artig gefleckt. Die Kanöri stimmten bezüglich des anf dasselbe
anzuwendenden Namens nicht überein; Einige nannten
es „scheggarä”, während Andere glaubten, ihm gebühre der
Name „keri ssassarändi”. Das Thier war sehr lebhaft und
liehte es, seine schöne Figur auf’s Yortheilhafteste zu zeigen,
wie denn die Bornu-Pferde überhaupt sehr feurig und unruhig
sind. Es war ein vortrefflicher „kerl-ssa”, d. h. es hatte einen
sehr schnellen Schritt, bis letzterer, wie dies'nur zu oft der
Fall ist, durch das Reisen in Gesellschaft von Kameelen verdorben
wurde; aber wegen seines muthwilligen Wesens ward
ihm oft der Vorsprung abgewonnen. Von seiner Stärke legt
die Länge der Reisen, welche es als mein treuer Gefährte
zurücklegte, einen vollständigen Beweis ab, besonders wenn
man den kriegerischen, wissenschaftlichen und Zehrvorrath
in Anschlag bringt, den ich stets bei mir. führte. Es war
ein „ngirma”, jedoch nicht von der grössten Höhe, und Herrn
Dr. Overweg’s Pferd war beinahe eine halbe Hand höher; aber
während das meinige an Gewandtheit einem Löwen glich,
war das seinige schwerfällig wie ein Hippopotamus.
Im Besitze eines solchen Pferdes rüstete ich mich frohen
Muthes für meine neue Fahrt, welche ich in dem doppelten
Lichte eines Unternehmens für die Zwecke der Wissenschaft
und einer Gesundheitsreise betrachtete; denn meine Körperkräfte
drohten in dem ungesunden Klima von Kükaua zu
erliegen. Ausser zwei Fesäner Burschen hatte ich noch zwei
zu den Ueläd Slimän gehörige Araber, Namens Bü-Sed und
Hossen ben Här, in meine Dienste genommen.
II. KAPITEL
Z u g n a c h K ä n e m .
[Donnerstag, 11*™-September 1831.] Ich hatte mich entschlossen,
die Stadt vor den Arabern zu verlassen, um Zeit
genug zu gewinnen, während, der ersten Tage langsam reisen
zu können und so meinen geschwächten Körper, nach einer
40tägigen Ruhe in der Stadt, wieder allmählich an die Beschwerden
eines anhaltenden Marsches zu gewöhnen. Ich
hatte mich mit hinreichendem Mundvorrath versehen, namentlich
mit Summlta, Dueda (Nudeln), Mohämssa (aus
Waizen bereiteter grobkörniger Kusskuss) und Nakia (eine
Art Kuchen, aus Reis, Butter und Honig bereitet),— von
jedem zwei Häute voll. Alles dies wurde nebst dem geringen
Gepäck, welches ich auf dieser Fahrt mitzunehmen
gedachtfe, in zwei lederne Säcke -rik ;,keua” — gesteckt,
welche die Last meiner beiden Kameele bildeten.
Nachdem am Morgen Alles bereit war, begab ich mich
zum Vezier, um von ihm Abschied zu nehmen und mit meinem
früheren Diener Mohammed ben Bü-Säd, dem ich 35
Dollar schuldete, abzurechnen. Hadj Beschir war wie gewöhnlich
freundlich und liebenswürdig; was aber meinen früheren
Diener betrifft, so musste ich ihm, da ich nicht einen
einzigen Dollar-in baarem Gelde besass, eine Anweisung von
75 Dollar auf Fesän ausstellen. Wir hatten auch eine lange
Auseinandersetzung bezüglich der beträchtlichen dem Fesäner
Kaufmann Mohammed e’ Ssfäksi schuldigen Summe, und