zufamnteitgefeßten ißflanzengebäube, am eßeften möglich roenn bie ©ßloropßtjßförner tote bie
(Steine eines SBofaifS nebetteinattber gruppiert fitib ttnbitt biefer Slnorbnung ben Söltnben ber
3eßfammer anliegen. Söenn bann überbieS bitrcb) einzelne SBanbftücfe, toie burd; $enfter,
fcaS Sicßt in bie gdKammern unbeßinbert etnfäßt, fo toerben aße bafelbft befinblicßen
©ßtoropßpßförper naßeju gleiß) beleuchtet unb burcßleucßtet toerbett fönnen. $e gtößer ber
Umfang ber Söanbfläcßen ift, befto mehr ©ßtoropßpßförper haben an benfelben ißtaß, unb
befto ausgiebiger toirb in folgen ,3e^eu bie 8 erfe^ung ber Koßlenfäure burcßgefüßrt toerben
fönnen. %ür folche grüne, mehrzellige ©etoebe, bereu toic^tigfte gamftion in ber $er=
feßuttg ber Koßlenfäure unb in ber Bilbung organifcher ©ubftanz befiehl, ift baher bie
to an b ftän b tg e © ru p p ie ru n g ber © ß lo ro p ß p llfö rn e r, bie oben e rm ä h n te ©tn=
f a ltu n g ber in n e rn O berfläche ber g e ltfam m e r n , überhaupt febe Vergrößerung ber
mit ©ßtoropßpß belegten Innenflächen ber geßroänbe bei mö.glicßfter StuSnußung beS Baumes
bie oorteilhaftefte ©inricßtung.
Söenn man oon betn ©rün ber ißffanjen fpricßt, fo benft man babei zunäcßft an bie
Saubbtätter, an roelchett bie genannte $arbe befonberS auffaßenb ^eroortritt. Slucß ber
Barne ©ßloropßpß, fott otan mit Blattgrün überfeßt, fönnte ju ber Slnficßt führen, baß bie
mit ©£;loropf;t;ß auSgeftatteten gellen unb ©etoebe nur in ben Blättern zu fittben finb, maS
beut roirf ließen ©acßoerßalte aber burcßauS nidjt entfpreeßen mürbe. ^ene ipßanjen, melche
eine ©lieberung in ©tengel tutb Blätter nicht zeigen, ittSbefottbere bie vielerlei grünen
Söafferpflanzen, toelcße unter betn Barnen Sltgen gufammengefaßt toerben, finb überhaupt
nur aus cßloropßßßhaitigen 3eden aufgebaut; in feiten ©rnäßmngSgenoffenfcßaften, melche
man $ledjten nennt, ift einer ber ©ettoffett ohne, ber anbre mit ©ßloropßpß auSgeftattet.
Söeutt beutliß)e «Stengel unb Saubblätter auSgebilbet finb, fo entbehrt ein S eil beS
©etoebeS beS ©^lorop^r)U§, raährenb ber anbre S eit halb mehr, halb roeniger äjloropßpßreicß
ift. Bi an finbet <ßloropßt;ßßaltige ©etoebe in aßen ©liebem biefer ©tengelpflanzen; in
SBurgeln, in ©tengein, im Saube, in ben Blumenblättern, in ben Früchten unb ©amen.
Sin ben tropifeßen Drcßibeen erfeßeinen bie Suftroitrzeln in trodnem 3uftanbe roeiß unb
f(heinbar ganz cßloropßpßloS, im feud;ten 3 uftan^e aber tritt bie grüne $arbe berfelben
heroor, raeit bann, mettn bie äußerfte poröfe £üße fi<h mit Söaffer füllt unb bie 3 eßen
berfelben burd;fid;tig toerbett, baS ©rün ber unter ihnen liegenben grünen ©eroebefdjid;t
burcßfdjimmert. ©S gibt fogar Drcßibeen, mie j. B. Angraecum globulosum, funale unb
Sallei, toelcße im nicht blüßenben guftanbe gar fein anbreS grünes ©emebe als jenes in ben
Suftrourzeln haben, unb bei raeichen nicht nur bie Aufnahme ber Bäßrftoffe, fonbern aud; bie
Verarbeitung ber aufgenommenen Baßrung, zumal bie $erfeßung ber Koßlenfäure unb bie
Bilbttng organifcher ©ubftanz, burd) Vermittelung beS grünen ©eraebeS in ben Suftrourzeln
ftattfinbet. Söeit häufiger als in Söurzeltt trifft man grünes ©etoebe in ©tengelbilbungen.
^unberte ooit Binfen, ©itttfett, ©ppergräfern unb ©cßacßtelßalmen fomie bie unter ben Butem
geroäißfen aufgeführten Kafuarinaceen unb Bieerträubelarten, oiele Schmetterlingsblütler
auS ben ©attungen Retama, G-enista unb Spartium, eine Biettge oon ©alifornien, tropifeßen
Dr<hibeen unb Bopalgeroäcßfen, bie Söafferlinfen (Lemna) unb aße mit glachfproffen auSge=
ftatteten ©eroäcßfe (f. Bbbilbttng, ©. 307) enthalten baS grüne ©emebe auSfd;ließlid; in ber
Bittbe ihrer ©teitgel unb 3toeige. Buch bie ^rucßtfnoten unb bie grüeßte, roeld;e noch nicht
ißre ooße Beife erlangt haben, finb fo regelmäßig grün gefärbt, baß ber VolfSmitnb grüne
$rüd)te unb unreife $rücßte als gleidjbebeutenb nimmt, $ n ©amen ift ©ßloropßpß feltener
beobachtet, $ene ©amen, bereit Keimling in SIcßfe unb B latt gegliebert ift, zeigen nur feiten,
fo namentlich bei Babelhölzern, grünes ©emebe in ben ©amenlappen. ©igentümlicß oerl;alten
fid; bie ©amen ber Drchibeett, namentlich) beseitigen, roeld;e als Überpflanzen auf ber
Borde oon Bäumen leben. Siefelben finb außerordentlich flein, befteßen nur aus einer
©ruppe parenißgmatifeßer 3 eüeu, unb oon ber ünlage eines SöürzelcßenS ober eines ©a=
ntettlappenS ift feine ©pur zu fehen. ©ie erhalten nur feßr furze $eit ihre Keimfäßig=
feit, unb es iß für biefe ©amen, bie mit Beferoenahrang fcßlecßt oerforgt finb, oon Söicß=
tigfeit, baß fie fofort naß; betn Verlaffen ber Kapfelfrucßt felbftänbig fieß mit Baßrung
aus ber Umgebung oerforgett unb aus biefer Baßrung organifeße ©ubftanz bilben. SaS
fönnen fie natürlich nur mit «gilfe oon ©ßloropßtjß erreichen, unb es ift intereffant, zu
feßen, baß fie aud; roirfließ mit ©ßloropßpß auSgerüftet finb. Bodj zur 3 eit, mo fie in
ber $apfel ber SButterpflanze eittgefhloffen finb, ergrünen biefe ©amen, unb menn fie bann
bttrd) Suftftröntungen in irgenb eine Biße an ber Bittbe eines alten BaumftammeS oer-
fd;lagen merben, oermag baS ©ßloropßpß aud) alfogleicß zu funftionieren. Bad; furzer
3eit mirb auch aus betn grünen ©amen ein fleineS, grünes ünößcßen, roetcßeS fieß mit ©aug=
Zellen an bie Unterlage heftet unb feßr aßmäßtieß zu einem großem ißflanzenftocfe auSroädßft.
©roße Blumen, bereit Blätter oom Unfang bis zunt ©ttbe ber Blütezeit eine grüne
Färbung zeigen, gelten als ©eltenßeit. Sagegen finb fleine, cßlorophtjßreid^e Blumenblätter
eine feßr gemößnlidje ©rfcßeinttng. Uud; ber Söecßfel ber Blütenfarbe aus SBeiß, BotA
Violett unb Braun in ©rün im Verlaufe ber Blütezeit ift mehrfach beobachtet morben
unb ztoar forooßt att fleinen als aud; an red;t anfeßnlicßeit Blüten, ©in feßr auffaßen=
beS ßierßer gehöriges Beifpiel ift bie feßmarze BieS rourz (Helleborus niger). Söenn ißre
Blumen fid; öffnen, finb bie äußern großen Blätter berfelben, melcße unterhalb ber zu
fleinen ^onigbeßältern umgemanbelten Süonenblätter fteßen, fd;neemeiß unb heben fid; oon
ber bunflern Umgebung beutlicß ab. ©ie faßen ben ßonigfammelnben ^nfeften aud; oon
fern in bie Uugeit unb merben oon biefett gern auf gefugt. Sft burd; Vermittelung ber
ßontgfaugenben $ttfeften bie Befruchtung eingeleitet, fo finb forooßt bie fleinen ^onig=
beßätter als aueß bie großen, blenbenb meißelt äußern Blumenblätter, bie man als ^elcß=
btätter bezeichnet, überftüffig. S ie ^onigbeßälter faßen atsbalb ab, bie großen Kelchblätter
aber bleiben unb übernehmen eine anbre gmnftion. Qu ißren 3 ^ßen entroicfelt fid; reid;licß
©ßtoropßpß, bie roeiße $arbe fd;roinbet, frifcßeS ©rün tritt an bie ©teße, unb biefelben
Blumenblätter, melcße früher mit ißrer meitßin fießtbaren bie ^ufeften angelodft
ßatten, funftionieren feßt als grüne Btätter ganz äßnlicß mie ßaubblätter. ©ine äßnlicße
^arbenättberung uttb ztoar mit berfelben Bebeutung beobachtet man auiß an mehreren.
Drd;ibeett unb Siliengeroäcßfen; im ganzen genommen fommt aber ein folcßer gunftionS=
roedßfet im Bereid;e ber Blumenblätter nießt feßr ßättfig oor. Siefe flüchtigen Stnbeutungen
mögen §eigen, baß ©ßtoropßpß in aßen ©liebem ber Pflanzen auftreten fantt, roenn es
aueß oidftig ift, baß oorjüglidß) bie Saubbtätter baS grüne ©etoebe enthalten, fo baß ge=
miß oon 90 Prozent aßer cßloropßpßfüßrenben iflflanzenarten bie 3^fßfeung ber Koßlen=
fäure bttreß Saubbtätter beforgt mirb.
Söenn mir nun nach ©cßitberung ber Stnorbnung, gorm unb Verbreitung ber ©ßloro=
pßpßförper aueß etroaS barüber erfahren moßen, mie benn eigentlich burd; V errniG
te tu n g b iefe r © eb ilb e organifeße © u b ftan z in ben g e llfa tttm e rn g e b ilb et toirb,
fo befxnben mir uns in ber Sage eines Söißbegierigen, meld;er oßne güßrer ein d;emifd;eS
Saboratorium betritt unb fieß unterrichten miß, in roelcßer Söeife bort irgenb ein ©toff, bei=
fpietSroeife ein garbftoff, erzeugt toirb. ©r bemerft barin Apparate aufgefteßt, fießt bie not=
roenbigen Boßmateriatien angeßäuft unb finbet aueß baS fertige ?ßrobuft. 3ft bie gabrifation
gerabe im ©attge, fo famt er aud; beobaeßten, ob Söärme ober Kälte, großer ober geringer
Srucf als treibenbe Kräfte in Slnmenbung gebrad;t merben, unb er fann, roenn er mit ben.
bei ber «gerfteßung fold;er garbftoffe notroenbigen Btauiputatiouen oertraut ift, ben 3 m
fammenßang im großen uttb ganzen erraten. $m einzelnen mirb ißm freiließ fo mancßeS
unoerftänblid; feilt ober ganz unbefannt bleiben. Bamentlicß in Beziehung auf bie Btenge