SBinfel abgroeigt, ohne bah fogteid^ eine änheftung an eine Sßirtpftanje 51t bemerfen märe
(f. äbbilbuitg, ©. 160, $ig. n bis p). ©ie ©augmargen biiben fid; immer erft bann aus, menn
bie Sßurgetäfte fdjon eine Sänge non 12 bis 24 mm erreicht haben, ttnb auch nur bann,
menn biefelben mit anbern lebenben, ihnen gufagenben ißflangen in Slontaft tommen, raaS
freilid^ faft unoermeiblidj ift, ba biefe Sßurgeläfte gaEjlreid^ finb, nach allen Stiftungen non
ber igauptmurgel auSgefenbet tnerben nnb babei faft unnermeibticf) baS Sßurgelmerf anbrer
Sßftangen ftreifen müffen.
Bert;ältniSmähig langfam entmidelt fid; bie Keimpflanze ber auSbauernben Thesium-
SCrten. ©ie erreicht im erften gahre bie Sänge non 3 bis 4 cm, fenft fiel; mit einer ?ßfat)l=
raurgel in bie ©rbe ein nnb bitbet einige 2tficken au s, raeldje f tf aber erft mehrere 2ßocf)en
nach ber Keimung an bie SBurgeltt anbrer ijßftangen mit ©augmargen antieften. ©iefe ©aug=
morgen finb an allen Thesium-Strten oerhältniSmäfjig grofj nnb falten aud; f ogleif in bie
9npen=S3ergflad)§ (Thesium alpinum): 1. SBurjet mH ©augtoaräen in natürlicher ©röfee. — 2. Ein SBnrjetfiücI mit
©augmaräe im ©urdjfdjnitte; 35mal tiergröjjert.
Singen, menn man bie SSurjetn eines ©todeS forgfättig non ber ©rbe entblößt. Silan erfennt
fie bann, roie in obenftetienber Stbbitbnng, $ig. 1, gu fetjen ift, als roeihe SHtöpffen, roetfe
fid; non ber bunfetn ©rbe beuttid; abheben nnb bie immer fe ü lif non ben SBurgeläften auS=
gel;en. Stn ihrer ItrfprungSftetle finb fie ringsum immer beuttif eiugeffnürt. SHanfmal
macht biefe eingeffnürte ©teile ben ©inbrud eines furgen ©tietfenS, an beut ber Slnopf
auffi|t. ©er fnopfförmige ©eit ber ©augmargen gtiebert fiel; in einen Stent unb in eine niet=
Zeitige, rinbenartige Umhüllung biefeS Sternes, ©iefe rinbenförmige, zeitige SJlaffe legt fid; an
bie angefallene SBurgel ber SBirtpflange niefit nur an einem fü n fte an, fonbern breitet fiel;
über biefelbe mie eine plaftiff e SJlaffe aus unb umraattt mulftförmig etroa ben nierten ober
brüten ©eil ihres Umfanges (f. §ig. 2), ot;ne aber in bie ©ubftang ber Släl;rrourgel felbft
eingubringen. gut Sterne ftnben fif groei ©tränge ober ©efäfjbünbel unb gmiffen biefeit
reil;enmeife georbnete Heine gellen, aus benen bort, rao bie ©augroarge ber Slährrourgel fid;
guerft anlegte, ©auggellen Ijeroorge^en, melfe über bie rinbenartige Umhüllung beS Sternes
hinauSmadjfen, bie Slirtbe beS SBirteS burd;bol;ren, in ben zentralen Igolgförper ber befallenen
SBurgel einbringen unb bort mie bie igaare eines trodnen ifünfels auSeinanber laufen.
©ie ©augmargen ber grün belaubten Sthinantl;aceen finb im ganzen genommen äljm
l i f geftattet, mir uert)ältniSmä§ig Heiner, garter, mitunter faft bupdjffeinenb unb an ber
SafiS gar nicht ober bodi nur unbebeutenb eingefcfjnürt. 2öät;renb fie bei bem Bergflachs
immer nur feitlif non ben Bergmeigungen ber SBurgeln auSgeljeu, entfielen fie bei ben
Stl;inantt;aceen manchmal aud; an ber ©pi^e berfelbeit. ©ine ©lieberitng in Stern unb rinbem
artige Umhüllung ift niemals beut lief) auSgefprodjen; burd; bie SJtitte ber ©augroarge er=
ftredt fid; ein ©efäjsbünbet, meines non bidtoanbigen gellen umgeben ift. ÜberbieS finb
bie ©auggellen fürger als bei ben ©atüalaceen. Unter ftc^ geigen bie eingelnen ©attungen
ber Sthinantt;aceen in betreff ber ©augmargen nur fetjr geringe Berfdjiebenheiten. Sin
ben SBurgetn beS SlugentrofteS (Euplirasia) biiben bie-©augmargen mingige, runblife
SUiötfen, roeld;e ber SBurget beS SBirteS nur anliegen, ofiue fie gu ummalten. ©ie ©aug=
gellen finb feljr furg unb bringen faum in bie SBirtpflange ein. ©aS ©efäfsbünbet in
ber SJlitte ber ©augtoarge fehlt, ober eS er f f eint an beffen ©teile nur ein eingigeS, oer=
IjättniSmä^ig grofjeS ©efäfj. Sin ben Söurgeln beS SttappertopfeS (RMnanthus) finb bie
©aitgroargen fugelig, giemlid; gro^ (bis gu 3 mm), it;r Staub ift ftarf geraulftet unb um=
mailt bie angefallene SBurgel beS SBirteS manchmal um mel;r als bie Hälfte ifireS Um=
fangeS. ©ie ©auggeEen finb furg, aber fe^r galilreidj. Silit ben ©augroargen beS Stlapper=
topfeS ftimmen jene beS SßadjtelroeigenS (Melampyrum) in ^orm unb ©rö^e foroie aud)
in betragt ber Stürge ber ©auggellen gang überein, aber Ijier umroallt ber Staub ber 2öar=
gen nid;t nur bie SBurget ber SBirtpflange, fonbern ftammert fid; an biefelbe ait^ rtoef»
in ber SBeife an, bafj er in fie einbringt unb eine fretSförmige ^itrd;e in berfeiben bitbet.
Stile biefe genannten St^inant^aceen finb einjährige Kräuter, ©ie ga^l ber ©aug=
margen ift bei ihnen eine geringe, unb fie entgehen baljer auch felir leicht ber ^Beobachtung,
g u r geit, menn biefe ©emäd;fe il;re ©amen auSreifen, ift jenes SBurgelftüd beS SBirteS,
raeld;eS angefallen mürbe, meift fd;on gebräunt, getötet unb in gerfatl begriffen. ©S uer=
borrt aber furg barauf auch ^er ©d;maroder felbft; feine oergteid;Sroeife großen, mit reich=
lid;er Steferoenahrung für ben Keimling oerfehenen ©amen fallen aus ben trodnen Stapfe!
früdjten, gelangen geraöhulidh in nicht fehr großer ©ntfernung non ber SJlutterpftange auf
ben Soben unb fommen bort halb mieber gum Steinten. Silan fann im ^erbfte neben nod;
teitraeife grünenben 9Bad;telroeigenpflangen, aus bereit unterften Stapfein aber bie ©amen
bereits ausgefallen finb, eingeltte biefer ©amen in bem feuchten Slloofe unb Sllober beS
SBalbgrunbeS fd;ou mieber feinten fet;en. Söenn fie nicht fel;r roeit non ber SJlutterpftange
auf ben SSobeit gefallen maren, fo fann eS aud; gefdjehen, ba§ bie Steimpflangen benfelben
SSirt anfallen, raelchem bie SJlutterpftange im abgelaufenen ©ommer einen Slft feiner
SBttrgel auSgefaugt unb getötet hatte.
$aft ade biefe einjährigen, grün belaubten ©chmarotger er fd; einen in großer gnbi=
otbuengahl nebeneinanber. SBo g. S3. in einem Söatbe eine Slrt beS SßaditelroeigenS il;r
©tanbquartier aufgefchtagen hat, finbett fid; immer Seftänbe aus ^unberten unb ©aufenben
oon ©pemplaren beifammen. ©er Heinblütige Stlappertopf mäd;ft auf ben fernsten SBtefen
oft fo ntaffenhaft, bah man glauben möchte, er fei 1)kx f^effelraeife auSgefäet morben.
ähnlich oerhält es ftdj auch mit bem grohblütigen, haarigen Sttappertopfe auf ben ädern,
unb nun gar ber äugeutroft mit feinen gasreichen ärten fommt in folgen SJlengeu in
ben ©ebirgSgegenben oor, bah fid; gur geit, menn feine mild;roeihen, fteinen Säumen ge=
öffnet finb, förmlid;e Sllildiftrahen burd; bie grünen SBiefett giehen. Sllilliarben berf eiben
fielen, in bem grafigen 93oben murgelnb, nebeneinanber, unb man möd;te mol;t glauben,
bah an folgen ©teilen ber ©raSraud;S mit ber geit ©d;abeit leiben mühte, ©iefe än=
nähme fcheint nod; bagtt burd; bie Behauptung ber Saubbeoölferuitg beftätigt gu raerbeu,
ber gitfolge gur geit, menn ber äugeutroft in ooller Blüte fteht, ber 3Jlild;ertrag ber Kühe
ftch oerringert, morauS fich auch ber Slame SJlild;bieb, raeld;en biefe ^3flange im BoIfS=
muttbe führt, erflärt. ©ie äbual;me beS SJlild;ertrageS fteht aber geraih mit anbern