Lande gesehn und dieser Fortschritt in der Kultur war vielleicht
Logonesischem Einflüsse zuzuschreiben.
Nach kurzer Unterbrechung folgte ein anderer Weiler, worauf
wir uns wiederum in Waldung vertieften, die dann einem
mit hohem Grase bewachsenen, jetzt trockenen, aber der unzähligen
Löcher halber schwer zu passirenden Sumpfe Platz
machte. Kurz darauf zeigte sich zur Rechten ein Wässerarm
— „ngäldjam” —, der sich durch anmuthiges offenes Land
hinwand, über das wir von dem ansehnlich ansteigenden Terrain,
auf welchem wir fortritten, eine weite Aussicht hatten.
Zerstreut ragten zwischen den wilden Feigenbäumen — „ngä-
beri” — und den Akazien ein Paar schöne Delebpalmen
hervor. Wieder folgte die baumreiche Umgebung einer anderen
ansehnlichen Ortschaft und hier lagerten wir. Herr
Dr. Overweg und ich schlugen unsere Zelte nahe bei einem
sehr schönen wilden Feigenbaum von der Art auf, die von
den Haussa-Leuten „bäure”, von den Kanöri oder wenigstens
den Manga „kägo” genannt wird.
Das ganze Dorf war verlassen, nur einige zurückgebliebene
Hühner irrten verfolgt zwischen den Hütten umher. Es war
einjsphr heisser Tag, der heisseste, den wir während dieses
ganzen Feldzuges hatten, indem das Thermometer um 1^ Uhr
Nachmittags im kühlen Schatten unseres schönen Feigenbaumes
3 0^ ° C. anzeigte.
Als sich Alles in der erfrischenden Kühle des Abends der
Ruhe und Heiterkeit überliess, entstand plötzlich ein gew-altiger
Alarm, indem es hiess, die Kerdi griffen das Lager an. Die
Trommel wirbelte und Alles eilte durch einander. Der Alarm
war so gross, dass mein Gefährte sein Zelt aufgab und sich mit
seinen Leuten in das Gezelt des Veziers zurückzog, wobei ich
auch meinen beiden Fesänem erlauben musste, dort Sicherheit
zu suchen. Ich selbst blieb bei den Zelten; denn ich
hatte wenig Lust, meine Lagerstätte noch einmal plündern
zu lassen, wie es in Känem der Fall gewesen war. Bald ergab
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