6ter Tag: Bu-ssö, Ortschaft mit mächtigem Herrn, am Nordufer
des Flusses, den der Referent wieder zurückpassirte.
7*er Tag: Mirti, eine Insel im Schäri mit vielen Booten; das
Wasser ist jedoch wegen der vielen Krokodile gefährlich.
8ter Tag: Halänga, eine Ortschaft am Nordufer des Schäri,
die mit Bu-ssö einen Herrn gemeinsam hat.
9ter Tag: Tabe, grosse Stadt am Südufer des Flusses mit gemischter
Bevölkerung.
lOter Tag: Gadäng, Kerdi - Ortschaft weit vom Flusse. Ankunft
um Dhohor.
llter Tag: Kiär, eine aus kleinen Weilern bestehende Dorfschaft,
abseits vom Flusse gelegen.
12ter Tag: [Miltü], grösser Ort mit vielen Pferden, damals
(1850) dem mächtigen Herrn Ali Fendjär gehörig, der
bald darauf hochverehrt in der Hauptstadt von Baghirmi
starb.
13ter Tag: Ortschaft des Bäng-Dam, der von allen Leuten
allein Kleidung trägt. Das Land umher ist voll kleiner
Weiler mit viel Baumwuchs auf Sandboden. Die Einwohner
essen Pferdefleisch.
14t® Tag: I'ssemrai oder Ssomrai, grösser Distrikt des Sultans
(„häng”) Wondja, dessen Boden aus Thon besteht.
Ankunft früh am Morgen.
15t<»r Tag: Eine andere Ortschaft von I'ssemrai mit einem
besonderen Herrn Namens Bürsso. Die Bewohner des
ganzen Landes trinken nur aus Brunnen von 2—3 Klaftern
Tiefe und essen hauptsächlich rothes Sorghum. Der
Boden besteht aus Thon; die Felder werden von einigen
grossen Bäumen beschattet.
1 6 ter Tag: Fätschang Göngaue, Herrschaft eines grossen Sultans,
dessen Land dicht bewohnt und. voll W asserfurchen
— „ssel” oder „ngäldjam” — ist, die jedoch nur zur Regenzeit,
wo das Land unpassirbar ist, Wasser haben.
1 7 ter Tag: Gäbberi oder vielmehr eine grosse Ortschaft
(Djogtö?) im Gebiete von Gäbberi, die man am Abend
erreicht, nachdem man um Mittag geruht hat. Die Einwohner
haben als Waffe nur das Handeisen, das sie in
ihrer Sprache „djigadji” nennen. Sie besitzen viele Pferde
und viel Rindvieh, sollen aber dennoch, wie die Bewohner
des ganzen Landes des Bäng-Wondja, nur Hundefleisch
essen. Ausserdem schlachten sie unter einer grossen
Sykomore — „djimes” — Hunde, Schaafe und Hühner
zu Ehren ihrer Gottheit und begleiten diese Handlung
mit einer lauten, auf Rindshäuten erzeugten Musik. Sie
rauben und bekriegen sich gegenseitig.
18ter Tag: Korinina, grosse Ortschaft des Sultans Koina (eines
Sohnes Gossdegä’s), im Inneren von einem Erdwall, dann
von einer weiteren Holzumfassung und nach aussen hin
von Gräben und Bäumen umgeben. Rings um den so
befestigten Hauptort liegen viele, kleine Weiler umher.
Die Einwohner tragen nur einen Ledergurt um die Hüften
und beschneiden sich nicht. Sie haben viel Bohnen.
19ter Tag: Eine grosse, dem Sultan Gossdegä gehörige Ortschaft
des Gebietes Ssarä, deren Bewohner viel Duchn,
Sorghum und Bohnen bauen und einen nützlichen Baum,
den Täbur, pflanzen. Letzterer trägt Früchte wie Datteln,
hat eine grosse Krone, aber kleine Blätter, und sein Mark,
das weiss wie fett ist, bildet die Butter und das Öl der
Einwohner. (Denselben Baum fand ich später am Niger.)
2 (> te r Tag: Ssarä-ngär-Kümra, eine Ortschaft mit stehendem
Wasser, irrthümlich als dem Sultan Gossdegä gehörig
angegeben.
2 1 ste r Tag: Ssarä-be-Dai, Ortschaft des Sultans Ssäria (der
viele Pferde besitzt), am oberen Schäri. Ganzer Tagemarsch
mit Ausruhen.
2 2 ste r Tag: Yäldang (oder Nyeldang), Stamm und Ortschaft
der grossen Völkerschaft der Büa, die im südlichen Theile