7*™ Tag: Móndo, ansehnlicher Ort im BezirkYagöre, dess-
halb auch zuweilen Móndo Yagöre genannt, bewohnt von
Tündjur (dieser eigentümlichen Völkerschaft wird am
Ende dieses Bandes noch näher erwähnt werden), Wädäi-
Leuten und Arabern. In demselben Bezirk Yagöre liegt
auch die Ortschaft Bugärma, beherrscht von dem Häuptlinge
Kedl-Adümmo. Móndo wird von Denham*) als
ungefähr 10 Stunden zu Pferde von seiner Station im
Lager der Düggana entfernt aufgeführt. Es ist der Sitz
eines Statthalters, früher unter der Regierung von Bómu,
jetzt aber (wenigstens 1851) unter der von Wadäii. Der
gegenwärtige Statthalter ist Fügobo-Bakr oder A'hakr
(eigentlich Abu-Bakr). Auch derAgld el Bahhr hat hier
häufig seinen Aufenthalt.
8ter Tag: Yagübberi (so wahrscheinlich nach dem Kanembü-
Stamme der Eübberi genannt), bewohnt von Tündjur.
9 ter Tag: Maö.J
Es ist hier am geeignetsten, die von den Ueläd Slimän
uns mitgetheilten Stationen längs des berühmten Bürrum anzuführen,
wodurch sich nach Vergleichung mit den obigen
Itinerarien ein ungefährer Umriss der Windungen dieses berühmten
Thaies, wie sie in der später erscheinenden allgemei- :
nen Karte angesetzt sind, herausstellen wird.
Wenn man bei Alimarl anfängt und immer das Bürrum
entlang zieht, so sind die üblichen Stationen die folgenden:
Geren — Hebäl — Schegeräi ^ Fadjädja — Münarak.
Schéddera — Toröri — Haradìbe — Gélemnl— Hagcsdji - .
Tülb-bahr (Tül-el-bahr?) rr- Tschüaru — Ege.
Die Lage von Ege wird ziemlich genau festgestellt durch
*) Denham, Bd. I. S. 262 ff. Es ist nicht ganz klar, ob Denham die 50
Meilen (S. 267) bis Mendoo (Móndo) oder bisMào rechnet, obgleich das Letztere
wahrscheinlich ist. Der Name Korata Mendooby (S. 267) bedeutet die
Keräda oder Kreda (Eugäbü) Von Móndo.
Vergleichung mit einem weiter unten anzuführenden Itinerar
von Ngegimi nach jener weidereichen Thallandschaft. Vorher
muss jedoch einer Schwierigkeit Erwähnung geschehen, die
einige Ungewissheit in der Darstellung dieser Gegenden übrig
lässt. Diese Schwierigkeit betrifft die Stelle Schegeräi,
welche in der letzterwähnten Mittheilung als ein Platz und
Brunnen im Bürrum seihst, in den anzuführenden Itinerarien
aber mehr als ein besonderes Thal bezeichnet wird;
jedoch kann nach gehöriger Überlegung kein Zweifel an der
Identität obwalten. Das grosse Bürrum hat offenbar mehrere
kleinere Abzweigungen, Wegen der die grosse Schlangenwindung
des Thaies klar vor Augen stellenden Identität von
Toröri in den verschiedenen Itinerarien kann von einem Zweifel
nicht entfernt die Rede sein.
Der Weg von Ngegimi nach Ege berührt folgende Stationen:
Maiidjät — bir Nefä-ssa — blr Scherifa — bir el
Höscha — el Hamlr —1 bir Hadüdj — bir el Att-esch —
bir ben Müssebii-r- bir Ssali — Küderi-- Dlra oder Diri —
Birfo (ich bin nicht gewiss, ob ursprünglich bir Fö) —■ Ege.
Ich gebe nun den Weg vom Bir el Ktirna,*); (dessen Lage
wir auf unserer eigenen Reise selbst kennen lernten) nach
Ege über bir el 'Att-esch und Müssebi.
Ist er Tag: Langer Marsch. Ankunft beim bir el 'Att-esch
bei Sonnenuntergang. Richtung nördlich.
2 ter Tag: Rast in der Wildniss um Dhohor.
3 ter Tag: Bir ben Müssebi, nach vierstündigem Marsche.
4 ter Tag: Rast in der Wildniss um 'Asser (ungefähr 4\ Uhr
Nachmittags).
5 ter Tag: Nach vier- oder fünfstündigem Marsche Ankunft
*) Ich bemerke hier, dass ich mit Bezug auf Känem den Namen dieses weit
verbreiteten Baumes gewöhnlich „kiirna” geschrieben habe; sonst ist „körna”
gebräuchlicher.
B a rtli’s Reisen. JH. 56