man wies uns eine grosse Hütte innerhalb eines kleinen Hofes
in einem -anderen Tkeile der Stadt an, wohin wir nns begaben.
Es war mir jedoch nicht möglich, mich in diesem
engen, von einer kleinen Gäuo spärlich beschatteten Hofraum
irgend behaglich zu fühlen. Fast erstickt und mich sehr
unwohl fühlend, stieg ich wieder zu Pferde, eilte zum Thore
hinaus und war froh, als ich wieder im Freien war.
Ungefähr 900 Schritt vor der Stadt schlugen wir dann
bei Ankunft der Kameele das Zelt unter einer schattigen Tamarinde
auf; ich streckte meine matten Glieder auf dem Boden
aus und versank, der Ruhe mit Lust geniessend, einige
Stunden in einen Zustand halber Bewusstlosigkeit. Ich war
so ermüdet von meinem Morgenritt, dass ich mit Besorg-
niss daran dachte, was aus mir werden solle, wenn meine
Reisegefährten mich eingeholt haben würden, wo mir dann
Anstrengungen ganz anderer Art bevorstanden.
Sobald ich mich hinreichend erholt hatte, um von meinem
Lager aufzustehn, machte ich einen kleinen Gang, um eine
Ansicht vom Flusse — „komädugu” — zu erhalten. Derselbe
bildete jetzt eine schöne Wasserfläche, indem das Bett ganz
voll — „tsimbüllena” — war, und eilte mit reissender Strömung
dem Tsäd zu. In der That konnte ich damals kaum
vermutlien, dass ich spater mehrere Tage lang in dem trockenen
Bett dieses Flusses lagern würde, welchen, wie bestimmt
und klar- auch die Angaben der Mitglieder der vorigen Expedition
bezüglich seines wirklichen Laufes waren, Captain
W. Allen doch zu einem Kunstkanal seiner Einbildungskraft
benutzt hat, um die überflüssigen Gewässer des Tsäd in den
Ivuära zu leiten. Die Ufer des Komädugu sind hier sehr ma-
Nigä begangen wird. Die Kanöri unterscheiden sehr genau eine Heirath mit
einer , Jungfrau” — „f&co” oder „f6ro kuy&nga” — von einer solchen mit
einer „Wittwe” ' — „kdmo säuar” — , sie haben aber auch noch einige andere
feine Unterscheidungen.