben, f Rüttelt, fo bewegen fidj bie Stattftüde immer nur nad;
jener S tiftung, roeldje entgegengefeit ift berjenigen, ber bie ©pi£en ber 2BiberIjäM;en guge=
menbet finb. ©ine Seroegung nad; ber anbern ©eite ift unmöglich, meit fidj eben bie ©pi|en
ber SBiberljäfdjen bagegenftemmen. ©elaitgen fotc^e Stattftüde in ba« SJtaut ber Söieberfäiter,
fo f'önnen fie bort teidjt nad; einer ©eite unb in einer Sßeife oorrüden, roie e« ber 2Xbfid;t
SBaffen b er ^ f l a n j e n : 1. Ingelborften toon Opuntia R afm esquii; 25ma( öergrößert. — 2. Dberfieä ©tiict einer folcfien
Slngelborfte; 180mal bergröpert. — 3. 5Durd)[cf)nttt burd) ein mit Jörennborften befetjte§ Stattftücf ber groben SMfet (U rtica
d ioica); 85ntai bergrö^ert. — 4. ßöpfdjenförmigeS ($nbe einer folgen Srennborfte; 150mal bergrßpert. — 5 5Da§ töpfdjen-
150mat ö frSröf:ert. — 6. Stedjborften bon bem 9tattertopf Echium Ita licum ; 40mal b e r g r o W -
7. uJctt SBibertjätdjen be}c(>ter Stanb eine§ fctjorfen $5Iatte§ bon bem Dtiebgrafe Carex stricta ; 200ntal bergröpert. — 8. 9Jtit
äbiberljätdjen bcje(jter Dtanb eine§ fc^arfen S3Intie§ bon bem ©rafe F estu ca aru ndinacea; 180mal bergröfjeri
S5g(. $ e £ t, ©. 4 0 7 - 4 1 0 .
be§ weibenben Siere« nic^t entfpridjt unb and; burdjau« nid)t mittfommen ift. Seifräftigem
^inftreifen über ben Stanb eine« fotzen fdjarfen S ta tte t roirb eine btutenbe ©dmittrounbe
uerantafit, inbem bie uerfiefetten ©pi^en am Stanbe gang mie bie Qätjne einer fetjr feinen
Säge mirfen. ©otcfje ©dmittrounben in bie igaut roerben nidit nur bann, meitn man non
ber © pi|e be« Statte« gegen bie Safis mit ber £anb tjinftreidjt, fonbern aud;, menn bie
umgefetjrte Stiftung eingefcfjtagen mirb, ueranlafjt. Safj raeibenbe Siere fotdje fcfiarfe Slät=
ter freuen unb ba« unbeabfidjtigte Sorrüden berfelben in ber SJlunöfjöIjte ebenfo mie bie
teidjt möglid;en Sertefcungen uermeiben, ift begreift^. Man fielet and), ba£ fie bie Stieb=
gräfer (g. S . Carex stric ta unb C. acuta) foraie jene@räfer, roeldje befonber« fdjarfranbige
S tätter befreit, nur fetten unb nur bei großem ju n g e r at« Statjrung annetjmen.
Oiod; meit bösartiger als bie 2öiberf)ä%n ber fdjarfen S tätter finb bie Singelborften
(f. obenftetjenbe Stbbitbung, Qig. 1, 2), roeldje allerdings an ben ißftangen nur fetten unb faft
mir an ben Qroeigen ber fpäter nod; gu beljanbelnben Dpuntien tmriommcn, aber am gmed=
mäfjigften gteid) t)ier befprodjen merben. ©ie finben fid) immer in ber Umgebung ber Jtnofpen,
roeldje fid) über bem grünen ©eroebe ber Opuntien ober Qeigenfaftuffe als feinborftige SBargen
ergeben. Sßenn man eine fotdje ©teile nod; fo teife berührt, fo merben bod) in ber igaut
ber gitrüdgegogetten <gaitb fidjertid) flehte, fteife Sörftdjett fteden bleiben, bie aud; fogleid;
ein fetjr unangenehme« judenbe« ©efütjl ^eroorb ringen. SBitt man biefe feinen, braunen
Sörftdjen megftreifen, fo ntadjt man bie ©ad;e nur nod; fc£)tecf)ter; benn fie bringen bann
nod; uiet tiefer in bie .Spant ein unb föntten bort, roie feber frembe Körper, fieftige ©d)mer=
gen, dtötung ber ^ a u t unb rottaufartige Stnf^roettungen uerantaffen. Sefietjt man ein«
biefer Sörftdjen unter bem iDtifroffope, fo mirb fofort tfar, roie bie« alte« oor ftd^ getjt.
^ebe Sorfte mirb au« gat)treid)en ftarren, in ©djraubentinien georbneten, fpinbetförmigen
fetten gufammengefe^t; mit bem oorbern ©nbe ift jebe biefer fetten gmif^en bie anbern
eingefeitt, ba« fe^r fefte n a ^ rüdroärt« fetienbe fpi^e ©nbe ift aber frei, unb fo ge=
roinnt ba« gange ©ebitbe ba« Stnfetjen einer Singet ober einer au« SBibertjäfcfien gufammem
gefegten Sorfte. ©inntal mit ber ©pi|e in bie igaut eingebrungen, roirb fie bort burd; bie
mibertjat'igen 3 eHett feftge^alten. Stad) ber einen Stiftung tann fie burd) ben geringften
® rud Ieid)t oormärt« gebraut roerben; oerfuc^t man aber eine Seroegung in entgegengefefder
Stiftung gu uerantaffen, fo ftemmen fidj bie freien ©nben ber fetten an, unb e« ift itnuer=
meibtid), ba^ bei geroattfamem §erau«giet;en eine« folgen Sörftdien« bie igaut in einem roeit
großem Umfange ©djaben leibet, at« man bei ber JUeintjeit biefer ©ebitbe erwarten mödjte.
©ine britte gorm uon äßaffen, roel^e au« frer ^ a u t ifjren Urfprung nehmen,
finb fteife ^aare ober Sorften mit fefter, uertiefetter 3dtt)aut unb fcfjarfer ©pi|e, bie, menn
audj nur einseitig, bod) gteidj Stabetfpitgen fielen unb uerrounben unb © ted)borften
genannt roerben. ©ie ergeben fidj geroötjntid) bidjt gebrängt in großer »on ber
Oberfläche ber grünen S tätter unb roenben itire © pi|e jener ©eite gu, uon melier ein
Stngriff gu erwarten fiet)t. Qm Sergteic^e gu ben 2Bibert)ä!ä)en finb fie riefig gu nennen,
benn felbft bie fteinften finb nod; uielntal länger at« biefe, unb bie größten machen gang
ben ©inbrud uon ©tednabeln, roeldje mit it;ren Eöpfc^en in bie S lattftä^e eingefenft finb.
SDiefer Sergteid) ift um fo gutreffenber, at« bie ©tec^borften an ihrer Safi« uon fetjr regeU
mä^ig georbneten QeEen umroattt roerben, bie fid; über bie anbern Dbertjautgetten at« ein
polfterförmige« Knötchen ober mandjmal aud) at« ein furger meiner Qapfen ergeben. S ie
Sorfte felbft, roetdje biefem pebeftal auffifd, roirb nur au« einer eingigen Qette gebübet,
bie, uottftänbig au«geroac^fen, i^ren ^ta«mainf)alt uerliert unb luftgefüllt ift. S ie Söanb
biefer oerlängerteu Qetle ift bur(^ ©intagerung uon Sliefetfäure gehärtet unb meiften« burd)
fteine ISiötdjen ungteidjmä^ig uerbidt (f. Stbbitbung, ©. 408, Qig. 6). Dbfd)on fid) ©ted);
borften in gaf)treid)en Stbteitungen be« ipftangenreic^e« entroidett geigen, fo ift bod; eine ber-
felben gang befonber« mit itmen gewappnet. ©« ift ba« bie Qautilie ber Stfperifotieen ober
Stautjbtättter, bie ja mit 9iüdfid)t auf ihr eigentümlii^e« Siüftgeug aud) beit Stamen ert;al=
ten ^at. Qn«befonbere bie Strten ber ©attung Statterfopf (Echium), uon roetdjer bie in
Stbbitbung, ©. 408, bargeftettten ©tedjborften entnommen finb, roeitertjin bie ©attungen
Sotrourg (Onosma), Seinroett (Symphytum), Sorretf<h (Borago) bieten für bie gefdjitberte
Stu«rüftung Seifpiete in £ülte unb Qütte.
©in fetjr eigentümtidjer ©d;uh gegen bie Singriffe größerer pftangenfreffenber Siere roirb
an bem fiaube ber Steffeln, Soafaceeit, ^pbroteaceen unb ©uptjorbiaceen burc^ bie 3tu«bübung
uon S re ttn lja a re n ober S re n n b o rfte n hergeftetlt. Siefe Srennborften finb ähnlich wie bie
©ted)borften ber Slfperifotien au« eingetnen großen gelten gebitbet, bie nadj unten fotben=
förmig erweitert, nach oben lang auSgegogen finb. S a« äufjerfte freie ©nbe ift nur bei ber gu
ben ^pbroteaceen gehörigen W igandia urens fein gugefpi^t, bei ben Strten ber ©attung