jungen Blattes oor, finb atfo hinter ber aus ben zufammengebrängten Rippen gebitbeten
Schicht roie hinter einer S>ede geborgen unb jo gut wie möglich gegen bie Sonnenftraljlen
unb ben bireften SCnpratt auStrodnenber Söinbe gefd)üpt. S ie Stippen jelbft befielen aus
Zeitigen Salbungen, roeld)e ber ©efaljr ber ju meit getjenbeu Berbunftung nicht auSgefejd
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S a u b e n t f a lt u n g b e § © u lp e n b a u t u e S (L irio d cn d ro n tu lip ife r a ): 1. (Ein Qtueig, an bcffen S p i^ e bie E ntfaltung foeben
begonnen Ijat. — 2. ® a § (Enbe b eleih en ^roeigcS; bie (Entfaltung toeiter oorgejdjritten. — 3. © ie »orbern fdjalcufßnnigeu
SJiebenblätter an ben oberften ßnofpcn lünftlicp entfernt. — 4. (Ein§ ber 9iebenblättcr im ülbfalten begriffen. 23gl. S tejt, S . 325.
ftnb, unb bie über biefelben gezogene £ au t entbehrt oollftänbig ber (Spaltöffnungen, Söenn
bie Blätter an ben jungen Broeigfpipen gegenftänbig, aufgeridjtet unb font'ao finb unb fid)
mit ihren Stäubern berühren, mie baS an bem molligen Schneeballe (Viburnum L an tan a)
ber galt ift, jo bilben fie ein bie Spipe beS SproffeS umfd)liehenbeS förmliches ©eljäufe
(f. Slbbübung, S . 323, gig. 5). S ie fd)road)en galten aus grünem ©eroebc fpringen gegen
ben gnneuraitm beS ©el)äufeS oor; bie uod) bid^t zufammengebrängten Seitenrippen ba=
gegen bilben bie Stufjenmanb beS ©eljäufeS unb ^itgleicf) eine fcfmpenbe <gülle für bie fid)
oergröjgernben grünen Blattteile. Sinb bieje einmal tmUfontmen aitSgeroadjfen, unb finb
bie ^autjellen entfprechenb oerbidt, fo glätten fid) bie einfpringenben galten, bie Stippen
rüden auSeinanber, baS S ta tt rairb flad), nimmt ftatt ber oertifalen eine horizontale Sage
an unb roenbet nun nicht mehr bie Stüdfeite, fonbern bie Oberfeite bem einfattenben Sichte
ju (j. übbilbung, S . 323, gig. 6).
S ah bie f ir n is a r tig e n Ü berzüge als fdm&enbe Sede befonberS häufig an ben jungen
Blättern oorfommen unb biefe raährenb ihrer StuSbübung oor zu meit gehenber Berbunftung
unb Bertrodnung beroal)ren, fchtiehlid) aber, menn bie Blattflädje einmal oolüommen auS=
geroad)fen unb bie Oberhaut tutifularifiert ift, oerfdjroinben, mürbe bereits mieberl)ott er=
mäl)itt. ©benfo mürbe gelegentlich barauf hingemiefen, bah bie B efle ib itn g m it p a a r e n
ben jttgenblid)en, ber £ttofpe eben erft entfd)lüpften Saubblättern als Sdjujj unb Sd)irtn
non heiumnmgenbem Stufen ift. Sltt einer großen $ahl ®°u ©eroädjfen finb bie Blätter
nur im Beginne ber ©ntroidelung behaart; eS finben fid) an ihnen zraifd)en ben plattem
förmigen (gautzeden lange ^aarzeüen mit ihrer fc^malen BafiS mie eingefeilt. Siefe festem
fdjrumpfen fd)on fef)r zeitig bid)t über ihrer UrfprungSftelle zufammen, bred)en ober reihen
bort quer ab, bleiben bann nod) furze Seit hängen, merben aber fpäter bei ber Bergröfjerung
unb SluSbehnung ber Blattflächen abgeftohen, abgemorfen, oft auch burd) ben SBinb ent=
führt. S ie anfänglich ganz bid&t behaarten Blättd)en erfcheinen bann beiberfeitig ober hoch
teitraeife fal)t unb grün. 2lm auffadenbften ift in biefer Beziehung bie gelfentnifpel (Ame-
lanchier vulgaris), beren längs ber SJtütelrippe gefaltetes Saub im erften grithlinge mit
fd)neeroeiher 2Mle befleibet ift, fo bah man faft an ein ©belroeifj erinnert mirb, raährenb eS
im Sommer feine S p u r biefer Umhüllung mehr zeigt. S ie Silberpappel (Populus alba),
bie Birnbäume unb Bogelbeerbäume zeigen ähnliche Serhältniffe. Sluch bie Blätter berStofp
faftanie finb, menn fie fid) über bie braunen, auSeinanber gebrängten Sfnofpenfdntppen her=
trorfd)ieben, bicht mit Söolle überfponnen, oerlieren biefelbe aber im Saufe beS grüljlingeS
fo oollftänbig, bah matt an ben auSgeraachfeneit Blättern nur t)ier unb ba noch hängen
gebliebene Stefte berfelbett raahrzunehmen oermag. Stid)t immer finb eS übrigens roodige
Überzüge, raeldje fpäter als überflüffig ganz ober teilraeife abgeftohen merben. Sin ben
Saubblättern beS fd)on früher genannten Sd)neeballeS (Yiburnum L antana) erfcheinen
oerfilzte S ternhaare, melche ftd) ablöfen, fobalb bie £>aut genügertb nerbidt ift; bei einer
Slhabarberart (Rheum Ribes) finb eS armleud)terartige, furgglieberige, brüchige Srichontbib
buugen, melche ben kanten beS anfänglid) fehr ftarf runzeligen Blattes auffihen unb fpäter,
menn fie nid)t mehr notraenbig finb, fid) in S tüde löfen unb abfallen, unb bei mehreren
(gimmelbranbarten (z. B. Verbascum pulverulentum unb granatense) finb eS ftraucfp
förmig oeräftelte ^aargebilbe, melche fid) non ber Oberhaut ber auSgeraad)fenen Blätter
abheben unb als lofe gloden non ben Sßinben fortgetragen merben.
2ln ber Bud)e (F agus silvatica) mirb baS gugenbfleib ber Saubblätter aus Seibern
haaren gebilbet, unb bie Strt unb Sßeife, roie biefe angebracht finb, unb roie fie fungieren,
ift fo eigentümlich, bah ^ ber SJtüfje lohnt, etroaS näher barauf einzugehen. Beim erften
Slnblide fd)eint baS junge Bud)enblatt an ber Stüdfeite ganz mit Seibe überzogen; bei ge=
nauerm ^ufehen aber finbet man, bah bie Seibenhaare nur ben Stäubern unb ben Seiten^
rippen auffi^en, unb bah bie grünen Seite beS Blattes nid)tS roeniger als behaart, fon=
bern tl)atfäcf)tid) oollftänbig fahl finb. ©a aber bie grünen Seile beS Blattes tiefe galten
bilben (f. Slbbitbung, S . 328, gig. 4, 5), bie Seitenrippen noch fel)r genähert finb unb bie
auf ihnen fifranbeu Seibenhaare mit ben Spieen über bie nächft oorbern Stippen meit t)in=
auSragen, fo merben alle furchenförmigen Bertiefungen ber galten ganz überbedt; jebe
gurd)e ift non ben fehr regelmähig in paralleler Slnorbnung nebeneinanber tiegenben ^aa=
ren überbrüdt, unb fo mirb ber ©inbrud heroorgebratht, als ob baS ganze B latt ein zartes