Auf die Kodoi folgen die kleineren Abtheilungen der
Kunö, der Djämbo, der Abu Gedäm, der Ogodöngda, der
Kauäk, der A'sehkiting, der Bili, der Bilting, der Aln-Gä-
mara, der Köromboi,. der Girri (in Äm-deklk wohnend), die
Leute von Scheferi, die Mänga (in dem „Firscha” genannten
Gau angesessen), die Amirga (Bewohner von Mäschek),, die
Leute von Andobü, die von Sohlbi, die von Tara, — lauter
in der Nachbarschaft von Wära gelegene Ortschaften.
Alle eben aufgezählten Mäba-Abtheilungen, zu denen vielleicht
noch einige andere kleine Bruchstücke gehören, sollen
einen gänzlich von einander verschiedenen Charakter besitzen
und ganz selbstständige Körperschaften bilden. Die
zahlreichsten unter ihnen sind die Kelingen, die Kadjänga,
die Malänga und die Kodoi; aber der Vorrang der Ersteren
beruht auf nichts, als auf dem Umstande, dass die gegenwärtige
Königin-Mutter — „mömo” —r, die in Wädäi einen
gewissen Einfluss ausübt, zu diesem Stamme gehört.
Aber weder von den Kelingen, noch von irgend einem anderen
der erwähnten Stämme, welche die Gruppe von Mäba
oder Dar-Mäba bilden, stammten die Könige von Wädäi
ursprünglich ab, sondern diese gingen ans den oben erwähnten
Oemir, einem Stamme von ganz .verschiedener Nationalität,
hervor, und nur aus diesem Grunde, nicht etwa mit
Rücksicht auf ihre Macht, die gegenwärtig ausserordentlich
geschwächt ist, weise ich diesem Stamme, welcher sich durch
ein besonderes Idiom auszeichnet, den zweiten Platz an.
Ich zähle nun die verschiedenen Abtheilungen der Abu
Schärib oder Abi! auf, deren Stamm in seiner Gesammtzahl
die ganze Gruppe von Mäba übertreffen soll; aber die von
ihnen gesprochenen Dialekte sollen so sehr von einander abweichen,
dass die Leute der einen Abtheilung nur mit Noth
diejenigen der anderen verstehen können, so dass als. allgemeine
Umgangs- und Verkehrssprache die „böra Mäbang”
gilt, die allen angesehenen Landeseinwohnern bekannt ist, zu
welchem besonderen Stamme sie immer gehören mögen. Ich
erwähne zuerst die Abu Schärib Menagön und Mararit, die
eine gemeinsame Sprache reden, von der ich ein ausgewähltes
Wörterverzeichniss, das etwa 200 Wörter umfasst, nebst
einer Übersetzung des Vaterunsers gesammelt habe. Auch
muss ich mit diesem Stamme die Täma gruppiren, die nach
ganz positiven Angaben mit den Ersteren nahe verwandt sein
sollen, obgleich die Wohnsitze dieser beiden Stämme gegenwärtig
weit von einander geschieden sind, indem die Menagön
und Mararit etwa 6 Tagemärsche südlich von Wära angesessen
sind, während die Täma, wie oben angegeben, einen
bergigen, 4 Tagemärsche nordöstlich von der Hauptstadt gelegenen
Gau bewohnen.
Dieser kriegerische Stamm, der sich vorzugsweise durch
seine Geschicklichkeit im Gebrauche des Speeres auszeichnet,
scheint gegenwärtig, wenigstens in gewissem Sinne, seine Unabhängigkeit,
die er länger als 2 Jahrhunderte mit Erfolg
vertheidigt hat, verloren zu haben. Allerdings gelang es ihnen
im Anfang, einen Mann Namens Bilbildek, den der gegenwärtige
König von Wädäi über sie eingesetzt hatte (anstatt
ihres früheren unabhängigen Häuptlinges E’ Nur, den
er hatte enthaupten lassen), zurückzutreiben; aber der nach
einem zweiten Feldzuge vom Könige eingesetzte Amtmann
Ibrahim scheint wirklich seine Stellung in einem ihrer wichtigsten
Wohnplätze, Namens Nanäua, zu behaupten. Auch
sollen die Täma gegenwärtig die Märkte von Wädäi besuchen,
während die „kai Mäba” (die Leute vom eigentlichen
Mäba) es nicht wagen, auf die Märkte der Täma zu gehn.
Die Letzteren besitzen eine grosse Menge Pferde, aber nur
wenig Rindvieh.
Auf die Täma lasse ich die ,A’bü Schärib Gnörga*) und
Därna folgen, welche östlich von den Menagön und Märarit