lieisst, unter dem Namen Wadül begriffen wurden, und hier
soll er im Reiche der Tündjur ein bedeutendes Ansehn genossen
haben. Sein Enkel 'Abd el Iverlm soll Statthalter gewisser
Provinzen des Königs Dttüd gewesen sein, der damals das
Reich der Tiindjur beherrschte, aber schon die mächtige Hand
seines östlichen Nachbars SlimSn, des ersten Mohammedanischen
Königs von För, gefühlt hatte.
Angeregt von religiösem Gefühle, soll dieser Edelmann mehrere
Jahre in Bidderl zugebracht haben, einem etwa 10 Meilen
östlich von der Hauptstadt des Königreichs Baghirmi entfernten
Orte, welche Hauptstadt jedoch zu damaliger Zeit noch
nicht existirt zu haben scheint Bidderl war nämlich eine
der Ortschaften in jener Gegend,- wo sich seit frühen Zeiten
Leute von dem weit verbreiteten Stamme der Fulbe angesiedelt
hatten und unter ihnen eine Familie, die vermöge unbestrittener
Heiligkeit und ansehnlicher Belesenheit angefangen
hatte, bei der Einführung des Isslams einen bedeutenden
Einfluss auf einen weiten Kreis der umliegenden Provinzen
auszuüben. Das Haupt dieser Familie nun, Namens Mohammed.
soll 'Abd el Iverlm, den Enkel Wöda’s, sowie seine Begleiter,
Amälek, den Häuptling der Mürfa, der in einem Orte
Namens Höggene angesiedelt war, den Massaläter Mümin,
den Abü-Schärib Dedebam und den Djelläbi Wüel-Banän,
zu der Idee begeistert haben, die heidnische Herrschaft der
Tündjur zu stürzen und an ihrer Statt ein neues, auf denlsslam
gegründetes Reich zu stiften.
'Abd el Iverlm kehrte in seine Heimath zurück, breitete
seine Unabhängigkeitsideen aus und stand dann nach Verlauf
weniger Jahre gegen seinen Lehnsherrn Däüd auf, machte
Mädabä, einen etwa 10 Meilen nördlich von der späteren
Stadt Wara gelegenen Bergort, zu seinem Wohnsitze und legte
so nach verzweifeltem Kampfe den Grund zum Königreich Wä-
däi, wie er das Land seinem Grossvater zu Ehren benannte.
Abd el Kerlm soll nach langer Regierung gestorben sein, nachdem
er zum Nachfolger seinen Sohn Charüt bestimmt hatte;
den wir Charüt den Ersten nennen können. Dies ist der König,
der Wära gründete und diese Stadt, die mit natürlichen Wällen
umgeben ist (ein Umstand, der den Grund zu ihrem Namen
— „die von Hügeln umgebene Stadt” — abgab), zu seiner
Residenz erhob. Auch er soll mehrere Jahre regiert haben,
worauf ihm sein ältester Sohn, Charlf, nachfolgte, der nicht
so glücklich war wie sein Vater und Grossvater, sondern im
dritten Jahre seiner Regierung von dem kriegerischen Stamme
der Täma, den er zu unterwerfen trachtete, erschlagen wurde.
Charif’s Nachfolger war Yaküb 'Arüss, sein jüngerer Bruder,
der sich stark genug fühlte, einen Heereszug in’s Innere
von För zu unternehmen. Denn da Müssa, der damalige König
jenes Landes, der Sohn und Nachfolger Slimän’s, des
ruhmvollen Gründers dieses Mohammedanischen Königreiches,
an Altersschwäche zu leiden anfing, mag 'Arüss gehofft haben,
nur geringen Widerstand zu finden; aber er wurde geschlagen
und zu schleunigem Rückzug gezwungen. Diesem
Fürsten folgte sein Sohn Charüt H., der während seiner vierzigjährigen
Regierung grössere Ruhe genossen und mehr bürgerliches
Glück begründet zu haben scheint, als man in
einem aus so verschiedenartigen Elementen zusammengesetzten
Reiche erwarten sollte.
Der Sohn dieses Königs war Djöda oder Djäude mit dem
Beinamen Charlf e’ Timän, besser bekannt unter seinem Ehrentitel
„Mohammed Ssuläi” oder „Ssule” (in der Bedeutung
„der Befreier”). Dieser Titel wurde ihm von seinen Un-
terthanen beigelegt in Folge des Sieges, durch den er sein
Land von dem Joche der Forauer befreite, die unter dem
Befehle Äbü ’1 Kä-ssem’s, des zweiten Sohnes Ahmed Bokkor’s
und des sechsten Mohammedanischen Königs jenes Landes,
Wädäl mit einem gewaltigen Heere überzogen hatten, um es
sich tributpflichtig zu machen. Es war dies der siegreiche und
ruhmwürdige König, der Wädai zu einem von seinen Nachbarn