tauigen Vasallenfürsten seine Huld, indem er ihm 200 der
ältesten, fast nutzlosen Weiber wieder zustellen Hess, mit dem
freundUchen Bemerken, sie sollten das Land bestellen und
er woUe, wenn er wiederkomme, den Ertrag davon essen.
Dies klang fast wie bittere Ironie. Der Vezier batte sonst
gegen uns ausgesprochen, „dass er den Ädischen, der treu an
ihm festhalte, stark und mächtig wünsche, damit er dem Vor-
diingen der Felläta (Fulbe), deren eifrigster Gegner er. wäre,
in diesen Gegenden Einhalt thun möge”.
_ Bei dieser Gelegenheit hatte ich mich erkundigt, ob nicht
A'dischen im vorigen Jahre einmal gegen sie aufsätzig gewesen
sei, da ich von Reisenden gehört hatte, dass der Weg
von Adamaua nach Logone seinetwegen nicht sicher sei; aber
der Hadj versicherte mich, dass diese Unterbrechung des
Verkehrs auf der genannten Strasse nicht von der Aufsätzig-
keit Adischen’s, sondern davon hergerührt habe, dass er
gegen die in sein Gebiet räuberisch eingefaHenen Schüa
RepressaUen geübt habe. Die SteHung dieses kleinen Fürsten
ist allerdings überaus eigentümlich. Losgerissen von
seinen Landsleuten und ihnen feindhch gegenüberstehend,
hat er sich gegen die unablässig vordringenden Fulbe auf
der einen, gegen die räuberischen und nur schwach von
ihrem Oberherm im Zaum gehaltenen Schüa auf der anderen
und gegen Logone auf der dritten Seite zu verteidigen.
Mit dem letzteren kleinen Ländchen jedoch scheint er im
Ganzen auf freundlichem Fusse zu stehn. AngebHch veränderte
sich übrigens der Zustand der Verhältnisse bedeutend
m Folge dieses Heereszuges, indem der oben erwähnte,
sehr gefürchtete Häuptling „Füss” oder vielmehr Ngeu-
mäta sowohl, als Käbischme zur Friedensbitte und Unterwerfung
in’s Lager kamen; aber die Weise, wie man davon
sprach, war keineswegs so grossprahlend, wie man hätte erwarten
sollen.
[Montag, Januar.\ Wir traten nun von hier un