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gctttcffcn toorben, unb eS überfteigt biefer Umfang jenen beS oben ermähnten einjährigen
©tammeS non Centunculus um mehr als baS Hunberttaufenbfache. ®ie ®ide ber Stämme
ifHtn allgemeinen an ber 23afiS am größten unb nimmt nach oben ju allmählich ab; nur
einige Halmen erfcßeinen unmittelbar unterhalb beS non ihnen getragenen ©djopfeS grüner
Saubblätter bicf'er als an ber 23afiS, unb an ben fonberbaren SBoIlbäumen (33ombaceen),
oon melden untenftehenb eine Slbbilbung eingefdjaltet ift, bitbet ber Stamm eine tonnen*
förmig aufgetriebene äftaffe unb geigt beiläufig in ber SJtittelßöße ben größten Umfang.
©el;r häufig beobachtet man eine ungleichmäßige iBerbidung beS äJlittelblattftammeS, Toelcße
baburch ju ftanbe fommt, baß ficß an jenen ©teilen, mo S lätter nom ©tamrne auSgeßen,
knoten auSbüben, roäßrenb jene ©tiide beS ©tamuteS, roelcße jraifdjen jroei aufeinanber
S B o tI6 8 um e in ben 5 a t in g a § S B ra filien S . (9ïad) TOartiuS.)
folgenben UrfprungSftellen non b lä tte rn , beziehentlich knoten liegen, unb raeldje man
© te u g e lg lie b e r ober gnternobien nennt, (Splinber ober ißriSmen barftellen. ©in aiiitteb
blattftamm, welcher biefe ©tgentümlicßfeit zeigt, heißt fnotig (nodosus). bisweilen fdjließen
bie ©lieber foldjer fnotiger ©tämrne unter ftumpfen Sßinfeln aneinanber, unb ein folcßer
©tamm rcirb in ber botanifcßen £unftfprad;e zidzadig (flexuosus) genannt.
$ ie einzelnen auSgewad)fenen ©lieber, aus welchen fidj ber 'SDUttelblattftamm aufbaut,
finb nur in feltenen gälten unb auch ba nur auf fttrge ©treden non ganz gleicher Sänge.
Mitunter wed;feln längere unb lurjere ©tengelglieber ober gnternobien regelmäßig mit*
einauber ab, unb ein nicht feltener galt ift ber, baß auf mehrere feßr uerturgte ©tamm=
glieber ein einzelnes feßr nerlängerteS folgt. SBenn biefeS oertängerte ©lieb beS 3Jtittel=
blattftammeS in ben mit Hochblättern befeßten ©tammteil übergeht, fo mirb baSfetbe
© d ;aft (scapus) genannt. 2Bie an bem -Dtieberblattftamme fann mau audj an bem 3Jtittel=
blattftamme Jturztriebe unb Sangtriebe unterfcßeiben. 2ln ben turztrieben finb bie Saub*
blätter manchmal fo gehäuft, baß aus ißnen Slofetten ober SBüfdjel raerben, roelcße ben fie
gönnen beê SOiittetbtattftainmeê. 617
tragenben ©tamm ganz rerbeden. ^Dagegen finbet man an manchem Sangtriebe, baß er bie
Saubblätter nur feßr fpärücß unb nur in großen Slbftänben entinidelt, unb foldje Sang*
triebe ift man bei flüchtiger Setradjtung nerfucßt für laublofe ©tämrne eines 9iuten=
ftraitcheS zu halten, ©ine große gaßt oon ©ewädjfen bilbet im Saufe beS einen gaßreS
nur Hurztriebe mit rofettenförmigeu, bem 23oben aufliegenbeit Saubblättern aitS; im barauf
'Xgaben ber mextfantfdjen $od) ebene. (9tad) einer P)otogra))I)te.) SBgl. $c£t, ©. 618.
folgenben gaßre raädgt bann bie ©piße beS JturztriebeS zu einem fcßlanlen Sangtriebe
ßeran, melcßer obenauf in einen Hodjblattftamm übergeßt. ©o nerßätt eS fidß bei ben
meiften Pflanzen, bereu ©tamm man als zweijährig (stirps biennis) begeichnet. 2lber aud)
an mehreren oiele gaßre ßinburd) auSbauernben Slrten ber ©attungen Hauswurz (Sem-
pervivum), Slloe (Aloë) unb nerfdjiebenen anbern pflanzen mit fleifdjigen ©idblättern
merben ähnliche 33erßältniffe beobachtet, nur erftredt fidß bei biefeit bie gefdjilberte 2luf=
einanberfolge non £urz= unb Sangtrieben auf meßrere, oft auf feßr niete gaßre. ©ine
feßr auffallenbe hierher gehörige gornt ift bie unter bem bauten ber ßunbertjäßrigen 21loe