Ein Gemach in der Residenz zu Baga. 223
und 1 Fuss breite Thonwand oder vielmehr Thonhank (4),
die sich um mehr als die Hälfte des Umfangs des Gemaches
herumzog, aber, um einen leichteren Zugang zu dem schmalen
Gange zwischen ihr und der Wand zu haben, etwa in der
Mitte unterbrochen war, indem die beiden Enden der so gebildeten
Bänke mit vorspringenden Absätzen versehen waren.
Der so abgeschlossene schmale Baum war zur Stallung für
drei Kühe bestimmt, deren jede an einen besonderen Pfahl
angebunden ward. So hatte die niedrige Wand entschieden
zwei ganz verschiedene Bestimmungen, indem sie einmal als
Ahsonderungsmittel, dann aber auch als Sitzbank diente, die
sich um den eigentlichen Mittelpunkt dieses Gemaches herumzog,
eine Schattenhalle, die durch ein auf vier Pfählen ruhendes
Dach aus Rohr und Kräutern gebildet war und den
deutlichsten Beweis lieferte, dass dies Gemach nicht etwa als
unvollendet, etwa noch der Bedachung entbehrend, sondern
ganz entschieden als ein „sub dio" abgeschlossener, offener,
kleiner Hofraum anzusehen sei. Rechts von diesem Schattendach
war die Kochstelle (5), eine in ihrer Art höchst sauber
und nett eingerichtete Küche, eingeschlossen von zwei ganz
niedrigen Thonwänden und gebildet von vier steinartig geformten
Thonaufsprüngen von etwa 6 Zoll Höhe, die eben auf
sehr einfache Weise zwei Kochstellen zum Aufsetzen von Töpfen
darboten, während sie einzeln von je drei Steinen hätten
gebildet werden müssen. Zwischen der Küche, dem Schattendach
und dem Ende der Thonbank, gegen die erstere noch
durch eine besondere Mauer abgesperrt, führte ein breiter
Gang auf das besondere Gemach (8), das wir als Kommaga-
zin kennen gelernt haben und das mit einer feuerfesten Mauer,
ungleich dicker als die des eben beschriebenen offenen Raumes,
umgeben war; aber der Gang war vermauert und bildete jetzt
nur einen Rezess zu irgend welchem Zweck. Zwischen der
Kochstelle und der Thür war ein von zwei schmalen Seitenwänden
eingeschlossener Raum, der wahrscheinlich nach der