trennten uns mit der Zuversicht, dass ihm der Ausflug recht
zuträglich sein würde. Herr Dr. Overweg fand auch viele
Unterhaltung an dem reichen Pflanzenwuchs des Komä-
dugu, welcher um diese Jahreszeit, während des Steigens des
Flusses, in voller Kraft stand. Er erfuhr durch Erkundigung
bei den Eingeborenen die sehr interessante Thatsache, dass
der Komädugu, welcher während der trockenen Jahreszeit aus
einer Reihe von einzelnen Pfützen besteht, am 21steii 0der
22sten Juli einen ununterbrochenen, ostwärts dem Tsäd zuziehenden
Strom zu bilden anfängt und dann 7 Monate lang,
also bis Mitte Februars, zu fliessen fortfährt; im Monat November
fängt er an, über seine Ufer auszutreten. . Aber so
sehr sich auch mein Freund für die ihn umgebenden Gegenstände
interessirte, so musste er sich doch für deren aufmerksame
Beobachtung nicht stark genug gefühlt haben ; denn die
von ihm auf diesem Ausfluge verzeichneten Bemerkungen sind
äusserst kurz und unbefriedigend, während es von Wichtigkeit
gewesen sein würde, hätte er den Lauf des Flusses mit
einiger Genauigkeit aufnehmen können. Bei so geschwächtem
Zustande beging er die Unbedachtsamkeit, den letzten
Tagesmarsch seiner Rückreise nach Kükaua, am 13ten September,
zu sehr zu beeilen, und ich bemerkte mit Bedauern,
als wir zusammen zu Abend assen, dass ihm der Appetit fast
gänzlich fehlte.
Mit der Unzuträglichkeit des Klima’s während des Monats
September vollkommen bekannt, kamen wir beide überein,
uns so viel wie möglich Bewegung und täglich einen kleinen
Bitt zu machen. Wir verabredeten demgemäss auf Sonntag
den 19*en September einen Besuch in Däu-erghü; aber
unglücklicherweise verhinderte uns ein Geschäft, das wir zu
erledigen hatten, früh am Morgen aufzubrechen. Da nun mein
Freund an jenem Tage starkes Kopfweh hatte, so schlug ich
vor, unseren Ausflug auf einen anderen Tag zu verschieben;
er meinte jedoch, dass ihn die freie Luft stärken würde. Wir
brachen daher während der Tageshitze auf; doch schien die
Sonne nicht sehr hell und Herr Dr. Overweg verfehlte nicht,
sich den Kopf so viel wie möglich gegen die Sonnenstrahlen
zu schützen.
Nachdem wir uns im Schatten eines herrlichen Hadjilidj
erholt hatten, hielt sich Herr Dr. Overweg für stark genug,
jagen gehn zu können, und war so unvorsichtig, dass er
sich bei der Verfolgung eines Wasservogels in tiefes Wasser
begab und, ohne auch nur ein Wort davon zu sagen,
den ganzen Tag über in seinen nassen Kleidern blieb.
Ich hatte keine Ahnung davon, bis er nach unserer Rückkehr
in die Stadt spät am Abend seine Kleider am Feuer
trocknete.
Obgleich er den ganzen Tag über in Bewegung gewesen,
vermochte er doch nicht, unser einfaches Abendessen zu gemessen,
er klagte jedoch nicht. Am folgenden Morgen aber
fühlte er sich so schwach, dass er nicht vom Lager aufzustehn
vermochte. Anstatt nun ein schweisstreibendes Mittel zu nehmen,
wie ich ihm ernstlich rieth, war er so eigensinnig, gar
keine Arznei brauchen zu wollen, so dass seine Krankheit mit
beunruhigender Schnelligkeit zunahm und am folgenden Tage
seine Zunge wie gelähmt und seine Aussprache ganz undeutlich,
ja rein unverständlich war. Er wurde sich nun seihst der
Gefahr bewusst, in der er sich befand, und erklärte, er werde
in der Stadt nicht genesen können, er müsse durchaus eine
Luftveränderung haben, und hege die Hoffnung, dass er, wenn
ich ihn nach Mäduäri schaffen könnte, bei unserem Freunde,
dem Kaschella Fügo ÜAli, bald wieder hergestellt werden
würde..
Es war eine schwierige Aufgabe, meinen kranken Genossen
nach dem gewünschten Orte zu bringen, welcher über
8 Meilen von Kükaua entfernt ist. Obgleich er die Reise am
Donnerstag Morgen antrat, vermochte er doch nicht seinen
Bestimmungsort vor Freitag früh zu erreichen. Ich machte