3[fte unb gweige fcutm beu bvitten Seil jenes Raumes tiberbedeit tute jene beg biden
plumpem ©tammeg ber ©ieße, bereu Blätter niet breiter oerantagt finb.
©in britter gtonft, welcher gu berüdfießtigen fommt, ift bann bag SicßtbebürfniS ber
g lätter an ben untern Stften älterer Säume. ge b itte r unb re ife r bag SauBmerf am
ütpfel ober auf ber Kuppel ber $rone, befto tiefer ber ©Ratten in ber Umgebung beg
Sauptftammeg in beu tiefem Stegionen. £aben bie untern tfte nicht bie gäßigfeit fid)
fort unb fort bnrcfj neue Stnfäße gu oertängern, fo fterben fte mitfamt ißrent in ben ©ebat-
ten geftetlten Saitbe ab, oerborren, brechen bei ber erften Gelegenheit gang ober teitmeife
ab unb fallen gu Soben; beftßen fie bagegen biefe gäßigfeit, fo Rieben unb tragen fie ihre
belaubten gwetge möglicßft meit über ben ©cfjattenfreig ßinaug, um fie bort p fonnen
frümnten fieß auch häufig bogenförmig bem lid)ten £tmmel gu, roie bag befonberg an ben
©fdjen unb Stoßfaftanien, aber and; an ber auf ©. 385 abgebilbeten Richte gu feßen ift.
®er geworbene untere Seil beg ©tammeg nimmt in bem Grabe an Umfang
p , alg bie Saft, welcße er p tragen t)at, eine größere rairb, unb feine S id e unb geftig=
feit fteßt bet jeber Strt in einem genau geregelten Serßältniffe p m Gemixte ber Grotte
? l5 3 uÄ nt ! ,c* Umfangeg erfolgt oorgüglid) babimß, baff fid) bem fcfion oorßanbenen
.öotje allialjrhd) neue £olgmaffen anlagern, g n ben jüngften ©tämmen erfdjeint bag £olg
tu Geftalt non ©trängen, bie ringg um bag zentrale 2Rarf fpmmetrifcß georbnet finb, bießt
anetnanber fd)tießen unb einen nur oon ben attarfftraßten bureßfeßten ©plinber hüben ber
am üuerfcßmtte alg „£olgring" erfeßeint. Slucß Bag alljährlich) neugebilbete, an ber Se=
rtppene beg feßon oorßanbenen £olgcptinberg fid) anlägernbe £olg präfentiert fid) am Quer*
fcßmtte alg Siutg unb roirb befanntlicß gaßregring genannt. Silan beredjnet bag Sllter
emeg gefällten Saumeg nach ber gaßt biefer gaßregrtnge, unb felbftoerftänblid) ift ber Um*
fang beg ©tammeg befto größer, je größer bie gaßl ber gaßregrtnge ift. S ie gunaßme
beg Umfangeg ift aber and) für bie äußere Stnfüßt beg ©tammeg nießt oßne Siüdwirfunq.
Jlg jungeg> Steig befißt ber ©tamm eine Oberhaut (©pibermig), meld;e fieß bem grünen Ge=
toebe ber Suube anfeßmiegt. Siefe £ a u t ßält aber mit ber ©utraidelung beg ©tamminneru
n!lr (a” öe ?leic^en Sc^ritt/ alg ber betreffenbe ©tammteil fein Sängenwacßgtum nod) nießt
abgefdjloffeit hat- gft bag gefd)eßen unb wäd)ft ber ©tamm in bie S ide, fo gebt bie erfte
m it p Grunbe unb mirb burd) eine gweite £ a u t, bag fogenannte iß erib erm , erfefet
meldjcg fiel; meifteng feßon gegen ©nbe ber erften Segetationgperiobe am Umfange beg ©tarn"
meg gu entwtdeln beginnt. Siefeg ^eriberm erßält alg widjtigften Seftanbteil fo rt, ein
Gewebe aug wafferbießten unb naßegu luftbicßten gellen, welßeg fieß alg <Qülle für bie faft=
reichen tnnern ©tammteile oortrefftidß. eignet. Söag außerhalb biefeg forfeg liegt unb non
be” S ei? en lU? ern ®tammteileu burch benfelbeit gerieben ift, oerfüllt bem Sertrodneu
unb Ubiterben ßatte fidß ^eriberm nur unter ber Oberhaut auggebilbet, fo gebt nur biefe
Oberhaut p Grunbe; wenn aber in ben tiefem ©eßießten ber Stinbe and; noch ein innereg
4>ertberm entfteßt, fo werben bidere ©eßießten ber Stinbe p m Stbfterben gebraeßt, unb biefe
lagern bann bem fo rte nad) außen p alg eine trodne, tote Trufte auf. SJtan nennt bag
innere if>ertberm famt ben baran ßafteuben abgeftorbenen Stinbenteilen S o rte .
~ , ®ie be^ ^ eriberm^ mit ber ©ntwidelung beg ©tammeg gleicßen
©djutt. ©obalb infolge ber ©tnfcßaltung eineg neuen gaßregringeg ber folgförper beg
©tammeg bider geworben ift, erweitert fieß ber ^eribermmantel unb bamit an d bie Sorte
weldje ben ©tamm alg Trufte umgibt. Sei manchen Slrten erhält fid) biefe Sorte lange'
^al;re an ber Peripherie beg ©tammeg, gerflüftet bei bem weitern Sidenwadhgtume, unb
e» wirb bann in bte Älüfte immer wieber neue Sorte non innen ßer eingefeßoben; in
vanbern bagegen löft fidh infolge ber Serbidung beg ©tammeg ein Seil ber Sorte ab
laut p Soben unb wirb non innen her burdß neue Sorte erfeßt.
^ S a nun jebe S aum art ißre befonbere Sorte entwidelt, fo tr ä g t bie G eftalt unb
$ a r b e biefeg G ebilbeg nicht w enig 511 bem U ngfeljen beg g a n p n S a um e g bei; fie
bilbet eben and; wieber einen ber dßarafteriftifdßen fjüge, weld;e bei ber ©djilberung beg Samm
fdjlageg nießt überfeßen werben bürfen. Sttg bie auffäüenbften formen ber Sorte finb aber
folgenbe ßemorpheben. ^unäcßft bie © chuppenborfe, weld;e fid; alljäßrlich in Geftalt
oon ©cßilbern unb glatten ablöft, unb bie befonberg feßön an ben ©tämmen ber Platanen,
ber SJianbelweibe unb mehrerer neuhollänbifdjer ©itcalpptug= Slrten §u feßen ift, bann bie
ß ä u tig e S o r te , meüße fid) in trodtten häuten unb Säubern abtrennt. S ie Slbbilbung auf
©. 680 geigt biefe $ornt ber Sorte an ber weißftämmigen S irte (Betula alba). Sließrere
Slrten ber neußolläubifeßert Gattung Melaleuca geigen eine Sorte, weld;e, oom ©tamme
abgewogen, einem bünnen ©eibenftoffe täufeßenb äßnlicß fießt. ©ine britte gorm ift bie
Siin gelb o rte , weld)e fieß in Geftalt non unregelmäßig geborftenen bünnen Stößren nom
©tamme ablöft unb befonberg am ipfeifenftrandje (Philadelphus) entwidelt ift; eine nierte
$ om t, für welcße ber äöeinftod (Y itis vinifera) alg Seifpiel angefüßrt werben fann, ift
bie g a fe rb o rfe , welcße fid) beim Slblöfen in gaßlreicße ftarre gafern löft. ©nblicß ift noch
bie riffig e S o r te ßeroorpßeben, weld)e fieß an ben ©tämmen ber ©ießen, fiinben, ©feßen
unb gaßlreicßer anbrer Saubßölger entwidelt geigt. Sei biefer gorm finbet eine Slblöfung
in großem Partien überhaupt nießt ftatt, fonbern bie Sorte gerflüftet beim Siderwerben
bc» ©tammeg, unb eg bilben fieß in ißr ßänggriffe mit gefcßlängettem ober gidgadförmigem
Serlanfe aug, non welcßen in bem einen gälte nur feßmate Üämnte unb Siiefen, in bem
aitbern galle breite, edige ©cßilber umraßmt werben. Stuf biefer riffigen Sorte fiebeln fieß
mit Sorltebe bie tlberpflangen, gumal SJtoofe unb gled)ten, an, unb ältere mit biefer Sorte
nerfeßene ©tämme finb and) gewößnlicß in ben gemäßigten fjoneit mit SJloogpolftern, in ben
tropifeßen Gebieten mit gan ten , Sromeliaceen unb Drd)ibeen überwuchert. Sin ben fid)
alljäßrlid) ablöfettben Sorten ift eine folcße Stnfiebelung itnmöglid), unb bie ©tämme ber
ipiatanen finb nießt nur nießt mit Überpftangen befeßt, fonbern feßen immer wie gefeßeuert
unb gefd)ält aug.
S ie Geftalt ber Sorte ift fo cßarafteriftifcß, baß man aug ißr allein feßon bie Saum=
art gu erfennen oermag; fie bilbet baßer gleicßfang einen wichtigen 3ug in bem Silbe beg
Saumeg, barf nießt naeß Gutbünfen abgeänbert werben, unb eg ift unguläfftg, baß tü n fü
ler ißre ©tubien, bie naeß oerfd)iebenen Säumen gemaeßt würben, beliebig fombinieren
unb etwa bie Urone einer ©ieße auf ben ©tamm einer Platane feßen. S aß and) bag ßo*
lorit ber Sorte ebenfo wie bie garbe beg Saubeg oon Sebeutung finb, bebarf feiner weü
tern ©rörterung, fowie eg felbftoerftänblidj ift, baß aueß bie Größenoerßäftniffe ber oer=
fd)iebenen nebeneinanber fteßenben Säume gu beriidfießtigen finb. ©ine junge Sanne, welcße
neben einer alten gid)te attfwäßft, wirb gwar oon ber leßtern überragt werben, wenn
aber beibe gleicßalterig finb, fo ragt bie Sanne ftetg über bie gidjte weit ßinaug.
S ie ^ ö ß e unb bag S itter ber S ä um e finb gwar in gang fießertt faßten nießt feftgm
fteHen, aber fo oiet ift gewiß, baß jebe S aum art gleid)wie jebe Sierfpegieg an eine beftimmte
Größe unb an ein beftimmteg Sllter gebunben finb, welcße nur feiten überfeßritten wer=
ben. Söag bag Sllter anlangt, fo finb bie Stngaben aug älterer 3eü meiftenteitg gu ßoß
gegriffen. Söenn in ben ©cßilberungen ber Urwälber oon taufenbjäßrigen Säumen bie
Siebe ift, fo berußt biefe Stngabe woßt nur auf Sermutungen unb in feltenen gälten auf
wirftießen SHeffungen. S er berüßmte Saobab (Adansonia digitata) würbe oon Slbau=
fon auf Grunb ber S ide beg jährlichen ,3uwacßfeg auf 5000 gaßre berechnet; ob aber ba=
bei nießt ein Stecßnunggfeßter untergelaufen ift, mag baßingefteBt bleiben. S er feßon ein=
mal erwäßnte berüßmte Srad)enbaum oon Drotaoa würbe fogar auf 6000, bie ißlatane
oon Sitjufbere bei Honftantinopet auf 4000, bie mepifanifeße ©untpfeppreffe (Taxodium