wie im Klagen eiltet (Säugetieres. S er Vorgang, m elier ficß in ben Nepenthes-Gannett
abfpielt, roentt tierifcße Körper in biefelbett gelangen, fann baßer nicf»t nur mit ber 33er=
bauung nerglid)en, fonbern er barf gerabegu als Verbauung begeidptet merben.
S ie oerbauten Seile ber tierifdjen Körper merben bann non eignen gellen am fgoben
unb am untern Seile ber Seitenmanb ber Nepenthes-bannen als Dlaßrung aufgefaugt.
S ie b ritte © n ip p e ber erften A b te ilu n g tie rfa n g e n b e r ^ fla n g e n begreift
gönnen, an bereu fcßuppenförmigen SSlättern eigentümlicße iQoßlräume auSgebilbet finb,
in meld;e mit Däidfid)t auf bie ©nge beS Zuganges nur mingige Siere einbrtngen fönnen.
S3efonbere 3 3 o rrid )tu n g en gur S S erßinberung beS ©ntmeicßenS ber eingegange=
neu S ie re fehlen. S ie S ie re m erben in ben £>ößtungen burd) $ßrotoplaSma=
fä b e n , bie a u s b efo n b e n t g e lle n a u S ftra ß te n , fe ftg eß alten unb au S g efau g t.
©ine ber merl'mürbigften ßierßer geßörenbenjpflangen ift bie S d )u p p enm u rg (L ath raea
S quamaria), non ber and) fonft nod) mieberßolt bie Diebe fein mirb. S ie ift mit beut
^lappertopfe unb bcm SBacßtelmeigen gunäcßft nermanbt, entbehrt aber beS ©ßloropßplls
unb lebt, abgeredmet bie fitrge g eit, in meiner fie alljäßrlid) einige blütenbebedte, lurge
Sproffe über ben S3oben eutporfdpebt, unterirbifd) fdpnaroßenb auf ben SBurgeln non £aub=
folgern. S ie unterirbifdjen meinen Stengel erflehten fleifcßig, feft unb prall unb finb
ber ganzen Sänge nacfi mit bid)t iibereinanber geftellten biden, fdjttppenförmigen b lättern be=
feßt (f. Stbbilbungen, S . 127, gig. 1, it. S . 168). g n ber garbe unb ilonfifteng ftimmen biefe
Blätter mit bem Stengel überein; ißr Umriß ift breit=ßergförmig, unb eS mad;t ben ©inbrud,
als ob fie mit bem ßergförmigen, ftart gebunfenen 2luSfd;nitte an ber S3aftS nod unb breit
bem Stengel aitffißeit mürben. Soft man aber eine biefer Sdptppen nom Stengel ab, fo
überzeugt man ficß, baß bem nicßt fo ift, unb baß jener Seil ber Sdptppen, melden man
im erften Slnblide für bie untere, begießentlid) für bie Dtüdfeite ßält, nur ein Seil ber
obern Seite ift. git Sßirllicßfeit ift jebeS biefer biden, fdjuppenförmigen Blätter §urüd=
gerollt, unb eS laffen ficß an bemfelben folgenbe Seile unterfdjeiben: gunädjft bie 33erbin=
bungSftelle mit bem Stengel (f. Slbbilbung, S . 127, gig. 3), melcße nerßältniSmäßig fdpnat
ift; bann jener Slbfcßnitt, ben man bei flüchtiger Setracßtung für bie gange obere SdattfTädje
hält, unb ber ficß als eine fdjief auffteigenbe, non einem fdjarfen Dlanbe eingefaßte glatte
barftellt; roeiterßin, non biefem fcßarfen Dlanbe angefangen, ber plößlid) unter fpißent 2ßin=
fei ßerabgebogene, fteil abfallenbe Seil, meldjen man geraößitlicß fiä bie Dlüdfeite, begießent=
lieh bie untere Seite beS SdatteS hält, ber aber in ber S ßat ber obern Sdattfeite angehört;
oiertenS baS freie ©ube beS SlatteS, meines fid) als eingerollter Dianb ber Sd)uppe barftellt,
unb fünftens bie eigentliche Dlüdfcite, medße nerßältniSmäßig feßr Kein ift unb erft bann
fießtbar mirb, roenn man ben gerollten S lattranb entfernt. gnbem fid) ber Sdattranb
rollt, entfteßt ein 5tanal ober, beffer gefagt, eine £mßlfeßle, melcße an ber ßintern Seite
beS SlatteS bid)t unter jener Stelle, mo fid) baS SBlatt an ben Stengel anfeßt, quer ßerunt=
läuft (f. Slbbilbitng, S . 127, gig. 2). g n biefe .Jgoßlfeßle münben nun mittels einer Steiße
»on Keinen Söd)ern 5—13 (meiftenS 10) Kammern, melcße bie biden Sd)uppenblätter auS=
höhlen unb bie, in biefer gorm menigftenS, eingig im gangen ^Pftangenreid)e bafteßen bürf=
ten. ©S müffen biefe merlmürbigen Kammern als tiefe, non ber Diüdfeüe beS SBlatteS auS=
geßenbe grubenförmige ©infenfungen in bie 33lattfubftang gebeutet merben, unb mit Dtüdficßt
auf bie gu erörternbe grage nad) ber Sebeutung berfelben für baS Seben unb inSbefonbere
für bie DtaßrungSaufnaßute ber ipflangen ift eS non SBid)tigfeit, fie etmaS näher in Slugen-
feßein gu neßmen.
S ie fteßen, roie fcßoit erraäßnt, gu 5—13 fnapp nebeneinauber, finb aber feitltd) itid)t
nerbunben; alle finb ßößer als breit unb mit unregelmäßig roelUg gebogenen SBanbuttgen oer=
feßen (f. untenfteßenbe Slbbilbung, gig. 3). 2lrt ißren gnnenmänben fallen gunäcßft gmeierlei
©ebilbe auf, melcße, über bie gemößnlid)en Dberßautgellen fieß erßebenb, in ben ^oßlraum
ßineinragen. S ie einen, melcße in feßr großer gaßl norßanben finb, befteßeit aus einem
gedettpaare, raelcßeS bie ©eftalt eines ^öpfdjenS geigt unb non einer Ktrgen, cplinberför=
migen 3elle mie non einem Stiele getragen mirb, bie anbern, melcße meit fpärlicßer norfonn
g fa n g b o r r ic tjtu n g e n ber S c& u p p en to u rä , ber S 3artfie tutb b e§ f t e t t lr a u t e S : l.@ tü d cineS unterirbifd&cn beblätter*
ten ©proffeä ber Sdjuppeunnträ. — 2. 2äug§[d)nitt burd) baSfelbe; 2mal »ergröfeert. — 3. Sfmg§|d)iütt burd) ein 23tatt; 60ma[
»ergröfeert. — 4. Stücf ber Sßanb einer ööbl'm g; 200mal bergröfeert. — 5. ifHaSmafäben au§ ben ^öpfdjenacUen auSftraljtcnb;
540mal öergröfjert. — 6. Unterirbifdje ßnofpe ber S3«rtfie; natürliche ©röfee. — 7. Ouerfdjnitt burd) einen S eil biefer ßnofpe;
60mal Dergröfiert. — 8. ®er SRanb einer finofpcnfdjnppe im ®urd)fd)nitfe; 200mal öergrbfeert. — 9. S tiid ber Obcdjaut eines
gfettfrautt>lattes>; 180mal bergröfeert. 10. Querfrpnitt burd) ein Qretttrautblait (P inguicula alpina), 50mnl bergröfeert. —
11. Duerfdjnitt burd) ein gettfrautblatt; natilrlidje ©röfee. Sßgl. S e jt, @. 1 2 6 -1 3 3 .
nteit unb an ben galten ber roellig gebogenen ^ n enm an b gang feßlen, merben aus einer
nerßältniSmäßig großen, in bie gemößnlidßen Dberßautgellen eingef^alteten unb über bie=
felben nur menig norragenben tafelförmigen, im Umriffe runblicßen ober elliptifd)en 3elle
unb gmei auf biefe mie auf ein ^pröfentierbrett aitfgefeßten, ßalbfugelig oorgemölbten gelten
gufammengefeßt (f. obenfteßenbe 3lbbilbung, $ig. 4). S ie SBanbungen biefer gelligen ©e=
bilbe, roeld)e gegen ben ^oßlraum oorfpringen, finb nerßältniSmäßig bid, unb bie in biefen
gellen moßnenben ^rotoplaften ftraßlen im gereigten ^uftanbe burd) gaßlreicße Surcßläffe ber
biden SBanbungen feine gäben aus, gang äßnlicß jenen ißlaSmafäben, melcße bie gepaiu
gerten, unter bem Dlamen SBurgelfüßler (Dlßigopoben) befannten gnfuforien burd) bie fiöcßeh
eßen ißreS Rangers auSfenben (f. obenfteßenbe Slbbilbung, gig. 5).