gair Säume unb © tra u te r, bereit ©tämrne nicht raie jene ber ßegföt;ren über ben Soben
hingeftrecft finb, fonbern ©äuten gleich non ber ©rbe entporroad;fen, itnb bereit fronen
felbft über mächtige ©d;neeabtagerungen noch raeit hinaugragen, fommt bie Sebecfttng beg
Sobettg mit ©d;ttee ebenforoenig mie bie ©tnt;üEung mit ©rbe unb ßattb in Setracht. Sei
einem großen Seite berfelben töft ftd; bag ßaub, metd;eg unter beut ©inffttffe ber minter=
lid;en Eälte Schaben leiben mürbe, in ber fd;on früt;er gefd^itberten SBeife (ogl. ©. 329)
non ben ^raeigen ab, nad;bem frittier alles, mag in biefem ßaube non brauchbaren ©toffen
nod; oort;anbeit mar, in bie ©tammbitbungen abgeleitet mürbe. S ie entblätterten 3 nm0e
foraie bie ^nofpeit für bag näd;fte 3 ßhr bleiben nun freilich oberirbifd; guritcf, finb bort
ber Sßinterfätte auggefeht unb fotten befähigt fein, biefe ohne §Eact;teil gtt ertragen, 3m
Sergteid;e 51t beut abgemorfenen ßaube finb bie 3meige mit einer nie! berbern <gautfd;id;t
bebecft, unb eg macht ben ©inbrucf, atg ob eine fold;e tgautfdjicht bie non ihr überfteibeten
Seite gegen Glätte auch beffer P fe h le n oermöd;te, atg eg bie Oberhaut ber ßaubblätter im
ftanbe gemefett märe. $ ü r eine fehr ßtrge Eätteperiobe mag bag artd; ber $aE feilt, für
tätigere 3 eit ift aber felbft bie bieffte £ a u t nid;t im ftanbe, bie ©rfattung ber überfteibeten
Seite hintanphalten, fomenig mie bie Sorte an ättern Stften unb ©tämmen. 3 n lange
anbauernben SBintern mit ununterbrochener ftrenger Spälte nimmt and; bag 3ttw re ber
3meige unb ©tümme bie Semperatur ber Umgebung an, unb eg hängt lebiglidj non ber
2Biberftanbgfät)igfeit beg iprotoptagmag ab, ob bie eintretenbe ©rfattung töbtid; mirft ober
nicht. Slug oerfd;iebeiten ©rfd;eittnngen mag man ben ©chtufj giehen, bah biefe Stöiber=
fta n b g fä tjig fe it befto g rö ß e r ift, je m ehr bag iß ro to p ta gm a in ben 3 e^ ^ ’x ber
3 meige unb © täm m e © eteg e n t;e it fa n b , fich im a b g e ta u fe n e n © om m er unb
tgerbfte en tfp red ;en b o o rg u b e re ite n . 2öar ber ©ommer marm unb ber tgerbft milb,
mar ber ©intritt ber erften prüfte fet;r hinattggefchobett, unb fanb bie ißftange 3 eit, fid; für
ben SBinter tangfam eingupuppen, fo erfrieren bie 3wetge nicht; mar ber ©ommer Satt unb
nah, Unten fd;on geitig im igerbfte gröfte ein, fonnte bag Setriebgmaffer nicht red;tgeitig ent=
fernt merbett, ift bag igolg, mie bie ©ärtner fagen, noch md)t attggereift, fo Sann ein hnlb=
megg ftrenger SBtnter ben Sob ber t;olgigen 3weige im ©efotge haben, berfelben 3 TOeige, non
metchen oielteicht in frühem fah ren oiel ftrengere Stöinter ohne Sad;teit überftanben mürben.
3mmer mieber fommt man bemnadj barauf gttrücf, bah bag ©rfrieren ober ÜEid;t=
erfrieren einer ißftange baooit abhängt, ob ber guftanb beg ißrotoptagmag ein fotcher ift,
bah infolge ber eintretenben Stbfühlung fein molefutarer Stufbau batternb gerftört toirb
ober nicht, unb bah eigentlich ber mirffamfte ©d;uh in ber Svonftitution beg ißrotoplamag
felbft gefugt rcerben muh. S a mir bie Sfonftitution nicht fennen, fo ift eg müfng, fid;
barüber in SEutmahungen gu oertieren. ©etoih ift nur bag eine, bah bie SBiberftanbg=
fähigfeit beg ißrotoptagmag eine fehr oerfdjiebene ift unb gmar foroohl in ben oerfcfiiebenen
Sflattgenarten atg attch gu oerfd;iebenett 3 Uten in einer unb berfelben ißftangenart.
Stnatog ben ©rgebniffen, gu raetdjen bie Unter fud;ungeit über bag ©rfrieren ber ipflam
gen geführt haben, finb jene, metd;e bttrd; bie ©tubien über bag S e rfe n g e n berS ßflangen
gemottneit mürben.
Söenn ein Sflangenteil infolge non ©rhöhung ber Semperatur bie 3äf)igfeit, SEahrung
aufgunehmen, gu atmen unb fich meitergubilben, einbüht, fo fagen mir, er fei nerfengt
morben. S ie äuhertich an nerfengten ipftangen mahrgunehmenben ©rfdjeinungen finb jenen
gang ähnlich, roetd;e an ben brtreh ©rfrieren getöteten beobachtet merben. S ag grüne
©emebe ift nerfärbt, geigt ein bunftereg Kolorit, ift met;r burd;fd;einenb, raetft unb oer=
trodnet, unb meber bie 3ufut;r non SBaffer nod; bie <gerabminberttng ber Semperatur fön-
neu ben frühem 3aftanb miebert;erfteEen. 3m 3nnern ber 3 Uten fleht man bag ?ßroto=
ptagnta geballt, non ber 3UbC;aut abgehoben unb SBaffer auggeflhieben, bag bigt;er im
motefutaren Serbanbe beg gkotoplagmag geftanben hatte. ©et;r beuttich nermag man biefe
Seränberungen an StBafferpflangen gu nerfotgen, bereit 3ettroäube fo bitrd;fid;tig finb, bah fte
ben ©inbtief in bag 3«nere ber 3Utfammern geftatten. SBentt man bie auf ©. 24, gig. 3,
abgebilbeten 3 e^ en ber SBafferpftange Elodea bei einer Semperatur beg itmgebenben
SBafferg non 30° unter beut SEifroffope betrachtet, fo fleht man bag ^SrotoptaSma in jener
lebhaften ©trömung, roetd;e auf ©. 32 gefd;itbert mürbe. SBirb bie Semperatur auf 40°
erhöht, fo mirb biefe ©trömung langfamer, unb bei 41° hört fie gang auf, ol;ne bah aber
bag ^rotoptagma fonft eine befonbere Seränbernttg geigen mürbe. Stud; menn bie Sempe=
ratu r auf 45° unb aEmät;tich big 50° fteigt, änbert fid; nid;tg an bentSitbe; erft bei 52° tritt
bann eine fet;r attffaEenbe Seränberung ein. S ie im Sßrotoplagma eingebetteten ©tärSe=
Sörtter gerStüften; bag ißrotoptagnta gieht fich gufamntett unb bitbet frümetige, Uttinpige
SEaffen, bie fid; um bie gerftüfteten ©tärfetörnd;en baden; bagfetbe ift je^t ftarr, bie eimeih=
artigen ©toffe in bemfetben finb geronnen ober toaguliert. ©inSt nad;träglid; bie Sempe=
ratu r mieber auf 30° t;erab, fo mirb bag iprotoplagma bod; nicht met;r bemegtid; unb
tebeitbig, unb mir müffett bat;er annehmen, bah fein molefutarer Stufbau bei 52° eine nicht
met;r gtt reparierenbe Seränberung erlitten t;at, bah eg getötet morben ift.
3 n ber §auptfad;e beruht bentitad; bag Serfengen auf bem © eriititen ber eiraeih =
a r tig e n S e rb in b u n g e n , a u f ber S e ftritie ru ttg ber © tä rfe fö rn d ;e n , au f ber 3e^=
ftö ru n g beg i]3rotaplagm ag. SÖitrbe bag ©eriitnett ber eiraeihartigen Serbinbungen
unb bie Seränberung ber ©tärfeförnchen ftetg bei einer unb berfetben Semperatur erfoE
gen, fo mürben raat;rf(heintid; attd; alte tpftangen bei berfelben Semperatur nerfengt raer=
ben. S ag ift aber nicht ber gnE. Sid;t nur, bah bie nerfd;iebeneit ©üoeihftoffe bei ner=
fchiebenen Semperaturen (60 — 80°) gerinnen, fo mirb and; bie ©eriitnbarfeit begfelbett
©imeihftoffeg raefenttid; beeinflußt bttrd; ben SBaffergehatt unb bttrd; bie ©egenmart non
©algen unb ©äurett. Sei ©egenmart non niel ©atgeit fann g. S . bag ©eriititen fdtion
bei 50° erfolgen. Stud; bie 3erftörung ber ©tärfeförner erfolgt nid;t immer bei berfetben
Semperatur. 3 n SBaffer queEett gröbere ©tärfeförner bei 55° auf, Heinere erft bei 65°,
unb bamit trod'ne ©tärfeförner beftrniert merben, finb nod; t;öt;ere Semperaturen itotmem
big. Unter fotd;eit Sert;ältniffen barf eg nicht ronnbernet;men, bah ^ fta n g e n a rte n ,
bereit ^ ro to p fa g n ta eine o erfd;iebette ^ o n ftitu tio n geigt, bei fet;r oerfcf;iebenen
S em p e ra tttre tt n e rfe n g t merben. S ie Sorgättge, roetd;e an ber oben ermähnten Elodea
bei 30, 41 unb 52° beobachtet mürben, fleht man an attbern Sßafferpffangen bei anbertt
Semperaturen eintreten. 31X ben 3Hf^x ber Saltignerie (Y allisneria spiralis), metd;e bie
Stbbitbnng auf ©. 24, $ig. 2, barftetlt, hört bie ©trömung beg ^rotoptagmag erft über
43° auf, unb bie Sattung beg i|3rotoptamag infolge beg ©erinneng ber ©iraeihftoffe erfolgt
erft bei 53 — 54°. Sei ber in SEabagagfar t;eintifd;en SBafferpftange Aponogeton fene-
stralis finbet bag ©eriititen unb bie Sötung beg iflrotoptagmag erft bet 55° ftatt. SEanche
Sttgen oertragen felbft nod; t;öt;ere Semperaturen. 3 n ben Sinnen, bttreh raetd;e bag marine
SBaffer beg ^artgbaber ©prubetg abftieht, gebeihett bei einer Semperatur non 55 big 56°
nod; bunfte Dgciltarien; in ben Quellen non Slbano, meld;e eine Semperatur non nal;egu
60° beftßeit, finbet fid; nod; SpEaerotilus thermalis, unb and; in ber ©olfatara bei ÜEeapet
finb bie ©eiteitmänbe ber gelfenfpalten, attg metd;en ber Santpf mit einer Semperatur
non 55 big 60° t;eraugqnatmt, noch mit grünen Stnftügen non Sttgen übergogen.
Sei ben ij3ftangen, metd;e nicht untergetaud;t im SBaffer leben, t;nt neben ber fpegi=
fifd;ett JEonftitution beg ißrotoptagmag attd; ber 3Bafferget;alt auf bag Serfengtmerben einen
roefenttid;en ©inftup. SBenit bie non ßuft umfpütten ©eroebe m a ffe ra rn t finb, oer=
tra g e n fie roeit t;öt;ere S em p e ra tu r e n , atg menn fie nott S ßaffer ftrohen.
mafferreid;e 3 e^ ett ^er ©tein= unb ©rbpftattgett bürfte in ben meiften gälten 55° bie höd;fte