tropis oder Asclepias gigantea, Wachs, Häute und unzähliges
Andere. Der Yezier seihst,- obgleich ein strenger Moslim,
war zu aufgeklärt, um die Verbreitung des Isslam in den
Vordergrund zu stellen, obgleich ihn natürlich die Überzeugung
, dass diese Unglücklichen als Heiden — „kofar” oder
„kerdi” — solche Behandlung verdienten, gegen ihre Leiden
stumpf machte.
Wir passirten darauf das Wasser, wo es nur geringe Tiefe
hatte, und auch ein anderes flacheres und breiteres Wiesenwasser
und traten dann in schön hügeliges Land ein, während
uns ein Arm des Wassers nahe zur Linken blieb. Die ganze
Landschaft war auf’s Schönste angehaut und dicht bewohnt;
Weiler folgte auf Weiler und grosse Bäume, meist Ficus-
Arten und Giraffenbäume — „karäge” — umhüllten das Ganze
mit der lebendigsten Pflanzenfülle. Einige Hütten zeichneten
sich aus durch ihre freundliche Umrankung mit der schon
oben bei den Schüa-Weilern erwähnten „ssagäde” (Gucur-
bitacea), die wahrscheinlich mit der Melopepo identisch ist,
und das Ganze bot einen um so lebensvolleren Anblick, als
gerade der Tabak*) in Blüthe stand, wodurch man sich in
Gebiete der höchsten Civilisation versetzt glaubte.
In solcher Landschaft lagerten wir früh am Morgen, wo
wiederum hart zu unserer Rechten ein hübsch gewundenes
Rinnsal herantrat, indem sich der Boden in schöner frischer
Neigung etwa 20 Fuss weit hinabsenkte; der Wasserarm war
nur etwa 90 Schritt breit, aber hier ansehnlich tief und voll
des klarsten, schönsten fliessenden Wassers, sanft an dem
Gelände dahingleitend, um sich weiterhin in der Ebene zu
verlieren. Hier legte ich mich ein Stündchen träumend in
den Schatten einer grossen „karäge” , mich den bezaubernden
Eindrücken eines solchen wechselvollen Wanderlebens
*) Leider vergase ich es, mich danach zu erkundigen, ob die Müssgu einen
eigenen, einheimischen Namen für „Tabak” haben.