2tucf> bie © p a ltö ffn u n g e n , welche fic^> über bem grünen ©ewebe an ©tengein unb
$la<hfproffen ftnben, ftnb bei fßftangen, beren lebljaftefte Sljätigfeit in bie kitrge Stegenperiobe
fällt, häufig in g u r r e n , b in n e n unb © ru b e n o e rfte d t unb b o rt burd; bie oer=
fdjiebenften E in ric h tu n g e n gegen B eileg u n g gefiebert. Sin ben felfigen ©eftaben beg
©arbafeeg unb non biefen hinauf über alle Berglehnen big gu ben £öhen beg Sftonte Balbo
mach ft in großer' SJtenge ber ftratjlige ©eiffklee (Oytisus radiatus), ein ©trauet) non um
gewöhnlichem Slugfehen (f. Slbbitbung ©. 275). ©eine 3weige finb nur mit Stubimenten non
grünen Blättern befe|t, bafür aber felbft mit grünem ©ewebe auggeftattet, melcheg bie Slode
übernimmt, bie an belaubten ißflangen bem Siadjpm beg Blatteg gugeteilt ift. Siefe grünen
3 weige finb in unzählige paarweife gegenübergeftedte, fparrig abftehenbe 3 weigtein ner=
äftelt, non melden fi<h in jebern neuen Senge immer wieber junge ebenfo geftellte unb ebenfo
geftaltete ©proffe entwickeln. 3 U? 3*^/ wenn biefe Entwickelung ftattfinbet, ift bie Stäffe
in jenem Steile ber ©übalpen, welchem ber Sftonte Balbo angehört, eine fehr grofje. 3ng=
befonbere in ber alpinen Siegion beg genannten £)öf)engugeg, an ben weftlic^en Stbfäden
S p a lt ö f f n u n g e n in g r u b e n fö rm ig e n S B e r tie fu n g e n : 1. glä<penanfid)t eines 39latte§ Pon Dryandra floribunäa.
©in S eil ber bie ©ruben erfüllenden jgaare ift entfernt, um bie Spaltöffnungen erfidjtlid) ju machen; 350mal öergröfsert. —
2. Querfdjnitt burd) ba§ S tatt ber Dryandra floribunda; 300mal öergröpert. SBgl. S ep t, S . 273.
gegen ben ©ee gu, bie gang biäjt mit bem in Siebe ftehenben © tra u te übergogen finb,
fe^en Siegen unb Stebel bei trübem unb S au bei hadern SBetter grofje SJiengen non SBaffer
auf ben Boben unb auf bie ben Boben befleibenben fßflangen ab. S a ift eg wohl oon
SBidjtigfeit, bah bie grüne Siinbe ber rutenförmigen fjwetge beg ftrahligen ©eiffkleeg unbe=
Ijinbert tranfpirieren unb atmen kann, unb bafj jebe günftige ©tunbe, weld;e gu biefen
fo wichtigen Sebengthätigfeiten gegönnt ift, twll unb gang auggenufst wirb. Studj hier ljan=
beit eg fid) oor allem wieber um greihaltung ber Bahn für ben SBafferbampf, welcher aug
ben ©paltöffnungen entweichen foH. 3 u biefem Behufe finb nun bei bem genannten ©eiffktee
bie ©paltöffnungen in luftgefüllten furchen angebracht, welche fich in bag grüne ©ewebe
einfenken unb ben grünen Zweigen ein geftreifteg Slnfehen geben. Slug biefen engen furchen,
welche, fechg an ber 3 aM, an jebem grünen Bweige unb ^weiglein hinauflaufen, oermag bag
SB aff er bie Suft nicht gu oerbrängen; bie 3u>eige können ftunbenlang unter SBaffer getaucht
bleiben, ohne bah eine ©pur oon gtüffigkeit in bie furchen einbringt. Überbieg finben fid;
gur Stbwehr beg SBafferg in biefen furchen auch noch igaare, welche oom SBaffer nicht ne|=
bar finb, unb an welchen bie Suft ähnlich wie an ben Shttikulargapfen ber Bambugblätter
abljäriert. Eine klare Stnficht biefer Borrichtung gibt bie Slbbilbung auf ©. 275, nament=
lieh bie Querfdmitte durch ben ©tengel, $ig. 3, 4. S e r banebenftehenbe Querfdmitt eineg
grünen 3weigeg ber neuhodänbifdjen Eafuarinee Casuarina quadrivalvis geigt, bah and;
biefe feltfamen ©ewädffe gang bie gleiche Borrichtung haben, bah nämlich auch ba wieber
bie ©paltöffnungen im ©runbe enger furchen liegen, welche fich entlang ber grünen, blatt=
lofen 3 weige hiuaufgiehen, unb bah iw biefen furchen gang ähnlich wie in jenen beg ftrahligen
©eifjkleeg eigentümliche £aarbilbungen, an welchen bie Suft abljäriert, bie 2Bafferbichtig=
keit erhöhen. S ie ^afuarineen, welche mit ihrer $ahregarbeit in ber fehr kurg bemeffe=
nen Stegenperiobe ihrer Heimat gu Enbe kommen müffen, bebürfen währenb biefer 3eit beg
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S p a lt ö f f n u n g e n in b en g u r d je it g r ü n e r S t e n g e l : 1. gtneig be§ firafjligen ©eifjfleeS (Cytisus radiatus) in natiir=
lieber ©röfse. — 2. ©in gmeigftüd; lOmal bergröjjert. — 3. Ouerfd&nitt burd) biefen 3tneig; 30mal »ergröpert. - 4. ©in S eil be§=
felben Ouerfd)nitte§; lßOntal bergröpert. — 5. igtneig ber Casuarina q u ad rivalvis in natiirlit^er ©röpe. — 6. ©in gtueigfiücf;
8mat bergröpert. - 7. Querfdjnitt burd) biefen gtreig; 30mal »ergröfjert. — 8. ©in S eil be§ Guerfdjnitteä; 130mal bergröpert.
Sßgl. Sep t, S . 274.
©chupeg einer unbehinberten Sranfpiration nicht weniger alg ber ftrahlige ©eihklee in ben
©übalpen. $m gangen genommen ift übrigeng biefe Borrichtung hoch nur eine giemlidj
bef«hränkte unb finbet fich auher an ben neuhodänbifdjen Eafuarineen unb ben mit bem
ftrahligen ©eihklee oerwanbten Slrten (Cytisus holopetalus, purgans, ephedroides, equi-
setiformis, candicans, albus 2c.) nur nod; an etwa gwangig ftrauchigen ©hmetterlingg^
Müttern, oorgitglid; ber fpanifchen f^lora, aug ben ©attungen E etam a, G enista, Ulex,
S arro th am n u s, merkwürbigerweife übrigeng auch an einer burd) bie ©ebirge beg füblidjen
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