mürbe für bie Blätter eineê Ëirfd)= ober Slprifofenbaumeg, einer Sorbeer^ ober Vrudp
roeibe fehlest paffen, unb bie Zweige eineg foldjen Vaumeg müßten, inentt feine Vlätter
mit Half infruftiert mären, unter fo irer Velaftung gufammenbrechen.
$ n mandjen gälten finb mtr ein ig e menige gctïjne beS V la ttra n b e g gît ©aug=
a p p a ra te n nm g e fta lte t, nnb eS finben fid^ bann immer befonbere Vorridjtungen, mettre
ben Siegen nnb ®au gu biefen Zähnen tnnfütjren. $ n biefer Vegießung fann bie @fpe
ober Zitterpappel (Populus tremula) alg ein feïjr hiibfcßeg Veifpiel bienen. ®iefer Vaunt
hat befanntlidj gmeierlei Vlätter. Zene, raeldje non ben Zweigen ber Jtrone auggeßen,
finb lang geftielt unb haben eine im Umriffe runblidje unb am Sîanbe etraag raellig ge=
galjnte «Spreite; jette, raeldje non ben 2öurgelfd)öjglingen getragen raerben, finb fitrger ge=
ftielt, ißre ©preite ift größer, faft breiedig, fd)räg aufwärts gerietet, unb bag gange Vlatt ift
fo geftellt unb fein Stanb fo gebogen, baß ber ïterabfaïleitbe Siegen, melier bie obere ©eite
trifft, gegen ben Vlattftiel iterabfliefjen muß (f. Slbbilbung, ©. 215, gig. 1). Ib e r gerabe
an ber ©renge ber Vlattfpreite unb beg Vlattftieleg fteljen gtnei ans ben unterften VlatH
gähnen Ijernorgegangene napfförmige ©ebilbe (f. Slbbilbung, ©. 215, $tg. 2) unb groar fo,
baß jeber non ber Vlattfpreite herabfommenbe Siegentropfen bie feilten Vertiefungen biefer
beiben Stapfe treffen unb fie mit SBaffer füllen muß. ®iefe Siäpfe finb non brauner $arbe,
haben bie ©röße eineg «girfeforneg, unb bie Zelten ihrer Dberljaut finb mit einer biefen
^utifula nerfeljen. Stur jene Zellen, raeldje bie feierte Vertiefung beg StapfeS auSfleiben,
haben bitnne SBaubungen, unb biefe fdjeiben auch eine füß fchmedenbe, fdjleimig^hargige
©ubftang aus, raetdje bei irodnem SBetter roie ein girnig bag ©ritbdien übergieht unb
jebenfaflS auch bie barunter befinblidjen Zellen gegen eine nachteilige SBafferabgabe fd)üßt.
Veit SBaffer in V erirrung gefeßt, quillt aber biefer Übergug auf, unb bag SBaffer mirb
bann audj non ben Zellen in ber grubenförmigen Vertiefung aufgefaugt unb in bie unter
ben Stapfen nerlattfenben ©efäfge (f. Slbbilbung, ©. 215, $ig. 3) geleitet.
2ïf)nli(h mie bei ber ©fpe, finben ftd) aud; bei mehreren hohen ©tauben, gumal aus
ber ©ruppe ber JRompofiten, Vlattgälpte an ber ©renge non Vlattftiel unb Vlattfpreite,
roelche alg ©augapparate rairfen, auSgebilbet. Vei einigen gieht fich überbieg ber Staub
ber grünen Vlattfpreite als ein fdpnaler ©attm am meißlidjen, rinnenförmigen Vlattftiele
herab, unb eg finben fich bann audj an biefem fcßmalen, grünen ©aume längg ber Stinne
berlei Zähne auSgebilbet. Sin Telekia, einer im füböftlichen ©uropa meitnerbreiteten, prädp
tigen ©taubenpflange, finb biefe nom Staube ber Vlattftielrinne entfpringenben |apfen=
förmigen ober fadenförmigen Zähne einraärtg gefrümmt unb überhaupt fo g e fte llt, baß
fie m it ih re r ftum pfen © p i|e in bie S tinne h in e in ra g e n , © e rab e an b iefer
ftum p fen © piße ber Z ^ h n e finben fich u£>er Z e lle n m it feh r b ü n n e r, rnaffer^
b itrd jla ffe n b e r S lußenraanb unb m it m afferan g ieh en b em 3 n helfte, ©obalb nun
Stegenraaffer non ber Vlattfläcße her in bie Stinne beg Vlattftieleg fließt unb biefe anfüllt,
merben bie ©pißen ber gapfenförmigen Z^hne genest unb fangen bag Stegenmaffer auf.
©chliefdith ift hier noch jener fonberbaren V eden im V e re in e ber S a u b b lä tte r
gu gebenfen, in meid)en bag angefammelte atntofphärifche SBaffer raodjenlang flehen bleibt,
ohne gegen bie Verbunftung burch befonberg auggefchiebene ©ubftangen gefeßüßt gu fein.
Sin ihrer Vilbung fönnen alle Seile unb Stbfchnitte beg Vlatteg beteiligt fein. Vei Saxifrag
a p eltata ift bie Vlattfpreite fdjilbförmig unb bilbet eine flache, mit ber auggehöhlten
©eite bem Rimmel gugemenbete ©cßüffel; bei ber SJtoltebeere (Kubus Obamaemorus) fommt
bie Vedenbilbung babttrd) gu ftanbe, baß fich ^ie Stäuber ber im Umriffe nierenförmigen
Vlattfpreite raie gu einer ®üte übereinanber legen; bei ben SBintergrünarten, gumal bei
P iro la uniflora, finb bie über ben grünen Vlättern folgenben blaffen ©tengelblätter in Heine
©djüffelchen umgeraanbelt; bei einer Slrt Svarbenbiftel, Dipsacus laciniatus (f. umftehenbe
Slbbtlbung, gig. 1), unb bei bem norbamerifanifchen Silphium perfoliatum (f. untenftehenbe
Slbbilbung, $ig. 2) finb bie beiben fcheibenförmigen Seile non je graei unb graei gegenüber
ftehenben Vlättern müeinanber nerraachfen unb bilben trichterförmige, nerhältnigmäßig
große unb tiefe Veden, aug bereu Sltitte fich bag barüber folgenbe ©tengelglieb erhebt.
Vei mehreren SBiefenrauten (Thalictrum galioides unb simplex) finb bie gegenüberftefjem
ben unb faft raie bie groei ©chalen einer SJtuföhel gufammenfd>ließenben Stebenblättdßen gu
SBaffer feftfjaltenben Höhlungen auggeftaltet, unb bei nielen ®olbenpflangen, namentlich bei
Heracleum unb Angelica, ift bie Vlattfcheibe jebeS eingelnen Vlatteg auggebaueßt ober
mie aufgeblafen unb bilbet eine fadartige Umhüllung beg barüberfteßeuben ©tengelgliebeS.
SB aff er B ed en : 1. an einer ßarbenbiftel, D ip sacu s lacin ia tu s; — 2. an bem ameriianiftBen Silphium perfoliatum.
®iefe V ed en , ©chalen unb © d ;ü ffe tn finb gu ihrer Umgebung immer fo geftellt,
baß bag Stegen^ unb ®auroaffer tran ben Vlattflädjen her ober über bag aug ihrer SJtitte auf=
ragenbe ©tengelglieb in fie eingeleitet mirb unb bann ben ©runb ber Vertiefungen erfüllt.
Db non bem angefammelten SBaffer in allen fällen eine auggiebige Sltenge aufgefaugt mirb,
muß freilich begraeifelt raerben. ®ie Vlätter ber auf ©. 2 1 0 , gig. 2, abgebilbeten Alchi-
milla, an raelchen bie @rfMeinung fo auffadenb hernortritt, baß ber Volfgmunb biefe ipflange
®aubed;er genannt hat, ift bie SBafferaufnahme jebenfallS nur eine unbebeutenbe, unb eg
finb hier burch bß^ Zltritd£)alten beg ®aueg anbre Vorteile erreicht, auf raelche mir fpäter
gurüdgufontmen ©elegenheit haben raerben. g ü r hohe ©taubenpflangen, ingbefonbere in
ben P rärien unb ©teppen, rao oft längere Zeit fein Stegen fällt, ift eg bagegen fidjergefleEt,
baß bag in ben Veden angefammelte SBaffer non ben bort entraidelten ®rüfenhaaren unb