in ber Slbbilbung auf S . 693 erfeßen werben fanrt, ift nur ber mittlere S eil beg banb=
förmigen Stammeg ftarf gemellt, bie beiben bRänber finb weit weniger £)in= ttnb ßerge=
bogen, manchmal fogar gerabe ttnb bilben einen feften Stammen für bag ftarf gewellte 30cittel=
felb. Qm gälte einer Sängggerrung wirb gunäc^ft nur ber dfaßmen betroffen, bie ©ewebe
im dJtittetfelbe förtnen bie S äfte unbeirrt non unb p ben an ben Preitfeiten entfpringenben
äfften ßittleiten.
älfmlid) ben ftimmenben finb aud; bie S täm m e ber d ß a ffe rp fla n g e n , ebenfo fette,
welche in ©rbe e in g e b e tte t fin b , unb enbtidj aud; bie ber D b e rftäd ;e beg ©rb=
reiches a b g e la g e r te n S tam m b ilb u n g e n nur wenig auf Piegunggfeftigfeit, befto meßr
aber au f gug= unb SDrucffeftig£eit in ätttfpruc^ genommen. g ü r bie Stämme aller
biefer ©ewäd;fe bitbet bag ©rbreid; ober bie tttttgebenbe SBaffermaffe bie unmittelbare Stüfte,
unb eg ift für fie jette Slnorbnung ber ©ewebe, bereit bie frei in ben Suftraum £)inein=
wacßfenbett aufrechten Stämme bebürfett, überflüffig. ©g festen ihnen in ber ©hat aud;
bie an ber Peripherie oertam
fenben <gartbaft= unb Modern
cßpmftränge, welche für a u f
rechte ©tammgebitbefocharaf=
teriftifcß finb; bie ©efäßbünbel
erfcßeinen, wie bag für pgfefte
Drgane am oorteilßafteften ift,
gegen bag Zentrum beg ©tarn-
ttteg gufatomengerüät, bie bie=
fen Püitbelit attgehörenbett
Paftfträitge finb ttotn Stamm*
umfange oerhältnigmäßig weit
entfernt, bag gentrate dJtarf ift
feßr rebugiert unb fehlt manch*
mal oollftänbig. (Sögt, bie fcße=
matifcßen (Querfcßnitte eineg
1. Querfdjnitt burd) ben bem SBoben auflicgenben 9lu§täufer ber ©a r t e n e r b b e e r e
(Fragaria grandiflora). — 2. Querfdjnitt burd) ben S tam m be§ äprtgen £ a u =
f e n b b l a t t e § (Myriophyllum spicatum). ©§ erfcöetnen in biefer fepematifepen
Slbbilbung bie medjaniftfien ©emebe grau, bie Seitbiinbel fdjtoarä mit eingcjdjalte=
ten weifeen Limiten.
Sluglättferg ber ©artenerbbeere [F ra g a ria grandiflora] unb einer SBafferpftange [Myrio-
phyllum spicatum] in ber obenfteßenben Slbbilbttng.) ©egen ben feitltcßen ©rud, welcher
oon ber umgebenbeu ©rbe ober bettt umgebenbett SBaffer auggeßt, finb bie hier in betracht
fontmenben Stämme burd; eine Schicht bidmanbigen paremßpmg (gig. 1) ober burch bie
©ewebefpannung in ber Umgebung größerer, ber Sänge nad; außerhalb beg ©efäßbünbel*
freifeg im Stamme ßinauftaufenber Suftfanäle (gig. 2) gefcßüht. ©eit unterirbifcßen
Stämmen beg Stubentenrögcßeng (P arn assia palustris) unb mehrerer anbrer frautartiger
Pflanzen fehlt bag dftarf oollftänbig, fie geigen einen zentralen S tran g attg gufammen*
gebrängteit ©efäßbünbeln unb ftiÄnen in ihrem S3aue gang mit ben in ©rbe eingelager*
ten SBttrgeltt überein.
Slug biefer überficßtlicfen ©arftedung geht p r ©enüge ßeroor, baß bie Slnorbnung
ber ©ewebe in ben Stammgebilben nicht fo fehr baoon abhängt, ob bag betreffenbe S tü d
ber dtieberblatt*, dftittelblatt* ober iQOcßblattregion angehört, alg oielntehr oott ben Pe*
gießungen p r Slußentoelt unb gwar ingbefonbere oon bem ©influffe, welchen bie p r Stüfse
ober Unterlage bienenbe Umgebung augübt. ©er Stamm alg ©räger beg Saubeg unb
ber Plüten muß fo gebaut fein, baß bie genannten Organe, in Sitft unb Sid;t empor*
gehoben, gefonnt, ben Strömungen beg SBinbeg unb bem Pefttdje fliegenber Qnfeften unb
Söget auggefe|t unb in biefer oorteilhafteften Sage troß aller wibrigen ©inflüffe ber Um*
gebung erhalten werben fönnen; in einem folgen Stamme oereinigen ftcß auch bie Organe,
welche ber Qu* unb Slbleituitg ber dtäßr* unb Pauftoffe bienen, unb beren Seiftungg*
fähigfeit burch © rud, Änidung unb Qerrung nicht geitweilig unterbrocheit ober gang
unmöglich gemacht werben barf. Stile biefe gunftionen beg Stammeg finb burch bie ab*
weteßenben Perßältniffe beg Stanborteg unb bie jeber Slrt eigentümlichen gönnen beg Saubeg
unb ber Plüten in ber mannigfattigften SBeife beeinflußt unb geregelt, flehen miteinanber
in ber wunberfamften SBecßfelwirfung, unb eg ift bie oerfchiebene Slnorbnung ber ©ewebe
ittt Sereidje beg Stammeg in jebem eingelnen gälte nichts anbreg alg ber Stugbrud beg
Qufammenßangeg ber ©eftalt mit ben Sebengbebittgungett ber Pflangen.
^odjbiattftantm,
Qeber Stammteil, oon welchem Hochblätter auggehen, wirb <go<hblattftamm (tlia-
lamus) genannt, ©er tgocßblattfiamm hat ftets bie ©eftalt einer Slcßfe, oon welcher gu
oberft bie Samenblätter, grucfjtblätter unb pollenblätter unb weiter abwärtg bie Plutnen*
blätter auglaben. ©leid) jebem attbern Stamme ift auch ber £>o<hblattftamm aug fo oielett
©liebem auf gebaut, alg Blätter in oertifalen Slbftänbeit an feinem Umfange angelegt
finb; ba bie oertifalen Slbftänbe aber meifteng feßr ftein augfalleti, fo ift bie ©lieberung
mit freiem Singe fetten beutltd; gu erfennen. diur unterhalb ber ^Blumenblätter erfeßeint
ber £)od;bIattftamm mehr ober weniger geftredt, unb man unterfcheibet biefen ©eit alg
Plütenftiel oon jenem Stammteile, welcher bie Plütenblätter trägt unb Plütenboben ge=
nannt wirb.
©er P tü te n f ü e l (peduuculus) entfpringt nur bei einigen Dtafflefiaceett unoermittelt
jenem ©ewebe, weicheg ben dcieberblattftamm repräfentiert. ©benfo ift eg ein oerhältnig=
mäßig feltener unb nur auf einjährige Pflangen befdiränfter galt, baß ber aug ber Enofpe
beg Heimblattftammeg ßeroorgegangene S tam m , welcher alg bie erfte ^auptachfe beg gan=
gen Pftangenftodeg angufeßen ift, bireft in ben Ptütenftiel übergeßt unb mit einem Plüten=
hoben enbigt. deicht feiten erßebt fieß bagegen ber Ptütenftiet alg Seitenacßfe aug ber
erften igauptacßfe beg pftangenftodeg, unb am öfteften geßt berfelbe alg Seitenacßfe aug
einem Statitmgebilbe ßeroor, welcßeg mit Pegug auf bie erfte igauptacßfe felb ft nur eine
Seitenacßfe baxfteUt. S ie Urfprunggftätte beg Ptütenftieteg fann in allen brei dtcgioneii
beg pftangenftodeg liegen. 2ltt oielen cßloropphlltofen Sdjmaroßertt unb Perwefunggpflam
gen geßt berfelbe aug ber Slcßfet eineg feßuppenförmigen dlieberblatteg ßeroor, au oielen
einjährigen ©ewäd;fen, g. P . bem ©audjßeil unb bem epßeublätterigen ©ßrenpreig (Ana-
gallis arvensis unb Yeronica liederifolia), entfpringt er ber Slcßfet eineg grünen Saub=
blatteg, am ßäufigften aber wirb berfelbe in ber Stcßfel eineg gu ben «gocßblättern gu gäß=
lenben fogenannten ©edblatteg auggebitbet.
Selten fteßen bie Plüten oereingelt; in ben meiften gälten finb fie gruppenweife oer=
einigt, unb man nennt einen folcßen Perein P lü te n fta n b (inflorescentia). Quitt Qwede
ber Pflangenbefcßreibung ßat fteß bag Pebürfnig ßerauggefteHt, bie oerfdjiebenetr Pliitem
ftänbe mit furgen Patnett gu belegen, unb eg würbe eine eigne ©ermittologie feftgeftellt,
weteße gu bem ©refftießften geßört, wag bie ältern Potanifer in biefer Picßtung gefdjaffetr
ßaben, bie aber in neuerer Qeit burd; bag ©inführen unb Subftituieren einer Ungaßl
aug bem ©ried;ifd;ett abgeleiteter, feßr gelehrt flingenber, aber oollftänbig überfTiiffiger
diamett red;t fcßwerfällig geworben ift. ©iefe ©ermittologie in ißren ©ingelßeüen gu oer=
folgen, liegt nießt ittt plane biefeg Pud;eg. ©g genügt hier, bie auffallenden gönnen
ber Ptütenftänbe oorgufüßrett. Qcß werbe mid; aud; über bie Pebeutung, welche biefen
oerfd;iebenett gufammenftellungett uttb ©ruppenbilbungett ber Plüten für bag Seben ber