bünitwaitbigen Oberhautgeüeit aufgenoutmen wirb. ©3 läfjt ftcf; biefe Stuf nähme bitrd; einen
feilt einfachen Verfud; nacTjiucifcn. ©d;neibet man einen ©teitgel beS auf ©. 221 a6gebit=
beten Silphium unterhalt) beS gu einem Sieden gufamnteitgcwachfenen SÖIattpaareS ab unb
oerllebt bie ©d;nittfläd;e mit ©iegellad, fo baß burrf; ben ©tengel non untenher fein SB affet
aufgenommen werben tarnt, unb leert man nun baS in bem Sieden angefammelte SBaffer
au s, fo werben bie Sllätter in furger geit weif unb Rängen fcljlaff Ijerab; fobalb man aber
ba‘3 Sieden mit SB aff er gefüllt läßt, erhalten fiel; and) bie Blätter nod; lange frifcß unb be=
ginnen erft gu weifen, wenn fämtlict;e3 SB aff er beS SledcnS uerbampft unb oerfd;wuitben
ift. ©ibt man Öl über baS im Sieden angefammelte SBaffer, woburd; eine SSerbunftung beS
letderu uerfjinbert wirb, fo fieljt man nidjtsbcftoiocniger eine ftete Slbnal;me ber baS Sieden
erfüllcnben SBaffermaffe, unb eS läßt fieß barauS entnehmen, baß biefeö SBaffer wirflid;
non ben im ©runbe bo3 Siedens befinblicßen ©auggetlen aufgenommen unb bem ©ewebe
ber Sllattfläd;e gugefüf;rt wirb.
Übcrblidt man nochmals ade biefe Pflaitgen, welche befonbere S3orricl;tuiigeu gttr
SBafferaufnafjnte an if;reit oberirbifeßen (Stengeln unb Sllättcrn befifeit, fo fällt gxtnäcßft
auf, baß e in g ro ß e r S e i l b c rfe lb c n an fum p fig e n D r te u , a n S3ad)= u n b $ Iu f; =
u fe rn o b er b 0 cß in © e g c itb e n , wo fü r ben S ieben bie © e fa ß r beS S litS tro d n e n S
n id )t g eg eb en ift, fe in e n SB ofjnfib a u fg e fd ;la g e n ß at. ®a3 feßeint allerbingS un=
gereimt. SBie foll man fieß erfläreit, baff bie ©entianeen, bie (Sfcßen unb SBeiben, bie Sllpen
rofen, bie STorfntoofe 2c., welche alle auf feuchten SBiefen, in ftorffümpfen, am Staube nie
uerfiegettber Quellen unb in ftetl feneßten © ebirg^fcß111cßte 11 oorfomnten, unb bereit Slebarf
an 9cäßr = unb SletriebSwaffer 31t allen Seifen bitrd) SJermütelung ber SBttrgeln aus bem
S3oben gebedt werben fanit, aitcß nod; ein S3ebürfiti3 ttad; SBaffer aus ber Sttmofpßäre
ßaben füllten? (Sin S3lid auf bie ©efcllfcßaft, in welcher biefe Pflangert uorlomtiten, leitet
viclleicßt gut fiöfuttg ber $rage ßin. Sluf ben feud;ten SBiefen unb am Staube ber Quellen,
wo bie ©entianeen, bie ßorbeerweibe unb bergleicßeu oorfommen, feßlt es wol;t niemals
an bem $ettfraute (P in g u ic u la ), wetd;e3 friißer unter ben tierfangenben ^Bflangen befcßrie=
beit würbe, unb bort, wo baS Torfmoos feine bleicßcu Polfter in ben -Klooten wölbt, breitet
atieß ficßerlicß ber S o nn entau feine tierfangenben SBimpern aus.
SJtit 9'iüdficßt auf baS gefellige SBrlommett ift wol;l and; bie 33orau^feßuitg geftattet,
baff alle biefe unter beit gleicßen SebenSbebiitgungen gebeißenben Pflangen mit ißreit ober=
irbifeßen Steilen and; ttad; bemfelben (Stoffe fal;nben. Qiefer Stoff tarnt aber ruoßl fein
aitbrcr fein als ber ©tidftoff, welchen fie itt ber Unterlage nicßt in genitgettber Slleitgc
vorrätig finbeit. SBaS ift bann uatürlicßer, als baß jene Pflaitgeü, bie nießt auf ben Xicr=
fang eingerießtet fittb, ©alpeterfäure unb Slminonial, weld;c, wenn attd; in nod; fo geringen
©puren, in ben atiitofpßärifcßcn Stiebcrfd;lägen enthalten finb, bireft mit ißreit obetirbi=
fcßcit, uon Siegen unb S a u beneßteit Qrganen aufnel;titen unb nießt erft w arten , bis biefe
für fie fo wießtigen SSerbittbuitgen in ben Slobeit einbriitgen unb bort vielleicßt ait fü n fte n
feftgeßattcn werben, uon wo fie bie SBurgeltt n u r nad; langer Seit unb n u r auf feßr fom=
pligierte SBeife gewinnen föunteu. SBenii man erwägt, baß and; je n e © ew äd ;fc, w eld;e
im © a ttb e u n b © e rö lte b er © tc p p e it, a u f beit S e r r a f f e n u n b in beit Stifjeu
ftc ilc r $ c IS a b l;ä n g c , fow ie je n e , w eld;c a u f b er S lo rfe b e r S lüunte a ls Ü b ers
p fla n g e tt w ad ;fc it, m itte ls iß r'e r SBttrgelit a u s b er U n te rla g e n u r fe ß r w e n ig
o b e r o ie lle id ;t g a r fe in e f tid fto ffß a ltig c S ta l;ru n g gtt g ew in n e n im fta n b e fin b ,
fo wirb c§ ertlärlicß, baß and; fie mit Apparaten gut S tu fn a ßm e beS a tm o fp l;ä rifd ;c u
S B afferS a ls beS S ö fu ttg S s u n b S C ra n S p o rtm itte lS ftid fto ffß a ltig e r S lerb in b ttu g eu
befonberS reicßlicß auSgeftattet fittb. Slei beit © teppew , $elfeit= unb überpflangeit fommt
überbieS nod; in Sletracßt, baß ißuen in trodnen ^3eriobeit and; ein S ufcßllÜ alt reinem
SBaffer gu jenem, wcld;eS ber Unterlage entnommen werben fann, feßr willfomineit fein
mttft, unb baß cS in folcßen Seiten feßr vorteilßaft ift, wenn ben oberirbifdßen Qrganen baS
0 tut0fpßärtfeße SBaffer bireft unb nießt erft auf bem Umwege bureß bie Unterlage gufommt
Sft biefe Sluffaffttng begrünbet, fo ßätte baS atinofpßärifcße SBaffer, weld;eS mit M fe
bet friißer befeßriebenen S'orrid;tuugen non ben oberirbifcßeit Qrganen aufgenommen
wirb, oorwaltenb als Präger ftidftoffßaltiger S3erbinbuitgen für bie pftange einen SBert
unb wäre in btefent ©inne als SletriebSwaffer aufgufaffen. Qb baSfelbe and; als Stäf;r=
ftoff, wemgftens teilweife, SSerwenbung flnbet, läßt fieß weber behaupten, nod; bereiten
©me getrennte Slufiiaßiue beSjenigen SBafferS, weld;eS nur ginn Sietriebe uermenbet, unb
Desjenigen, welches and; guin Stufbaue orgaitifcßer Verbinbitiigen verbraueßt wirb finbet
tu ber fßflanje nießt ftatt, unb eS läßt fieß uon bem aufgenommenen SBaffer im uorßineiu
ttud; nießt tagen, welche Stolle es in ber Spffanje gu fpielen ßat. gödjft luaßrfcßcinlicß
erfolgt btc Verteilung ber Stollen bitrdßauS nießt gleichmäßig, fonbern im bunten SBed;fel
wte cS eben Seit, Qrt unb SlebiirfniS mit fieß bringen.
©S würbe fcßoit bei früherer ©elcgenßeit (©. 145) barauf ßingewiefen, baß in bem
-Baffer, welches bie großem im Slereid;e ber Baubblätter auSgebilbeteit Sieden erfüllt nießt
feiten Heine Stiere uerungluden, baß and; Silütenftäub, ©porett, ©rbteiteßen in biefe Sieden
bitreb Buftftromungeu ßineingeßraeßt werben, baß nad; erfolgter Köfuitg unb gerfeüttng
btefer organifeßen unb miiieralifd;eu Körper baS SBaffer eine bräunliche Färbung geigt
unb orgamfd;e Vetbinbungen fowie and; 9Jäl;rfalgc gelöft enthält. ®af; biefe Verbinbungen
mit beut SBaffer bureß bie am ©ruitbe ber Sieden nie feßlenben ©auggelleit in baS in n ere
ber Pftange gelangen fönneit, braucht nießt nochmals wieberl;olt gu werben; boeß feßeint
es aut platte, jener gälte hier fpegiell gu gebeitfeit, in welchen bie ©rfcßeiitung befonberS
attffallenb beobachtet würbe. SDie größte Sllenge gelöfter unb and; ungelöfter (Stoffe finbet
man in beit flachen, fd;tiffelförmigcn Sllattfpreiten ber an gttclligcit ©teilen in ber norb=
ainertlartifcßcn S ierra Steuaba wad;fenben S axifraga peltata. ^ ®aS SBaffer in biefen
©d;alen ift uon ben gerfefeten Käfern, SBefpen, Slffeln, abgefallenen Sllättern, (Spfrementen
uon Wiewen mitunter gang bunfelbrattit gefärbt, unb wenn es uerbunftet bleibt in ber
©tefe beS VapfeS eine förmliche Krufte gttrüd. Sm ©runbe ber blafenförmig aufgetriebe*
neu Sllattfcßeiben einer Slärenflauart, Heracleum palmatum, fanb id; brei ©agc nad; einem
Siegen nod; eine nal;egu 2 cm l;ol;e ©cl;icl;t braunen SBafferS unb in ber ©iefe einen Slbfab
aus fd;wärglid;em, fd;mierigem SUulute, in welchem nod; bie Siefte uerwefter Ql;rwüruter
Käfer unb ©pinnen gu erlernten waren. Sl(;nlid;cS beobachtet man in ben Sifternen ber
Slromeliaceen unb in ben SBafferbedcn uon Dipsacus laciniatus unb Silpliium perlohatum
(f. ©. 221), unb eS ift intereffant, baß fiel; im ©runbe ber Sieden beS genannten
Dipsacus attd; Sollen finbeit, welche ähnlid; jenen in ben Kammern ber ©djuppeitwurg
■ßrotoplaSiitafäöen auSftraf;len, unb baß fid; in bem SBaffer biefer Sieden immer auch uw
gählige ^’äulniSbafterien einftellcn. ß n beit fd;aleitförmigeit Sllättern ber Pelargonien tritt
bie SJumge orgaitifd;er tierifeßer Sicfte gttrüd, bagegen finbet man in benfelben oft erbige
Partit'elcßcit, fo gwar, baf; bann, wenn baS SBaffer oerbantpft ift, ber Sllattgrunb mit
einer afcßgratteu crDigen ©d;id;t ühergogen ift.
derartige Sleobacßtungen feftigenbieÜhergeuguug, baf; in betreff berStahrungSaufnal;me
eine fdiorfe ©reitge weber gwifd;en beit tierfangenben Pflaitgeit unb ©rbpflaitgen, nod; gwifd;eu
icit urbppangen unb SleriueftmgSpflangen, nod; and; gwifci;en beit StcrwcfuugSpflangeu unb
tierfangenben Pflangen beftel;t fowie aus ihnen and; i;etPorgef;t, baf; SBaffer, litincraltfcßc
Jial;r)algc unb organifd;e Slerbinbungeit nießt nur bureß unterirbifeße, fonbern and; burd;
obertrbifeße ©augapparate aufgenommen werben löititen.