Araber in Timbuktu meinen Angaben über die Sitze und die
Macbt ihrer Glaubensgenossen in jener Gegend zuhörten und
sich einer wahrhaft kindischen .Freude darüber überliessen;
dass es selbst in Gegenden, die sie nie nennen gehört, Moslemin
gäbe. Nur in Sokoto traf ich einen Mann, der noch Sso-
fäla dem Namen nach kannte; es war der gelehrte Käderi
('Abd el Kader) dan Täffa (Mustapha). —
Auch Billama kam häufig und gab mir manche neue Belehrung.
Östlich (ein wenig nördlich) von Diköa liegt in
geringer Entfernung die ebenfalls mit einem Erdwall umgebene
Stadt Adjiri, welche dem Absa gehört, während Diköa’s
Einkünfte dem Mala Mässa Mändara zufliessen. Diese beiden
Städte sind von Kanöri bewohnt, während die ebenfalls
ummauerte Stadt Gaüa, die etwa 2 Stunden westlich (etwas
südlich) von Diköa liegt, von Gäm-erghü bewohnt wird und
Residenz eines kleinen eingeborenen Statthalters dieses. Volkes
ist, Namens Billama Ssära; der kleinere Herr, Billama
Djäkoe, hat seinen Sitz in Degimba*). Ich erfuhr noch bei
dieser Gelegenheit, dass die Gäm-erghü keinen anderen Tribut
zu liefern haben, als Butter.
Ausserdem hatte ich mich jetzt mit vollem Eifer auf das
Studium der Kanöri-Sprache gelegt **), die mich erst durch
die Schwierigkeit ihrer grammatischen Formen abgeschreckt
hatte, und ich konnte keinen besseren Lehrer haben, als
*) Siehe, was ich im zweiten Bande über diese Gegend gesagt habe.
**) Mein Kanöri-Wörterbuch wird mit meinen anderen Wörterbüchern sehr
bald nachfolgen; denn obgleich es sich in manchen Beziehungen nicht mit
Kölle’s vortrefflichen Arbeiten messen kann, so ist es doch auch in anderer
Hinsicht viel reichhaltiger, besonders in nationalen Beziehungen, und gibt für
die meisten Ausdrücke die allgemeiner gebräuchliche Aussprache. Kölle hat
den grossen Nachtheil, sein Wörterbuch nach den Aussagen eines einzigen
Mannes niedergeschrieben zu haben, der über 20 Jahre von seiner Heimath
getrennt gewesen ist. Die schwierigeren und verwickelteren Aoristformen,
wie sie der verdienstvolle Missionär in seiner Grammatik gibt, gestehe ich,
nie im Gebrauch gefunden zu haben.
den gebildeten Hadj Edrfss, welcher selbst ein Kanöri war
und viele Jahre im Oriente, besonders in Medina, gelebt
hatte, wodurch er, so zu sagen, halb arabisirt war. Ich
werde später etwas über die „Nadelpension” sagen, auf die
ich diesen respektabeln alten Bettler gesetzt hatte.