436 Anhang I.
ein Bezirk Namens Kesskaua, am südlichen Ufer der
Sumpflache, 1 Tagereise westlich von Ngäla.
3ter Tag: Koskodö.
4ter Tag: Talgin, eine ansehnliche offene Dorfschaft. Unfern
ist ein Thal mit Dattelpalmen. Man kann Talgin
von Beri aus leicht in 2 Tagen erreichen, indem man
in Kesskaua übernachtet.
[Von Talgin geht die gerade Strasse nach Mäö in 3 Tagereisen
folgendermassen:
Ister Tag: Mänigä, eine von Tebu und Kanembü bewohnte
Ortschaft, wie es scheint, an einem Arme der
grossen Lache gelegen.
2ter Tag: Eine Dorfschaft, bewohnt von Tebu, unter
der Herrschaft des Kaschella Batscha, mit einem nicht
unbedeutenden Markte, wo besonders viel Datteln verkauft
werden.
3ter Tag: Mäö; Ankunft hei Sonnenuntergang, nachdem
man während der Hitze in einer offenen Ebene mit
Dattelpalmen Rast gemacht.]
öter Tag: Wüli oder Füli; von hier führt eine andere Strasse
nach Mäö.
ßter Tag: Künunü.
7ter Tag: Känanä.
8ter Tag: Forrom, eine auf festem Lande belegene Ortschaft
oder ein Bezirk, von der Insel gleichen Namens
wohl zu unterscheiden.
9ter Tag: Ngillewä.
10ter Tag: Medl.
l l t e r Tag: Täghghel. (Ich will hier nur bemerken, dass
Täghghel nicht mit Denham’s Tängalia zusammenfallen
kann, da die letztere Ortschaft 1 Tagereise südlich *)
*) S. Denham, Bd. I . S. 265. In dieser Stelle scheint beinahe ein Missver-
ständniss obzuwalten, nämlich „ in a d a y ” („in einem Tagemarsch”) zu stehn
Der Bahhr e l Ghasál. 437
oder vielmehr südwestlich vom Bahhr el Ghasál lag,
während Täghghel |<§ Tagereisen nördlich davon liegt.)
III. Der Bahlir el Ghasál, „Biirrum” *) von den Kanembü
und „Fede” von den Tebu-Guráan genannt.
Alle bezüglich dieses vielbesprochenen Thaies, das wir so
sehnlich zu erreichen gewünscht hatten, mir gewordenen
Mittheilungen stimmen in der sehr merkwürdigen Angabe
überein, dass es nicht von der Wüste nach der Lache zu,
sondern von der Tsäd-Lache nach der Wüste zu abgedacht
sei. Alle Zeugen sagen aus, dass es gegenwärtig trocken
sei, aber vor weniger als 100 Jahren das Bett eines Flusses oder
Kanales gebildet habe, durch welchen eine Wasserverbindung
zwischen dem Tsäd und Búrgu stattgefunden. Einige
behaupten sogar, es lebe noch ein sehr alter Mann, der in
früher Jugend diesen Weg zu Wasser gemacht habe. Natürlich
ist alles dieses mehr als apokryphisch und gar nicht
denkbar, dass das Land Búrgu nicht mehrere 100 Fuss über
dem Niveau des grossen Central-Afrikanischen F lusssackes
läge, — denn das ist wohl das schlagendste Wort, mit dem
wir die Tsäd-Lache zu bezeichnen im Stande sind. — Die Stätte,
wo dieses sehr grosse, gegenwärtig trockene und mit Bäumen
dicht durchwachsene Wadi in den Tsäd mündet, ist nahe südlich
von einer Ortschaft Namens 'Alimarl, welche 1^ Tagereisen
südlich von Täghghel entfernt sein soll, indem man nach
Aufbruch von Täghghel zuerst in Kirtschimma übernachtet
und dann vor Mittag in 'Alimarl ankommt. Die Verbindung
zwischen der Sumpflache und dem Thale soll aber gegenwärtig
hei einer Stelle Namens Ssúggera (von den Arabern Mes-
räk genannt) durch Sandhügel unterbrochen sein, und zwar der
statt „owce”, „eines Tages” , „in früherer Z eit” , nämlich als der Schüa-Häuptling
noch mächtig war.
I I In der Vorrede steht „bárrem” , was eine andere Form desselben Namens
ist und im Allgemeinen „Wasserplatz” , „Brunnen” bedeutet.