©rbfcpdpen pnabbringt (f. untenftepnbe Stbbitbung, gig. 7, 9, 10). Sei ber 2lrefapalme
unb ben fplanfen ©pmäboreen ift baS aus bem ©amen prauSgefcpbene fcpibenförmige
©tüd beS Keimblattes fe£;r furg, wäpenb eS fid) bei ben ©omelpnaceen fe p verlängert, fo
jroar, baff eS ben ©inbrud matp, als märe bie Serbinbnng beS fcpibenförmigen, ben Keiim
fie im e n b c S a m e n unb ß c im liit g c : 1. Keimling ber Äa})Ujiner!re|fe (Tropaeolum majus). — 2. ©erfelbc in einem
frühem EntroicfelungSftubium. — 3. äBajfernufj (Trapa nafcansj, au§ meläjer ber ßeimling tjertiorbringt. — 4. Spateres Qsnt=
mictcIungSftabium. — 5. ßeimüng ber öfiermdjifdjeti tSicpe (Quercus Au striaca). — 6. ©erfelfie lueiter cntmicfelt — 7. Same
ber S attel (P h oenix d a cty lifera ), au? tuelcpcr ber ßctmling herborbringt. — 8. Serfelbe ad)t 2Bod)en fpäter, nadjbem ber
fictmling bereits Sßurjel unb Dtiebcrbiätter entmicfelt Ijnt. — 9. Sauger Keimling ber S a ttel im 2ängSfd)nitte. — 10. Filterer
.Keimling bei' S attel im SängSfdjnitte. — 11. Same beS OtotjrtolbcnS Typha S ch u ttlew orth ii. — 12. Serfelbe mit I)eroor=
tretcnbem Keimlinge. — 13. Serfelbe in fpäterm (JntroidelungSftabium. — 1 4, 15. Keimlinge ber Segge Carex vu lgaris. —
fjig. 1—8 in natürlicher ©röfie; 9 , 10 achtfach; 11 — 13 »teräigfacb; 1 4 , 15 fedjSfad) »ergröjjert. SSgl. S e j t , S . 5 6 5 -5 7 0 .
blattftamm unb bie Knofpe umfaffenben ©tüdeS mit bem im ©amen fteden gebliebenen
faugenben Seile mittels eines langen Habens tjergeftellt. 2Iud) bei ber ^Dattelpalme unb
KofoSpalme fomie ben ©pfabeen Zamia, Ceratozamia unb E ncephalartos ift biefeS 9Jtit=
telftüd beS Keimblattes fe p verlängert. ©ie Figuren 7—10 ber obenftepnben älbbilbung
geigen ben ©attelfeimling in allen feinen ©ntwidelungSftufen. ©olange baS Keimblatt
aus bem In n e rn beS ©amen« nod; niep prvorgewaclpeu ift, bilbet basfelbe eine mantel*
förmige Umhüllung ber von bem Keimblattftamme getragenen Knofpe unb fep fid) and;
in eine fadartige Quille beS.SßürgelcpnS fort. 33ei ber Keimung ftredt fid^ bann baS Keim=
blatt ftart in bie Sänge, baS vorgefepbene ©nbe ftellt eine ©djeibe bar, baS SDWttelfiüd roirb
ju einem gufammengeroHten ftielartigen ©ebilbe, unb baS im ©amen gurüdgebliebene ©tüd
bilbet einen £ol)lfegel, m elier bort, roo bie Sluffaugung ber ^eferoeftoffe ftattfinbet, blafem
förmig ermeitert ift (f. Stbbilbung auf ©. 566, $ig. 9 u. 10). Qn nod; fpäterm ©tabium ift
baS SBürgeldpn gur SBurgel auSgewadpen unb l;at feine fadartige £ülle buriprocpn, w äp
renb fid) anberfettS bie Meberblätter beS ©proplattftammeS geftredt p b e n unb fid) auS
ber Keimblattfcpibe proorbrängen (f. Slbbilbuug auf ©. 566, gig. 8). ©ie ©ärtner ver=
weriben fogeuaunte ©eptöde, Apparate, mit bereit £ilfe bie ©amen unb Keimpflanzen in
beliebige liefen ber ©rbe eingepflangt werben. Umoillfürlid; wirb man an biefe ©eptöde
erinnert, wenn mau fiep , wie bie röpeitförmig gufammengerollte, ftielartige, auS bem
©amen road)fenbe Keimblattfc^eibe ben Keimling niep nur aus bem In n e rn beS ©amenS
prvorfepebt, fonbern ip t immer tiefer unb tiefer in bie gegen baS SluStrodnen gefpüpen
©rbfepdpen pnabbrängt unb ip t bort an geeigneter ©teile unb itt ber paffeitbften Sage förm=
lid) einpflangt. » ei manepu Halmen wirb bie Keimblattfdjeibe m lang, unb es vergeben
viele Monate, bis fämtlicp Refera eftoffe ber riefigen, oft bis gu 8 kg ferneren ©amen burd;
bie Keimblattfcpiben bem in ber ©iefe von 1/2 m eiugepflangten Keimlinge gugefüpt raerbeit.
©te v ie rte (form beS Keimblattes geigen galjlreidje Sitten beS SaucpS (Allinm) unb
ie 9ïopfolben (ly p k a ). ©aS ^ervorfpieben beS KeimlingeS burd) baS Keimblatt er=
folgt grvar in ä p lic p t SBeife wie bei ben gute# befpropenen Pflanzen, aber eS beftep
ber wefentlicp Unterfcpeb, bafj p e r baS Keimblatt, na cf) bem es mit feiner ©pipe bie 9îe=
ferveftoffe beS ©amenS auSgefaugt p t , bie ^ ö p u n g ber ©amenfdjafen gang v erlä p , er=
grünt unb bann als Saubblatt tp tig ift. ^ it bem ©amen beS KnoblaudjeS (Allium sativum)
ift ber Keimling in bie 2)litte beS ©peic^ergewebeS eingelagert (f. Slbbilbttng auf
©. 559, gig. 17). ©obalb bie Keimung beginnt, fdpebt fip baS Keimblatt auS ber ©amen*
fdjale vor, wäd;ft guer|t nap aufwärts, beugt ftd; aber bann Inieförutig um, fo bajf eS mit
bem vorgefdjobenen, ben Keimblattftamm unb bie Knofpe umptllenbeit ©ube unter baS
Niveau beS ©amenS prabfommt (f. Slbbilbung auf ©. 559, gig. 18 u. 19). ^ ie r entwidelu
fid; aus bem SBürgelpen fowie au« ber S3afiS beS KeimblattftodeS lauge Söurzelfafern, welche
ba» Keimblatt bttrpbrepen, fip in bie tiefem @rbfpid)ten pnabfenfen unb ben Keimling
an ber ©teile, wo ip t baS Keimblatt pngefep l;at, feftfjalten. ©ie ©pifee beS Keimblattes
ftedt nod) immer im ©amen unb fangt p e r nop bie lepten 9îefte ber 9îeferveftoffe. ©inb
biefe enblid) erfdjöpft, fo wäpft ber eine ©d)enfel beS fitieförmig gebogenen Keimblattes
in bie ^ ö p , unb es wirb baburd) bie © p ip aus ber entleerten ©amenfcple prauSgegogen
©aS alles erfolgt unter ber ©rbe. ©s p n b e lt fid) nun barum, bajf baS Keimblatt and)
an baS ©ounenlid)t f’ommt, um bort gu ergrünen. ©aS gefdpep baburd), ba§ baS Knie
beS in bie ß ö p wapfenben Keimblattes wie ein Keil wirft unb fid) fo burp bie ©rbe
uad) oben S a p i briep. Söefentlid) geförbert wirb biefes S u rpbrepen ber ©rbe baburcp
baf fid) an ber fonvepen ©eite beS KnieeS gellen auSgebilbet p b en , weld;e im ©egenfap
gu ben anbern Dberputgellen beS Keimblattes etwas vorgewölbt finb unb ftarf turgeS^
gieren, eine ©inridpung, weld;e bei S ep n b lu n g ber bie ©rbe bitrd)brecpnben © p roplätter
ausführlicher befpropen werben foH. ^ft enblich and; baS freie ©nbe beS Keimblattes aus
ber ©rbe prauSgegogen, fo verfpwinbet bie fnieförmige Beugung, unb baS Keimblatt, baS
rafch grün geworben ift, ftredt fip gerabe.
©ang feltfam ift bie Keimung bei ben 9îopfolben (Typha). ©ie fleinen, burp Suft=
ftrömungen von bem Kolben abgepbenen Früchtchen, welche auf bie Oberfläche beS SBafferS