lerisch, indem sie yon herrlichen Tamarinden und Dömpalmen
— „kinsim” — beschattet werden, wozu sich am nördlichen
Ufer noch mancherlei schön belaubte Akazien gesellen. Im
Schatten der Tamarinden zieht man eine sehr gute Baumwolle
' und etwas weiter unterhalb am Flusse erzeugt man
um diese Jahreszeit Waizen in regelmässigen, vermittelst des
„Schadüf” oder „Lambuna” künstlich bewässerten Anlagen.
Baumwolle und eine massige Menge Waizen sind die einzigen
Erzeugnisse dieser Gegend, ausser den Fischen und der
Frucht der Dümpalme (Cucifera), welche letztere" eine wesentliche
Würze des „kunü”, eines aus Negerhirse bereiteten
Breies, bildet. Hirse und Sorghum wird hier nur wenig gebaut
und andere Cerealien fehlen ganz. Auch Vieh ist nicht
eben viel in Yö vorhanden, so dass nur wenig Milch zu haben
ist. Fische, von denen der Fluss mehrere sehr schmackhafte
Arten führt, sind hier die hauptsächlichste Speise.
Ich sah‘hier auch ein Exemplar des elektrischen Fisches.
Er war gegen 10 Zoll lang, sehr fett, und konnte den Arm
eines Mannes auf mehrere Minuten gefühllos machen; sein
Rücken war aschgrau und sein Bauch ganz weiss, Schwanz
und hintere Flossen roth. Herr Dr. Overweg machte eine
Skizze von. einem solchen.
Während. der Nacht erhob sich ein heftiger Sturm, so dass
wir die Stricke an den Zeltstangen gut befestigen mussten;
es fiel jedoch kein Tropfen Regen, denn die Regenzeit war
für Bornu so gut wie vorüber.
[Mittwoch, Uten September.] Ich genoss am Morgen die Ansicht
des Flusses und schwelgte in der frischen Kühle, welche
an seinen Ufern herrschte. Männer badeten, Weiber holten
Wässer, Reisende setzten über, indem sie entweder mit ihren
Kleidern auf dem Kopfe hinüberschwammen, oder auf ein Paar
Kalabasclien, die durch ein Joch ..mit einander verbunden
waren, mit dem halben Leibe unter Wasser hinübersteuerten.
Eine am vorherigen Tage angekommene Kafla „karäbka” -
Bartta's Reisen. III. 5