äSIütenftänbe. 703
bCL ? e? e enbe; ba§ ^ me ,Bilbenbe be^ F iu m e s l)at fein Sßacptum bereite ab=
gefd)loffen; aud) erftretft ftch bie Krümmung nicfft über bie ©pinbet beS VtütenftanbeS
fonbern ftnbet unterhalb beS VlütenftanbeS ftatt, ift bort fireng lofalifiert, unb bie ©pinbel
fejbft, weldje aufgeridjtet wirb, bleibt gu allen feiten gerabe. Enblid) ift für baS ©tenqeb
gnei an bem fid; baS $nie auSbilbet, teinertei befonberer dieig nadjweisbar; ber Äontaft
mit bem hoben unb bie Beleuchtung von oben finb an ben ©tengelgliebern weiter abwärts
unb weiter aufwärts nicht anberS als bort, wo bie Krümmung ftattfinbet. Puffere UrfaÄen
1mb 5 r fbie^e ^ieförmige Biegung beS ©tammeS abfolut nicht nachweisbar, unb nur baS
eine i)t fidjer, baß nämlich bie Biegung an feiner paffenbern ©teile ftattfinben fönnte als
wo fte wirtlich ftattfinbet, wenn eS fid) barum hanbett, bie Blüten auS ihrer unqünftiqeit
in eine günftige Sage gu verfemen.
bDtehr als ber achte ©eit aller lebenben Blütenpflangen hat bie Blüten in Köpfchen
oereimgt, unb es bürfte biefer Blütenflanb ber fjäufigfte non allen fein. 9k<h ifnn fommt
bte ©pme mit ihren verfdiiebenen SJiobififationen unb bann erft bie SDoIbe, bie ©raube
unb bie Slhre. Unter allen ©etvädjfen geigen bie auSbauernben ©tauben bie im Verhält*
mffe gur ©röße beS gangen ©todes umfangreichen Btütenftänbe. Vtandhe berfeiben fcf»ie=
ben aüjahrlich nur einen ©tengel über bie Erbe empor, ber an ber BaftS einige große
Saubblätter trägt, weiter aufwärts aber mit fchuppenförmigen $Decdblättern befeüt ift fidi
m zahlreiche ©olben, ©rauben unb Epmeit auflöjl unb fo einen einzigen rieftgeit Blüten*
ftanb bilbet. 211s Beifpiet für biefe im Oriente, gumal in ben ©teppenlanbfchaften AranS
unb ©urfiftans hetmifche gönn fann baS auf ber beigehefteten ©afel „Drientalifde ©ot*
benpflangen abgebilbete E uryangium Sumbul gelten, ©iefe bei Sßentfdafenb fübßdb
oon ©amarfanb im füblichen ©urfiftan häufige ©olbenpflange entwidelt gu beginn ber
VegetationSgett fünf grunbftänbige, in ungählige Gipfel gerteilte, mofdhuSbuftenbe Saubbtät*
Jer; bxe ?ber ™ r , f mÖe Wochen fjinburch ihr frifdjeS ©rün bewahren unb verhältnismäßig
frup weifen, gleichen unb ein blaßvioIetteS Kolorit annehmen, ©obalb bie Verfärbung
biefer grunbftänbigen Blätter begonnen hat, erhebt fid; ein laublofer, blau bereifter, fparqel*
arhger 4 - 5 cm biefer Sproß über bie Erbe, welker in unglaublich furger Seit bie »
7 ” „ . . t 11 ^ im obern SDritter quirlförmig oergweigt unb in gahlreidje ®ölb*
d;en aufloft. ähnlich biefer feltfamen ©umbulftaube verhält ftdj nodj eine gange Veifie
onentatifcher ©olbenpflangen, fo namentlich aus ber ©attung E eru la unb auch baS ben
berüchtigten ©tinfafant liefernbe Scorodosma A sa foetida, aber and; mehrere jener ©dw*
tengewachfe, bie gur Bilbung ber fpäter gu befpred;enben „ S te p p e n d e n " beitragen, eine
ineier fdjotentragenben ©tauben, Crambe cordifolia, entwidelt binnen wenigen Söodien
einen Vlutenftani) mit fparrig abftehenben langen Zweigen von 2 m £öhe unb naliegu
2..rm. ^ t ®iefen ©iaubenpflangen fd^Iiejst fid; aud) bie unter bem tarnen hunbert*
laprtge illoe befannte A gave Americana an, weldje auf ©. 617 abgebilbet ift. ©er über
bie Jiofette aus biden, fleißigen, bornig gegähnten Saubblättern fid) erfjebenbe 5— 7 m
? i e “S . ? - 1 2 ® btde @tamm $ nur mit fdjuppenartigen, vertrodnenben, djloroplmll*
loten Blattern befeßt unb wirb gur ©pinbet eines BlütenftanbeS, ber gu ben größten qe*
hört, welche bie ^ftangenwelt aufweift.
f ^ ! .® e?en^a^e äU ben @iaubengewädhfen, bereu rafd; auffproffeube unb burd; felir
große Blutenftanbe abgefchloffene ©tämme trautig bleiben unb nach bem SlbfaHen ber grüdite
unb ©amen tvieber bis gum ©runbe abborren unb abfterben, ohne gu verlegen, geigen
bie ^olggewächfe, gumal bie Bäume, ber 3)tehrgahl nadj nur flehte Vliitenftänbe. SlHer=
btngs ift bie 3 ahl biefer fleinen, bie Väume fdnnüdenben Vlütenftänbe ungemein groß.
Ipäufig finb bie Vlumenblätter grünlid; gefärbt, unb bie unfeheinbaren, nod; bagu gwifdjen
bem Saube verteilten Vlütenftänbe werben bann aus einiger Entfernung gar nicht bemerft.