weißes an ber SafiS beS SölatteS eintritt, »erteilt fiß in gaßlreidje ©eitenbiinbel, weiße
etttwcber oßne weitere Sergweiguttg gegen ben S lattranb »erlaufen (wie g. 33. bei Saxi-
caesia), ober aber in ißrem Verlaufe fiß neßförtnig miteiitanber »erbinben (wie bei S axifrag
a Aizoon). ©iefe ©eitenbiinbel enbigett in ben Slattgäßnen beS StanbeS unmitteh
bar unterhalb ber bort befinblißen ©rübßen, nnb gwar hübet jebeS (Enbe eine fttopfför=
niige ober birnenförmige Slnfßwellitng, bie lebhaft an bie fßrattbig »erbidtett, gu runb=
lißen ©nippen vereinigten gellen in ben Stattwimpern beS ©omtentaueS (»gl. ©. 134 nnb
Slbbilbttng, gig. 1) erinnert, ©er Soben eines jeben ©rübßenS wirb »on gellen gebilbet,
weldje feßr btinne Slnßenwänbe befißen, nnb biefe gehen ftnb auch bagu beftimmt, bas
Söaffer, welches in bie ©rübßen fließt, aitfgufattgen. Slttgenfßeinliß gelangt baS attfge=
fäugte 2Baffer »on ba in bie fnopfförmigen (Enbigttngen ber ©efäßbünbetgweige nnb fann
nun weiter gu ben übrigen ©eilen beS SlatteS geleitet werben. $ a alle biefe ©teinbreße
an fonnigen Sergabßäitgen in ben Stilen ber Reifen ißren ©tanbort haben, fo ftnb fie
bei eiutretenber ©ttrre feljr bem Sertrodnen auSgefeßt. ©ie Dber^autjeHen bes SJtitteh
felbeS nnb and) jene beS äußerften StanbeS ftnb aherbingS burß eine feßr biefe Kutifula
gefßüßt (f. Slbbilbitng, ©. 215, gig. 8), aber für bie bünnwanbigen gehen im ©runbe beS
©rübßen ift bie ©efaßr »orßanben, baß burß fie ebenfooiet ober auß nodj meßr SBaffer
in ©ampffornt entweicht, als früher bei Stegenwetter aufgenommen würbe.
Um biefeS (Entweichen gu verßinbern, fxnbet fiß nun ein feß r m e rfw ü rb ig e r Ser=
fß lttß ber © rü b ß e n in $ o rm einer T ru fte a u s fo ß len fau rem Kalfe ßergefteht. ©iefe
Trufte übergiefjt bei mannen ©teinbreßen bie gange obere Stattfeite, bei anbern nur ben
9ianb ober nur bie ©teile, wo bie ©rübdjen eingefenft finb, in weiß leßterm $ahe fie fidj
wie ein ©edel über bem ©rübdjen auSnimmt. Über bem ©rübdjen ift bie Prüfte immer »er=
bidt unb bilbet manchmal einen förmlichen pfropfen, ber bie gange Sertiefung ausfüllt, ©ie
liegt ber Oberhaut bes SlatteS gwar an, ift aber mit berfeiben nicht »erwaßfen unb fann mit
einer 9label abgehoben werben. S ei Krümmungen ber S lätter birft unb gerbricht bie Krttfte
in unregelmäßige gelber unb ©ßuppen, unb eS wäre bann leidjt möglich, bei heftigem
Stnpralle bes SBinbeS biefe ©djitppen unb Srudjftüde ber Kalffrufte abfahen unb wegge=
blafen werben. Sei benjenigen älrten, bei weldjen biefe ©efaßr »orhanben ift, wie g. S .
bei S axifraga Aizoon, bereu Sfofettenblätter fidj bei trodnem Söetter gientlidj ftarf attf=
wärts unb einwärts frümmen, wirb bie Kalffrufte burdj eigentümliße gapfen feftgeßalten,
weldje baburch entfielen, baß einzelne Dberljautgellen fidj über bie anbern erheben unb pa=
pillenartig uorwölben (f. Stbbübung, ©. 215, gig. 8). ©iefe Rapfen finben fidj inSbefonbere
an ben ©eitenwäuben ber ©riibdjen, aber audj fonft allenthalben gerftreut an ber Oberhaut
beS SlattraubeS. ©ie finb mit ber Kalffrufte fo »erfßränft, baß ein Slbfallen ber leßtern
nießt leidjt erfolgen fann, unb baß ein verhältnismäßig giemlidj ftarfer ©rud ber Sabel
nötig ift, um bie Krufte »on ber Unterlage loSgulöfen. ©er foßlenfattre Kalf, aus weldjem
biefe Kruften befteßen, wirb »on ber Ißflange in Söfttng auSgefßiebett unb gwar aus 5)3oren,
welche fiß in ber ©iefe ber ©rube finben. ©ie ißorett haben bie ©eftalt gewöhnlicher
Spaltöffnungen, finb in ber Siegel nur etwas größer, xtub eS ift nicht ttnwahrfßeinliß,
baß fie, nadjbem einmal bie Kalffrufte aus ber aitSgefcßiebenen Söfung fidj gebilbet hat,
audj als Spaltöffnungen bei ber ©ranfpiratiou beteiligt finb.
$ n weißer SBeife ber hier gefßilberte Apparat wirffam ift, bebarf faunt ttodj einer
weitern (Erläuterung, gällt ©au ober Siegen auf baS ©teinbreßblatt, fo wirb fofort bie
gange obere g läß e QCttbßt, baS SBaffer gießt fidj unter bie Kalffrufte, breitet fiß bort aus
unb fommt im Slu auß in bie ©rübßen, wo es »on ben in ber ©iefe befinblißen ©aug=
gellen aufgenommen wirb, ©er pfropfen attS Kalf, weißer in jebem ©riibßen eingelagert
ift, wirb habet nur itnbebeutenb gehoben. Sei trodnem Söetter liegt bie Kalffrufte bidjt
ben Oberßautgellen auf, ber pfropfen fenft fiß wieber unb »erßinbert bie Serbunftung
bes SBafferS aus ben bünnwanbigen péllen in bem ©riibßen.
©iefen ©auguorrißtungen an ben ©teinbreßblättern außerorbentliß äßnliß ftnb jene
an b'en S lättern »on Acantholimon, Goniolimon unb einigen anbern ipiuinbagineen. 9Jlan
finbet ßier bie ©riibßen gleißmäßig über bie gange Slattfläße »erteilt, unb wenn fie bttrß
eine Krufte ober ©ßttppe aus foßlenfaurem Kalfe gugebedelt finb, erfßeinen babttrß bie
S lätter weiß punftiert, wie baS g. S . an bem auf ©. 215, $ig. 4, abgebübeten Statte beS
Acantholimon Senganense gu feßen ift. £ebt man eine ber Kalffßttppen ab, fo geigt fiß
unter ißr ein UeineS ©riibßen, unb man bemerl't, baß ber Soben biefeS ©rübßettS aus
vier bis a ß t burß ftraßlenförmig »erlattfenbe ©ßeibewänbe getrennten gellen gebilbet wirb,
bereit Slnßenwanb ungemein gart unb bünn ift. ©ie an biefeS ©rübßen anfßließenben
anbern gellen ber Oberhaut finb bagegen immer mit einer biden Kutüula verfetten (f. Wo-
bilbttng, ©. 215, gig. 5). ©ie gehen, weiße ben Soben beS ©riibßenS büben, fßeibett gur
geit, wenn ißren SBttrgelit reiß liß SBaffer gugefüßrt tvirb unb ber ©urgor in ben gellen ber
S lätter ein großer ift, geloften boppeltloßlenfauren Kalf aus. 9ln ber Suft entweißt eilt
©eit ber Koßlenfättre, unb ber im Söaffer ttnlöSliße einfaßfoßlenfaure Kalf bilbet bann
eine Krufte, weiße baS ©rübßen erfüllt unb überbedt unb fiß manßmat fogar über baS
gange S la tt als ein gufammentjängenber Kalfpanger auSbreitet.
Sille güttmbagineen, nametttUß alle Acantholimon-, Goniolimon- unb Statice-Slrten,
weiße biefe (Einrißtung geigen, bewohnen ©teppen unb Söüften, wo im ©ommer monate=
lang fein Siegen fällt, baS (Erbreiß bis gu bebeutenber ©iefe auStroditet unb ben ißflangem
wurgeln baßer nur äußerft wenig Söaffer geboten wirb. Dbfßon bie ftarren S lätter burß
bie bide Kutifufa unb burß bie Kalffrttften unb Kalffßuppen gegen übermäßige Ser=
bunftung ißreS SBaffergeßatteS gefßüßt finb, fo ift, gumal bann, wenn bie 3JüttagSfonne
über ber ©teppe brütet, ein geringer SSafferverluft boß fßwer gu »ermeiben, unb bei ber
großen ©rodenßeit im Soben ift eS faitnt mögliß, biefen wenn auß noß fo geringen
Söafferoertuft mittels ber an ben SBurgelfpißen befinblißen ©auggellen aus ber (Erbe gu
erfeßen. Um fo wiüfommener ift für folße Sßflangen ber in ben ©teppen unb SBüften im
Serlaufe ber 9iaßt mitunter reiß liß fallenbe ©au, weißer bie ftarren S lätter neßt, fiß
fofort auß unter bie Kalffrttften unb Kalffßüppßen tjineingießt, gu ben bünnwanbigen
gellen in ber ©iefe ber ©rübßen fommt unb »on biefen begierig aufgefaugt wirb. SBentt
bann fpäter am ©age neuerbings ©rodenßeit eintritt, fo fßtießen fiß bie Kalffßuppen als
fleine ©edel wieber feft an bie barunterliegenbe Oberßaut unb befßränfett fo gut wie
mögliß bie Serbunftung. gnSbefonbere »erljinbern fie bie SSafferabgabe aus ben bütttt=
wanbigen gellen im ©runbe ber ©rübßen, weiße fonft gang unvermeibliß wäre unb bie
ein rafßeS Serborren ber gangen ißftange im ©efolge haben würbe, ©amit bie Kalfbedel
n iß t abfallen, finben fiß entweber, äßnliß wie bei S axifraga Aizoon, in ber näßften
Umgebung ber ©rübßen papillen-' ober gapfenförmige, manßmal an ben ©nben ßafen=
förmig gebogene SluSftülpungen »on gellen, mit weißen fiß bie Kalffrufte »erfßränft,
ober aber eS ift jebeS ©rübßen oben etwas verengert unb unten etwas erweitert, fo baß
ber Kalfverfßlttß, beffen ©eftalt ber $orm beS ©rübßenS angepaßt ift, n iß t ßerattSfaüen fann.
©ine äßnliße Sebeutung wie ben 2luSfßeibungen »on foßlenfaurem Kalfe fommt auß
ben © a lg fru fte n gu, mit weißen man bie S lätter einiger f a n g e n auf bem bürren Soben
ber ©teppen unb SBüften in ber Säße »on ©algfeen unb auf bem trodnen ©elänbe an
ben Meereslüften übergogen finbet. ®a man an ben eben begeißneten ©teilen mitunter
auß aus bem (Erbreiße ©algfriftalle auSwittern unb als weißen Sefßlag bem Soben auf=
liegen fießt, fo würbe früher geglaubt, baß bie ©algfruften auf ben S lättern unb ©tengein
gar n iß t »on ben betreffenbett f a n g e n , fonbern »on bem itmgebenben (Erbreiße ßerftammen