Yoörde, Käleme und Biddu, welch’ letzterer zu den Bid-
dua gehört; auch hält sich Kedel-Agre, der Häuptling
der Bültu, hier zuweilen auf. In Teki, einer durch eine
grosse Quelle befruchteten Ortschaft, wohnt noch ein anderer
Häuptling, welcher zu den Tiyöua gehört und Ge-
henni genannt wird. Galäkka ist der Name einer anderen
der hauptsächlichsten Ortschaften Burku’s. ■
Yen ist 11 Tagereisen von Arädha oder 'Orädha*) entfernt,
dem Sitze der Mähamld, dessen Lage mit grösser
Sicherheit durch seine Entfernung von Wära bestimmt werden
kann:
jster Tag: Wen, 3ter Tag: Tschirogia, 7ter Tag: Oschim,
llter Tag: Arädha.
Ich füge hier einige Angaben über die Stämme und Sippschaften
der Tebu, namentlich über ihre gegenwärtigen Wohn-
plätze bei, welche Angaben nach dem, was ich über dieses
Volk bereits in meiner Untersuchung über die Geschichte des
Königreichs Bornu (Bd. H. S. 299 ff.) beigebracht habe und was
ich über dasselbe noch im weiteren Verlaufe meines Berichtes
bei meiner Heimreise im Jahre 1855 zu bemerken haben
werde, nothwendigerweise kurz sein müssen.
Die Tebu, Tübu oder vielmehr Teda halte ich noch immer
auf das Entschiedenste für naheVerwandte derKanöri, und ich
glaube, dass die von mir früher (Bd. H.) erläuterten historischen
Beziehungen zwischen den beiden Völkern meiner auf
linguistische Gründe gestützten Ansicht zur mächtigen Bestätigung
dienen. Die Araber, namentlich die Ueläd Slimän, fügen
dem Namen „Tebu” gewöhnlich das Wort „Grään” oder
„Guraän” hinzu, welches ich auf den so oft von Leo Africanus
erwähnten Bezirk „Goran” oder, wie Marmol schreibt, „Go-
*) Ich bin nicht ganz sicher in der Schreibweise dieses Namens, glaube
jedoch, dass er mit c geschrieben wird.
rhan” glaube beziehen zu dürfen. Die Tebu selbst habe ich
nie dieses Wort gebrauchen hören, nach dessen Bedeutung
ich jedoch zu fragen vergass. Ich bemerke nnr noch, dass
die Tèbu in ihrer eigenen Sprache den Kanöri den Namen
„Tügubä”, den Imö-scharh aber den Namen „Yéburdè” geben.
Ich will nun zuerst die bereits gelegentlich erwähnten, in
und um Känem wohnenden Tebu-Stämme aufführen, mich
dann nach Norden und von da nach Südosten wenden.
Die bedeutendsten in Känem sesshaften Stämme sind die
Worhda, die Dogórda, die Gädeä, die Yeórma *) und die
Eid da; in Lümna am Komädugu Wäübe die Édere; nördlich
vom Komädugu bis nach Beduäram die Bülgudä, von den Arabern
und Bomauern Däsa genannt; unfern von Beduäram die
Wändala, ein bereits von Oapt. Lyon, sowie auch von Denham
erwähnter Stamm**); unweit von den Letzteren die Aüssa;
beim Brunnen Aghadem die Bolodüa, von den Kanöri „am
Wadebe” genannt; amBürrum, welches die Tebu „Fède” nennen,
entlang wohnen die Kärda, gemeiniglich Krèda genannt
und in verschiedene Sippschaften getheilt, von welchen die
Gelimma, die Gra-ssön (dies halte ich mehr für den Namen
eines Häuptlings, da die Stämmenamen sämmtlich in einen
Vokal auslauten) und die Bukóschelè die angesehensten sind;
die Schindaköra mit dem Häuptling Abu Nakür, die Ssa-
kerda mit den Bakàikorè, die Medemä und die Noreä, gewöhnlich
Nuormä genannt***); in Ege und Bäteli die Mü-ssu
mit dem Häuptling Wüdda; in Tangür die Nakässa, von de*)
Die Ye6rma sowohl wie die Tümm&me und Yeggada sind von den Tuareg
fast gänzlich vernichtet worden.
**) Was den ebenfalls von beiden genannten Beisenden (Lyon, S. 265; Denham,
Bd. I. S. 42 und sonst oft) erwähnten Stamm Traita betrifft, so scheint
mir derselbe kein einheimischer Name zu s e in ; ich bin wenigstens nicht im
Stande gewesen, über den Wohnsitz des so benannten Stammes Auskunft zu
erlangen. Denham nennt ihn an einer Stelle „die Leute von Traita”.
***) Unter diesem letzteren Namen auch Burckhardt bekannt (T ra v e ls in
Nu bia, 2nd ed„ Ap. I . p. 435).