feld ~ ■ bis an die Grenze des Horizonts; jedoch war kein
„weisses Wasser” öder offenes Seebecken zu erkennen, nicht
einmal zusammenhängende Seearme, nichts als eine unermessliche,
von unbestimmt begrenzten, bald sich verengenden, bald
sich erweiternden Kanälen durchzogene Marschfläche, so weit
nur das Auge reichen konnte. Südwestwärts erstreckte sich
das grüne Weideland, durch das wir gekommen, bis weit
jenseits Ngegimi’s. Es war hier ein Gemälde von einer der
fruchtbarsten, dabei aber der Verödung gänzlich preisgege*
benen Landschaften der Erde aufgerollt. Doch lebte in mir '
ein schwacher Funke von Hoffnung, dass diese Verödung
nicht immer hier herrschen werde, und ich schmeichelte
mir, dass meine Arbeiten in diesen Gegenden dazu beitragen
möchten, hier-einst die ersten Keime neuen Lebens und frischer
Thätigkeit zu säen.
Meine Gefährten schienen meine Gefühle keineswegs zu
theilen. Ihrem bösen Treiben überlassen, waren sie umhergestreift
und haften einige Kanembü-Viehzüchter, die sie angetroffen,
nicht nur ihrer Milch, , sondern auch der Gefässe,.
welche dieselbe enthielten, beraubt. Im Laufe des Nachmittags
wandten sich daher einige ehrwürdige Alte an Herrn Dr. Overweg
und mich, die einzigen redlichen Leute, die sie in dieser
zügellosen Bande zu finden erwarten konnten, und drangen
in uns um Erstattung des Geraubten. Glücklicherweise
war es uns möglich, ihnen nicht nur ihre Gefässe wieder verschaffen,
sondern ihnen auch einige kleine Geschenke machen
zu können.
[Donnerstag, 25‘tm September.] Indem wir von unserem
Lagerplatz auf der Anhöhe wieder herabstiegen, durchzogen
wir eine schmale Grasfläche zwischen den Sandhügeln im
Norden und einer blauen Seebucht im Süden, wo sich die
üppigen Wiesen weiter in den See hinein erstreckten.
Um 7 Uhr Morgens hatten wir das Glück, eines der anziehendsten
Schauspiele zu gemessen, welcho diese Gegen