leichter Reiterei versuchten den Feind zu verfolgen, und am
Nachmittag entstand in ziemlicher Entfernung ein Scharmützel
, so dass ein Kaschelia zu Hilfe geschickt werden
musste, und es ward uns berichtet, dass 35 Schüa gefallen
seien, eine Angabe, die sich jedoch hernach nicht ganz bestätigte.
Auch im Ngäldjam kamen übrigens heute mehrere
Bornu-Reiter um.
[Mittwoch, 31^m Dezember.] Wir blieben diesen und die
folgenden Tage hier liegen, weil die Bornu-Leute wirklich
beabsichtigten, dieses Land ihrer Herrschaft zu unterwerfen.
Bei den Verhältnissen, in denen wir uns befanden, gelang es
mir leider nicht, so viel Nachrichten einzuziehen, als ich
wünschte. Die eingefangenen Sklaven sagten aus, dass die
Kameele hei ihren Landsleuten ausserordentliches Entsetzen
erregt hätten, und dass sie nicht vor dem Heere der Streiter,
sondern vor diesen Thieren geflöhen seien. In der That
waren früher nur kleinere Rhasien so weit gekomm< n.
Da ich keine erwünschten Mittheilungen fand, streifte ich
auf unserem Lagerplatze umher.
Die Hütten waren insgesammt aus Thonmauem erbaut gewesen,
die eine Dicke von 4—6 Zoll besassen und dem
Brande getrotzt hatten; die aus Rohr bestehenden Dächer
waren eingestürzt. Der Durchmesser der Hütten wechselte
zwischen 8 und 12 Fuss und jede schien im Inneren ihre
grosse Komume gehabt zu haben, während einige auch eine
kleine, einem Backofen nicht unähnliche, besondere Kochstelle
besassen. Im Ganzen genommen war jedoch die Einrichtung
der Gehöfte weniger behaglich, als ich sie in andeL
ren Dörfern dieser Landschaft zu sehn Gelegenheit hatte;
auch bemerkte ich hier nicht so grosse Gehöfte. In der
Mitte des Dorfes waren einige ausgedehnte Teiche, welche
von Menschenhand gemacht zu sein schienen. — Unser Lager
— „ngäufate” war gestern in seinem ganzen Umfange
mit einem starken Verhack von Dornengesträuch umgeben