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Plan der Stadt Masena.
1 Das Haus, in dem ich wohnte, hier auch in grösserem
■Maassstahe dargestellt.
2 Der Palast des Sultans, umgeben von einer starken,
18 Fuss hohen und 10 Fuss dicken Mauer, aus Backsteinen
gebaut, aber jetzt in Verfall.
a. Öffentliche Audienzhalle.
b. Hütte des Kadamange.
c. Eintrittshalle oder als Sprachzimmer benutzte Hütte.
d. H o f, in welchem ich eine Audienz bei dem König
hatte, während er selbst im Zimmer e sich befand.
8 Haus des Fätscha.
4 Moschee.
5 Offener Platz vor dem Palast, mit Bäumen bepflanzt.
6 -Haus des Serma.
7 Haus des Fäki Ssämbo.
8 Haus des Tschiröma.
9 Haus des Maina Belädemi.
10 Marktplatz.
11 Grabmal von fAli Fendjar, dem grossen Häuptling der
Miltu, welcher zwei Jahre vor meinem Besuch der Stadt
hier bei vorgerücktem Alter in hoher Achtung starb. Das
Grabmal wird von einem Kürna-Baum beschattet.
12 Eine grosse tiefe Einsenkung mit Brunnen, aber in der
Regenzeit mit Wasser angefüllt.
13 Ein Sitz oder Divan von Lehm — „dagall” auf Kanöri,
„teläng” auf Tar Bägrimma.
14 Hütten für gewöhnliche Fremde und Pilger.
15 Hütte des Fäki Ibrahim und seines Begleiters.
16 Haus meines weiblichen Patienten.
17 Küchen-Gärten.
XIII. KAPITEL.
Beschreibung der Stadt Mäsena. — Ankunft des Sultans. — Endliche Abreise.
Die Stadt Mäsena breitet sich über eine ansehnliche Fläche
aus; ihr Umfang beträgt etwa 7 Meilen, aber nur etwa die
Hälfte davon ist bewohnt. Das hauptsächlichste Viertel befindet
sich in der Mitte der Stadt, auf der Nord- und Westseite
des Palastes des Sultans, während wenige abgesonderte
Viertel und vereinzelte Gehöfte zerstreut umherliegen.
Der charakteristischste Punkt der Stadt besteht in einer tiefen,
muldenartigen Einsenkung, die sich in grösser Länge
hinzieht und die Stadt von West nach Ost durchschneidet,
auf dieselbe Weise, wie die Stadt Kanö von der Djakarä
durchschnitten wird. Denn diese Vertiefung der Hauptstadt
Baghirmi’s füllt sich in der Regenzeit mit Wasser und wird
desshalb von den Eingeborenen „bedä”, von den Arabern „el
bahr” genannt, während sie einen Theil der trockenen Jahreszeit
hindurch mit der reichsten Weide bekleidet ist. Es ist
auffallend, dass nicht allein in dieser Beziehung die Stadt
Mäsena mit Kanö einige Ähnlichkeit hat, sondern dass auch,
ganz wie bei dem grossen Marktplatz Haussa’s, ihre Oberfläche
von vielen anderen Vertiefungen und Löchern unterbrochen
wird, welche die Brunnen enthalten und sich während
der Regenzeit in tiefe Wasserpfuhle verwandeln, die
durch Anhäufung alles Unrathes der Stadt viele verderbliche
Dünste entwickeln. Im Allgemeinen aber trocknet der Boden,
der aus Sand besteht, nach einem Regenfall sehr schnell ab.
Das hauptsächlichste Viertel der Stadt liegt auf der süd