infolge non ©chwantitngen unb fiageänbentngen beS ©cfptabelS, welche bei SBtnb'jirömungen
unoeruteiblich finb, and; fd;autelnbe Bewegungen beS einbohr enben Seilet ftattfinben nnb
augenfd;einlid; uoit Vorteil finb. St^nlid; wie bie $rüd;te ber $ebergräfer, ftnb feite beS
©torchfdjitabelS oberhalb beS ftedjenben ©pi^djenS mit aufrechten, fteifen paaren befe|t.
©S fpielen biefe igaare and; bie gleid;e Diode wie bort. Bei bent ©infd;ieben ber $rud;t
in bie ©rbe ieiften fie feinen SBiberftanb, fonbern werben an bie $rud;t angebrücFt; bei
fcffaufefnber Bewegung ber grud;t ftemmen fid; batb bie tgaare ber einen, halb feite ber
anbent ©eite an bie über ihnen liegenbeit ©rbteild;eit nnb wirfen als igebel in ber bereits
früher gefdjilberteit Söeife. ©aSfelbe gefd;ief;t and;, wenn bie $ritd)t in eine bref;enbe
Bewegung oerfefd wirb nnb fid; jngleid; ein non ber nerlängerteit ©d;rattbe auSgel;ettber
©rud gelteitb mad;t. 3iel)t fid; bie ©d;rattbe wieber jufainmen, fo bilben bie tQaare
einen 2Biberl;alt; fie ftemmen ftd; nämlich famtlich an bie über ihnen liegenbeit ©rbteild;eit
an, uitb eS bleibt bie grudjt in fener ©iefe, welche fie bereits erreicht l;at, feft oeranfert.
©owol;t an beit Früchten ber $ebergräfer als and; att feiten ber ©tord;fd;itabelgewäd;fe
finben fid; fe nad; beit Slrten itod; oerfd;iebette 2ibmeid;ungeit. ©ie ®rel;ung beS nnterften
©eiles ber ©ranne ift häufig eine attbre als feite beS fttteförmig gebogenen ©eileS; bie
<gaare an ben ©pelzen ftnb halb entlang jweter SängSftreifeit angeorbnet, halb wteber
bilben fie mtr nuten einen Dting nnb weiter aufwärts einen einfeitigett £ängSftreifeit u. f. f.
Mehrere Slrteit ber ©attung S tipa haben feine feberigen ©rannen nnb nähern fid; faft ber
gornt ber ©tord;fd)nabelfrüd)te. ©aSfelbe gilt auch m>tt ben gtüd;ten ber mit S tipa oer=
wanbten ©attungen A ristid a nnb Heteropogon. $it ber £>aitptfad;e fomtuen alle biefe
SluSbilbungen miteinaitber überein. 3BaS erreid;t werben foll, nnb was burd; biefe wuttber=
baren, oben gefd;ilberten Slpparate and; wirflich erreicht wirb, ift nicht fo fel;r baS ©in=
bohren ber grud;tl;ülle ober ©amenfd;ale in größere ©iefett beS BobenS als nielmel;r bie
Befeftigung an baS Keimbett.
©S ift hier nodpnalS barauf hinjuweifen, baff bie Keimblätter attS ben fie bergem
ben füllen nur bann anftaitbSloS herauSfomnteit, wenn biefe lefdertt gut feftgeflebt, feft=
geanfert ober fonft in irgenb einer SBeife fixiert finb. $ft baS nicht ber gall, fo gefd;iel;t eS
leid;t, bafj bie grud;P ober ©atnenfd;ale oon ben fid; üergröfjernben Keimblättern wie eine
3Jtü^e emporgel;oben wirb. ©ie Söfttng ber Keimblätter burd; ben oout wad;fenben Keim=
blattftamine attSgehenbeit 3ug ift bann unmöglich gemad;t. 9Jtand;mal gelingt eS zwar
ben fid; oergröfjernben unb ftredenben Keimblättern, ohne 3)titl;ilfe beS KeimblattftammeS
bie ©amenfd;ale abguwerfeit, aber nicht immer; in oielen fällen bleiben bie ©pt^eit in
ber Höhlung ber ©d;ale eingeflemint, nerfrüppeln unb nergilbett, was auf ben Keimling
in ber nad;teiligften SBeife jurüd wirft unb häufig baS ©iedjtum, fa fogar Slbfterben beS=
felbett ju r golge t;at. ©3 ift barunt aud; ein gel;ler, wenn ©ärtiter bie ©atttett in gar
Z it lodere ©rbe fäett, wo fein rechter <galt gegeben ift, fo baff bann beim Keimen bie ©antem
fd;aleit oon ben nur ju r igälfte herausgezogenen, an ben ©pi^eit gefeffelten Keimblättern
emporgef;oben werben.
$ n betreff ber © e fta lt, welche bie u n te r g ü n ftig en B e rl;äÜ itiffe n a u s bem
© am en h erau sg ezo g e n en unb am © om ten lid ;te erg rititen b e n K e im b lä tte r er=
la n g e n , ift §u bemerfen, bafj biefelbe wenig mannigfaltig ift unb bei weitem weniger 3lb=
wechfeluttg bietet als jette ber ergrünenben ©profjblätter. Borl;errfchenb ftnb ganzraitbtge,
elliptifd;e, längliche unb lineale, feltener freiSrunbe unb gtterwoale gönnen. DJHtunter finb
bie Keimblätter oortt eingebuchtet ober einem Kartenherzen im llmriffe oergleichbar, was
befonberS an Keimlingen oorfomntt, weld;e im ©amen derartig zufatnmengefrümint finb,
bafj baS Söürjelchen fttapp an bett twrbern Dtanb ber Keimblätter jtt liegen fommt unb
als eine SliiSnu^ung beS fitapp bemeffenen gnnenraumeS ber ©amen §u erflären ift. 21m
feltenften ftnb bie Keimblätter jweilappig (Raplianus sativus) unb jweifpaltig (Eucalyptus
orientalis, Esclischoltzia Oalifornica), breilappig (Erodium Cicutarium) unb brei=
fpaltig (Lepidium sativum), nierlappig (P terocarya Caucasica) unb fünflappig (Tilia).
Boch ift zu erwähnen, bajj an adelt Keimlingen, bereit Keimblattftainm furz ift, bie ©preüe
ber Keimblätter langgeftielt erfd;eint, wäl;renb an ben Keimlingen mit oerlängertem Keiitt=
blattftamine bie ©preite fitjenb erfd;eint, waS mit ben fd;on früher erörterten Borgäit=
K eim b lä tte r: 1, 2, 3. Fagus silvatica. — 4. Fumaria officinalis. — 5. Galeopsis pubescens. — G. Abies orientalis.—
7. ConTolvulus arvensis. — 8. Borago officinalis. — 9. Senecio erucifolius. — 10. Rosa canina. — 11. Erodium Cicutarium.
— 12. Guamoclit coccinea. — 13. Tilia grandifolia. — 14. Lepidium sativum. — 15. Eucalyptus orientalis. —
16. Eucalyptus coriaceus. — 17—20. Streptocarpus Rexii. S8gt. Sert, ©. 581 u. 582.
gen, juin ©eile aber auch bamit jufainmenl;öngt, bafj es für bie Keimpflanzen non 3£id;tig=
feit ift, bie grünen ©preiten möglidjft ber ©oitne auSjufe^eit unb über anbre ©egettftäitbe,
burd; weld;e fie in ©d;atten geftellt werben tonnten, emporjiif;ebeit. ©ie obenftehenbe 2lb=
bilbitng gibt eine Überfid;t ber auffallenbften formen entfalteter unb im ©onnenlid;te
auSgebreiteter grüner Keimblätter.
Söo jwei ergrünenbe Keimblätter norl;anben finb, geigen biefeiben in ber Dîegel gleichen
3ufd;nitt unb gleiche ©röfje; nur baSjenige, weld;eS im ©auten als SluffaugitngSorgan
gebient hatte, ift aud; im auSgewachfeiten 3»fta'ibe gewöhnlid; etwas Heiner, wie beifpielS*
weife an ber Kornrabe, am ©enfe unb tganfe. 3dand;mat bebingen bie befd;räutten 9iauut=
nerl;ältniffe im In n e rn beS ©amenS, bafj eins ber Keimblätter beut 3Bürzeld;ett ben ipla^
räumen muff, ober bafj baSfelbe bod; aitffallenb Heilt unb unterbrüdt bleibt, wie j- B.
an P etiv eria unb Abronia. äln ben Slrteit ber ju ben ©eSiteraceeit gel;örenbeit ©attung