ber aufrechten $H)re, über beit betreffenben 2lntl)eren ftanb, je^t, nndjbem bie 2ll)re hält*
genb geworben ift, unter benfelben ftcljt. SDiefe SiücEfeite ift beutlich grubig vertieft, uub in
biefer ©rube wirb nun, wie in ber untenftehenben Slbbitbung 51t fetjen ift, ber Rotten aus
ber bariiberfteljenben höhlte zeitweilig beponiert. Serfelbe foH auf bie Farben non Blüten
1. SWt-ig beä Sß a l nu&baumc S (Juglans regia) mit tyängetiben JUitidjeit; in nntürlidjev ©röfjc. — 2. ®a§ obgefdjuittene (Snbc
eine§ ficitjd)cu§; bcrgröjjcrt. Sögt. S e j t , @. 699.
gelangen, bie gieinlidj roeü non beit Kätzchen entfernt, oft an anbern Zweigen, Ijodj oben
in ben Baumfronen fid) entwicfelt haben. Söürbe er nad) beut öffnen ber Slntljereit um
aufgebjabten gur Erbe itieberfaHen, fo wäre bag tjöcfjft unvorteilhaft, er märe verloren mtb
vergeubet, unb roeber günftige ßuftftröme nod) leicbjt befchwingte $nfeften vermöchten iljn
uod) vom Erbboben §u ben narbentragenben Sätüten an ben Baumgroeigen emporgutragen.
3 »u ben ©ruben an ber Stüdfeite ber Blüten gurüdfgetjatten, nimmt er bagegen, wie auf
einer SBarteftation, bie bentbar günftigfte Sage ein. S3ei SBinbftille bleiben bie trobbelför=
utigen älljren unbewegt, unb ber Rollen verhält fid) ruhig auf feiner zeitweiligen 2Xblage=
runggftätte. ©obalb ftd; aber ein SBinbftofj in horizontaler Stiftung geltenb mad)t, fontmen
bie Ih ren in« ©chwanfen, fdmnngen wie qSenbel hin unb her, ber Rollen wirb aug ben
grubenförmigen Vertiefungen auggeleert unb herauggeblafen, in bag benachbarte ©egweige
geführt unb in gorut Heiner ©taubwölfdjeit in bie BaumEroneit §u ben Farben empor=
gewirbelt. Qit biefem $ a lle w irb bemnadj burch bie ä h re n fö rm ig e © ru p p ie ru n g
ber B lü te n nicht n u r eine B e rg e u b u n g beg «polleng v e rl)in b e rt, fo n b ern eg
ift auch ber V o rte il erreich t, bafj jebe V liite ben R o lle n ber 2 tad )b arb lü te fo
lan g e in einem fid ;ern H afen b irg t, big er burdh einen giinftigen SBinb bem
a n g e ftre b te n $ ie le g u g e fü h rt roerbett Eann.
Sluch m it9 tü d fid )t auf bie blum enbefud)enbett Q nfeften b ietet bie H ä u fu n g
ber B lü te n ja ljlre id je V o rte ile , fliegen, Vielten unb fummeln befchräitfeit fid) beim
SCuffitdjen beg ^oitigg nicht barauf, einzelne Vlüten augzubeuten, fonbern flettern von ber
einen zur anbern, von unten hinauf gu ben oberften ©pifcen ber 2lhren unb Trauben ober
fdjreiten von einem Viifd^cl unb SDölbdjen auf bag benad)barte roie über eine blttmenbe=
ftreute gläd)e, verfdjleppen bei biefer ©elegenheit ben Rollen unb veranlaffen baburd) um
äählige Kreuzungen, roeldje, wenn bie Vtüten vereinzelt ftünben unb itidjt zu Vlütenftänben
mit beftiiitmter Reihenfolge beg 2lufblül)eng vereinigt wären, nidjt fo leidjt gu ftanbe form
men würben. S ie SBahrfcheintidjfeit einer Krengung verfd)iebener Vlüten fteigert fid) na=
türlid) mit ber 3ahl ber Blüten, unb fdjon infofern finb bie ©ewäd)fe mit gehäuften Bim
ten vor jenen, beren Vlüten eingeln in gröfjern 2lbftänben gur Entfaltung fommen, im
Vorteile. Eiitgeln fteljenbe Blüten haben freilich mieber bie grofjeit, lebhaft gefärbten Bim
mutblätter voiaug, welche alg auggegeichneteg Slnlodunggmittel für bie geflügelten honig-
fudjenbett Siere bienen; aber anberfeitg wirb burd) bie Häufung vieler Eieiner Vlüten ber=
felbe Effeft erzielt, unb überbieg ift burd) bie Stugbilbung fogeitaitnter ©traljtenblüten an
ben Köpfchen unb Solben fowie bunt gefärbter, fdjopfförmig vereinigter Sedblätter an bem
©ipfel cpntatifcher unb ährenförmiger Vlütenftänbe ein Slnloduuggmittel gebilbet, bag nicht
weniger wirEfam ift alg bie größte BlumenEroite. ©o erftärt eg ftd;, baf 90 ^rogent jener
©ewächfe, welche von geflügelten ^nfeEten befudjt werben, Vlütenftänbe unb nicht eingelne
Vtüten tragen. Vereingelte grofje Vlüteit finb nur auf größere honigfuchciibe SCiere, auf
jene patter unb Schwärmer, Kolibrig unb Honigvögel, berechnet, weldje aug ben Eleinen ge=
häuften Blüten ben Houig nidjt gu gewinnen vermödjteit. VeEanntlic^ ift aber bie ^aljl
btr Eleinen ffliegen, Vieneit, Sbefpen unb Hummeln, welche gu ben Vlüten angeflogen Eom=
men, bei weitem überwiegenb, unb fo erElärt eg fich auch, baji g eh ä u fte Eleine V lü teit
w eit h ä u fig e r v o rfom m en alg grofje E in g elb lü ten .
Eg feljlt wohl aud; in ben anbern Stegionen beg ^flangenftod'eg nicht an merEwür=
bigen Beziehungen zur Tierwelt, aber in feiner 2lbteilung beg ©tammeg treten biefzU
ben fo auffallenb unb fo vielfältig hervor wie in ber Hod;blattregion. Stirgenbg farm
man aud) bag ein h eitlich e ^ u fam m e nw irE e n b er © e n o ffe n fd ja ftg g lie b e r, bie
gwecEmäfige T e ilu n g b er S lrb eit unb bie g eg en feitig e U n terftü p u n g zur Er=
reicl)ung eineg fjldßjg fo beutlidh, einfichtlid) unb riüergeugenb w ah rn ehm en
wie an ben B lü te n ftä n b e n . 2ln vielen Köpften unb ©olben hat ber eine STeil ber
Blüten ^Sollen gu liefern, ber anbre Eichen auggubtlbcn, ber britte ^nfeiten angulocfen,
ber vierte ©törungen burd; unwiUEommene Befudjer abguwenben, unb, wag bag 3)terEivür=
bigfte ift, biefe gwedmäfjige Berteilung ber Slrbeiten im Bereidje eineg einzigen Blüten-'
ftanbeg hat felbft mit bem Verblühen iljr Eitbe noch uid;t erreicht, fonbern finbet in ben
gleiten Seilen aud; nod) währenb ber Slusbilbung ber Blütenftänbe in grudhtftänbe ihre