Spuren der Reiterschaar umgeschaut, erstiegen wir" den östlichen
Rand des Thaies; er war ausserordentlich'steil und
machte, unseren beladenen Kameelen grosse Schwierigkeit.
Da sammelten sich denn auch unsere Gefährten, besorgt,
wenn sie zurückblieben, sich dem Verderben preiszugeben,
allmählich um uns, und wir rückten langsam in unserer
durchgängig südöstlichen Richtung weiter, wo wir bald an
ein. anderes und begünstigteres Thal kamen, das Henderi-
Ssigge - ssi heisst. Hier war der Thalboden mit einem dichteren
Palmenhain geschmückt und im Schatten der schlanken
Bäume wogten schöne Waizenfelder in frischer grüner
Pracht, während die Ähren anfingen, sich gelblich zu färben,
— ein ganz ungewohnter Anblick für uns. Oben dagegen,
nahe am steil (etwa 120 Fuss) in das Thal abfallenden Abhang,
waren Felder mit einheimischer Hirse, die schon völlig
gereift, aber noch nicht geerntet war. Alles zusammen, die
grüne Saat unten im Thale, leicht beschattet von den malerischen
Federblättern der schlanken Palmen darüber; in
deren Dickicht die Flüchtlinge Schutz suchten, der hohe
Rahmen der braunen Sandsteinklippen, dann die trockene
reife Saat der stämmigen Hirsenpflanzen und der eben -in
Brand gesteckte Weiler oben am Rande, bildete eine interessante
Scene, die in beifolgender Ansicht dargestellt ist.
Während wir dann nach einigem Aufenthalte am steilen
Rande des Thaies weiter zogen, bemerkten wir, dass die
Eingeborenen, die sich mit Einschluss von 2 oder 3 Reitern
in den Hain zurückgezogen hatten, unsere Bewegungen beobachteten,
und unsere wilden, gesetzlosen Gefährten erhoben
ein Schlachtgeschrei, um diese Leute zu schrecken’, als wir
an einer Stelle, wo der Thalrand sich allmählicher absenkte,
in die Thalsohle hinabzusteigen anfingen. Ungeachtet ihres
gewaltigen Geschreies aber würden 5 Reiter genügt haben,
diesen ganzen Trupp unbärtiger junger Bursche über den
Haufen zu werfen. Einige von ihnen! spielten mit dem