ihn in ihrer Sprache „urei”. Vom Müssgu-Lande aus scheint
er sich in fast ununterbrochenem Zuge durch die südlichen
Provinzen Baghirmi’s und Wadàì’s bis nach Kordofan zu verbreiten,
indem er einige vereinzelte Plänkler aussendet, um
die Hauptstadt von Baghirmi und die Ufer des Bat-hä zu
schmücken.
Wir wählten unseren Lagerplatz in einer Ortschaft Namens
Bärea; sie besteht aus zerstreuten Hütten, umgehen von
reichen Stoppelfeldern, die von grossen, sich weit ausbreitenden
Bäumen beschattet werden, und machte einen überaus
freundlichen und behaglichen Eindruck. Wir wurden aber
bald gewahr, dass die Fruchtbarkeit und Schönheit des
Gaues der Nachbarschaft eines grossen Wassers zuzuschreiben
sei, das, selbst an Krokodilen und Ngurütu’s nicht arm,
von einigen kleifien Kanoe’s belebt war; es hängt wahrscheinlich
mit dem nur wenige Meilen entfernten Fluss zusammen.
Trotz der Schönheit der Landschaft war dieselbe
doch verlassen; denn die Bewohner waren sämmtlich entflohen.
—■• Der Ort gehört dem Mussikko, einem Häuptling,
der Käbischme als Lehnsherrn anerkennt.
Am Nachmittag erhielt ich einen kurzen Besuch des Herrn
von Médebc, einer ziemlich bettelhaften Persönlichkeit. Er
war als Bote an den Fürsten von Mändara geschickt worden
und eben von der Hauptstadt jenes kleinen Ländchens angekommen.
Zu dieser Reise hatte er von Mora aus 3 Tage
gebraucht, indem er die erste Nacht in Mókoschi, die zweite
in Fétte geschlafen hatte und heute von dort hierher gekommen
war; die ganze Strecke lässt sich aber in 2 starken
Tagemärschen machen.
[Sonntag, 28sten Dezember.] Es war ein interessanter Tagemarsch,
der uns neue wichtige Züge von Land und Volk dieser
Zone enthüllte, aber uns um so mehr bedauern Hess, dass wir
diese schöne Landschaft nicht in unserem eigentHchen Charakter
als friedHche Reisende durchziehen konnten, sondern