k SluSfleibung ber geßfammer barfteßt, fo finb bie ©htoroptjpßförper regelmäßig in bie
SJUttetfdjicht beS wanbftänbigen paSm aS eingelagert, fo gwar, baß fie non ber fafterfüllten
SeibeSljöhle ebeitfo mie non ber Söanb ber geßfammer burcl) eine ©djicht farblofen poto=
plaSmaS gefdßeben finb. Slfmlid) oerhält eS fich, tnenn bie ©hloropfjijßförper in ben quer
burd) ben geßenraiun gefpannten paSmafträngen eingebettet finb (f. Slbbilbnng auf
©. 24, gig. 2 unb 3). Sßandjmal ragen bie ©hloropljßßförper wargenförmig nor unb
nerleiljen bann ben paSmafträngen ein fnotigeS Slnfeßen; aber and) bann finb fie nodj
immer mit einer büntien, farblofen ©djidjt beS potoplaSmaS übergogen.
£roß biefer engen Serbinbttng erfdjeiiten bie ©hloropljtjßförper bod) gu allen feiten
fifiarf abgegrengt unb geigen and) in ihrer ganzen ©ntwidelung eine geraiffe Unabhängig*
feit non bem potoplaften, als beffen ©ingeweibe man fie füglich auffaffen fann. ©ie
nergrößern fid), teilen unb oermehren fich unb änbern im Saufe iljreS SebenS mitunter
auch ihre ©eftalt. SBaS biefe leßtere anbelangt, fo fjerrfdjt in ben grünen ©eweben ber
©tengel unb S lätter non ©amenpflangen nur eine geringe Serfdjiebenfjeü. gaft immer
erfdjeinen bort bie ©hlorophßßforper als runblidje ober unregelmäßig edige, teilmeife aud)
linfenförmige ober non mehreren ©eiten her gufammengebrüdte Körner. ©ine raeit größere
■Btanuigfaltigfeit beobachtet man an jenen grünen, im SSaffer lebenben ©porenpflangen,
weldje unter bem Flamen Sllgeit gufammeugefaßt inerben, g n ben geßen jjer grünen
gäben non Zygnema, tnelche in gig. m ber $£afel bei ©. 221 bargefteßt finb, erfdjeinen
bie ©Ijloropljpßförper fternförmig unb gwar fo, baß in jeber geßfammer gemöljnlidj gwei
©terne übereinanber liegen, in ben Slrten ber ©attung S pirogyra (f. gig. 1) fteßen fie
fcfjraubig gemunbene, meift fnotige Sänber bar unb gwar bei ben meiften Slrten biefer
©attung in jeber geße nur ein Sanb, bei einigen aber and) groei Sänber, welche fidj mit
iljren ©djraubengügen freugeit, woburdj gewöljnlidj fehr gierlidje Silber unter bem SJtifro*
ffope gu ftanbe fommen. g n ben eingeßtgen P enium-Urten (f. gig. k) bilben bie ©hloropljijß*
förper P a tte n ober Seiften, roelche, non ber SäugSadjfe ber geße auSgehenb, nach aßen
Siidjtungen gegen bie geßwanb norfpringen. Sei Mesocarpns erfdjeint eine einzige grüne
P a tte eingelagert, welche ben Staum ber geßfammer in gwei nahezu gleiche <gätften teilt;
Oedogonium geigt gitterförmig burdjbrodjene P a tte n ; bie Strten ber ©attung U lva haben
plattenförmige ©hloropljtjßförper, weldje ber SBanb auliegen; an P odosira fielet man in
ben geßen fdjeibenförmige, mannigfadj auSgebudjtete ©hloropljtjßförper, unb bei bem
Sebermoofe A nthoceras bilbet ber ©Ijloropljtßlförper eine .Sgohlfugel, weldje ben geßferrt
umfchließt.
Oie gafjl ber ©hloropljpßförper im potoplaSm a je einer geße wechfelt non einem
bis gu mehreren <gunberten. g n ben geßen ber gu ben Särlappen gehörigen ©elagineßen
beobachtet man gewöhnlich nur 2—4, in jenen beS fpäter nodj ausführlicher gu befpredjem
ben SeudjtmoofeS (Schistostega osmundacea) 4—12 (f. gig. p). Oie grünen geßen
ber meiften belaubten Slütenpflangen umf fließen 2 0—100, manche felbft bis 2 0 0 . gti
ben geßen ber V ancheria (f. gig. a—d) ift baS potoplaSm a fo reidjlidj mit bidjt ge=
brängten, fleinen, grünen Hörnchen erfüßt, baß man meinen föunte, eS fei ber gange geßen*
leib nur ein eingiger ©hloropljtjßförper. Saubblätter, in welchen fidj eine beutlidje ©Reibung
non pliffaben* unb ©chwammparenchtjm noßgogen hat, geigen in ben geßen beS erftern
©ewebeS immer niel mehr ©hlorophpßförper als in jenen beS leßtern (f. gig. r). ©org*
fältige gäljlungett haben ergeben, baß bie pliffabengeßen gewöhnlich brei= bis oiennat,
mitunter fogar fedjSntal foniel ©Ijlorophpßförner umfdjließen als bie angrengenben geßen
1 ®ie gxguren, auf toelcfje im tiatfjfofgeixbetx Siegte Ijxngemefen wirb, fitxbeix fidf) färntlid) auf ber
&afel Bei S. 22: „(Scfjroärmfporen unb ^oc^fporen. formen be§ 93iattgrün§".
beS ©dhwammparenchpmS. ©inb ber ©h^aphproörtter in einer geße fo niele, baß burd)
fie bie gange gnnenwanb ber geßfammer tapegiert werben fann, fo lagern unb nerteilen fid)
biefelben auch fehr gleichmäßig in ber angebeuteten Söeife, unb eS erfcheinen folche geßen
gleichmäßig grün. @S macht bann ben ©inbrud, als ob bie gange geßfammer mit ©h^oro=
phpßförnern noßgepfropft wäre, was aber in S Sirflidpit nicht ber gaß ift. ®ie mit geßfaft
erfüßte SeibeShöhle beS ^rotoplaften enthält niemals auch nur ein eingigeS ©h^oroP^pKforn.
®ie im wanbftänbigen potoplaSm a eingebetteten ©ht°r °PhP®örner föuuen übrigens
bie merfwürbigften Serfd;iebitngen erfahren, worauf alsbalb bie Siebe fommen wirb.
g n betreff ber gorm geigen jene geßfammern, in welchen potoplaften mit ©h^rophptt'
förpern thätig finb, bie weitgeljeiibfien Serfcßiebenheiten, gumal in ber ©ruppe ber im
SSaffer lebenben ©eSmibiaceen finb aße nur erbenflid)eu geßformen oertreten: ftabförmige,
walgige (f. gig. k ), halbmonbförmige (f. gig. i), tafelförmige, fternförmige, tetraebrifd;e
unb noch gasreiche anbre, für welche einen furgeit gutreffenben Siamen angugeben fd^wer
halten würbe. ®ie bem freien 2Xuge als grüne gäben fich barfteßenben Sdgeit finb aus
geßen aufgebaut, weld;e rorwalteub fchlauchförtnig unb cplinbrifd) (f. gig. a, b unb 1, m)
geftaltet finb. g n ben gledjten unb Sioftod)ineeu herrfdjen fphärifdje, in ben Saub= unb
Seberntoofeit fünf- unb fech»edige, gu ©ewebeit oerbunbene gellen oor.
SBie fd^on im frühem 2Ibfd;nitte erwähnt, ift baS grüne ©ewebe im Saube ber ©amen=
pflangen in ber SMjrgahl ber gäße aus gweiertei geßformen gebilbet, aus armförmigen
geßen, welche baS ©d;wammparend;i;m, unb aus cplinbrifdjeu geßen, welche baS ^3alif=
fabengewebe bilben (f. gig. r). ®iefe leßtern finb manchmal frtrg, fo baß ber Sängern
burdpneffer ben CUterburc'hmeffer nicht niel übertrifft, gewöhnlich aber finb fie fünf= bis
fechSmal, ja mitunter felbft geljn= bis gwölfmal fo lang wie breit. Sei ben gwiebelpflaugeit
erfcheinen biefe patiffabenförmigen geßen paraßel gur Slattoberßäche gelagert, bei ber
Sßehrgahl ber ©amenpftangen aber ftehen fte fenfredjt gur Oberfläche beS SaubblatteS,
wie baS an bem Ourchfdmitte eines pffiftorenblatteS in gig. r gu fehen ift. ©ine fehr
eigentümliche ©eftalt geigen bie grünen, unter ber ^ a u t liegenben geßeit bei ben liefern
unb oerfdjiebeneu anbern Slabelhötgern. ghrem Umriffe nach erfcheinen fie edig, tafeß
förmig unb fdjtießen lüdenloS aneinauber. Son ben gur Oberfläche beS SlatteS paraßelen
SBänben jeber geßlammer fpringen aber Seiften in ben gnnenraum oor, burdj welche jebe
Kammer in mehrere gewöhnlich gleich große Siifd;en geteilt wirb, ©ine folche geßfammer
erinnert bann an jene perbeftäße, in welchen bie ©tänbe ber eingelnett Stiere burd)
Sretterwänbe getrennt finb. gmmer finbet man bie oorfpringenben Seiften fo orientiert,
baß bie gange geßfammer einer ©ruppe non ^aliffabengeßen ähnlich fieljt, bereu trennenbe
feitlühe ©cheibewänbe eine Unterbred;itng erfahren haben. Oiefe gellen, welche, wie gefagt,
an gahlretchen Stabelhölgeru, aber audj an ©räfern unb oieleit Stanunfulaceen, namentlich
an bem ©ifenljute (Aconitum), ber ^äonie (Paeonia) unb ber ©otterblunte (C altlia), ge=
fitnben werben, oergrößern bie innere Oberfläche ber Kammer, was infofern ein Sorteit
gu fein fcheint, als baburd) weit mehr wanbftäubige ©hlorophpßförner iptaß gnben als in
einer eingelnen geße non gleich großem Umfange, ber folche "einfpringenbe Seiften fehlen.
©S ift burch fehr genaue Unterfudjungen uadjgewiefen, baß bie iOteuge ber in einer
geße burdj gerfeßung ber ^oljlenfäure gebilbeten organifhen ©ubftang befto größer wirb,
je größer bie gaßl ber ©tjloroplnjßtörner ift, oorauSgefeßt, baß aße biefe Organe im
Seibe ber betreffenben potoplaften fo gelagert finb, baß fie ihre gunftion ausführen
fönnen. ©in ^aufwert aus ©hlorophpßförpern, welches regellos bie geßen erfüßt, würbe
biefetu gwede wenig entfpredjeit; eS foßen oielmehr bie fleinen, grünen Organe, bie wir
©Ijlorophpßförper nennen, fo geo rb itet fe in , baß feiitS bent a n b e rn baS Sicht
w eg n im m t, unb baS ift, guntal in einem meljrftödigen, aus gahlreihm gellfammern