Menge derselben schweift im östlichen Sudan umher, um mit
ihrer Arbeit etwas zu verdienen, während die Übrigen in der
Regenzeit nach einer Étang genannten Örtlichkeit wandern,
die nordöstlich von Wära, zwischen- dem Gebiete der Täma
und dem der So-rhäua, liegt.
Während alle diese Stämme im Norden von Wära umherstreifen,
sind diejenigen, welche ich jetzt folgen lasse, wenigstens
einen Theil des Jahres im Thale des Bat-hä angesiedelt.
Dies sind erstens die Missine, der dritte Stamm unter den Wä-
däü-Arabem in Bezug auf die Kopfzahl und in zwei Abtheilungen
zerfallend, nämlich die Missirïe Sorük —„die Schwarzen”-
und die Missirïe Homr — „die Rothen” der Hauptsitz derselben
ist Dömboli. Dann kommen die Chosäm, die Nächsten
bezüglich der Menge, die Soyüd, Djââtena, Ssâbbadê und die
Abidïe, zu welchen man noch die Nuâïbe hinzufügen kann, die
sich mehr nördlich vom Bat-hä halten. Nächst diesen sind dann
die Ssäbalät zu nennen, ein etwas armer Stamm, der Viehzucht
für den Bedarf des Königs treibt und dessen Haushalt mit
Milch versorgt. Südlich von den Ssungöri sind die Wohnsitze
der Körobät, deren Hauptort Téndjing ist, östlich von
Tündjung, das wiederum 2 Tagereisen von Schentni entfernt
Regt.
Auf den reichen Weidegründen 4 Tagereisen südöstlich von
Birket Fätima, die von einem seichten Wasserlauf, einer Art
Indischer Nullah, Namens Bahhr e’ Tïni, genährt werden,' sind
die Wanderstämme der Kölomät und der Térdjem, während
nach dem südwestlichen Ende des Reiches zu, am Rande
einer anderen, wahrscheinlich stromlosen Nullah, die nach
dem Namen des Stammes, den ich soeben erwähnen will, bezeichnet
wird, die Sitze der Uëlâd Raschid sind, nahe am
östlichen Grenzbezirk der heidnischen Tributärprovinzen von
Baghirmi. Ein Theil von ihnen ist selbst mitten unter jenen
heidnischen Stämmen angesessen, vorzüglich unter den Büa
Küli, mit denen sie Heirathsgemeinschaft zu haben scheinen.
Sie sind ganz besonders reich an Pferden von kleinem Schlag
und haben ansehnlichen Grundbesitz.
Endlich ist noch eine andere Gruppe Arabischer Stämme
zu erwähnen, die ihr Vieh an einem anderen seichten Wasser
weiden, das gleichfalls nur wenig Fall zu haben scheint und
gewöhnlich Om e’ Timän genannt, aber auch häufig nach den
Stämmen bezeichnet wird, die an seinem Rande angesessen
sind. Ostwärts, nicht weit von den Bändalä, haust der zahlreiche
Stamm der Ssälamät; westlich von ihnen wohnen die
Hemäd und endlich die Schärafa, die auch gelegentlich den
Bahhr e’ Tlni besuchen. Neben diesen, nach den Westgrenzen
des Reiches zu, sind die Düggana oder Däghana angesiedelt,
die in früheren Zeiten von Borau abhängig waren.
Was die Farbe aller dieser Arabischen Stämme betrifft,
so kann man sie in zwei Gruppen theilen, nämlich in die „So-
rük” und in die „Homr”. Zur ersten Gruppe, welche die dunkelfarbigen
Stämme umfasst, gehören hauptsächlich die nach
eben diesem Charakter „Sorük” genannten Missirie*) und die
Abidle, während die Mähamld, die Raschid, die Chosäm, die
Hamide und die übrigen oben erwähnten Stämme die bei
weitem zahlreichere Gruppe der „Homr” bilden.
*) Im Englischen Text ist hier ein Druckfehler.