Bäumen bewachsenes Gebirge herumzieht. Die Einwohner
sind halb Heiden, halb Moslemin. Starker Marsch.
öter Tag: Bedänga, eine mit Holzwall umgebene Ortschaft,
um die sich im Westen ein Berg herumzieht; nur von Heiden
bewohnt. Mit grossen Feigenbäumen —„djimes” —,
die für heilig gehalten werden. Der Boden ist nach Norden
zu Sand, nach Süden Thon. Die Brunnen sind etwa 5
Klaftern tief. Der „gär” Bedänga ist von Baghirmi abhängig.
6ter Tag: Bämmenä, Heidenort im Gebirge, dessen Bewohner
nur aus Brunnen trinken. Die Hütten bestehen aus Rohr.
Nahe.
7ter Tag: Oie Mäntandjä, grösser Heidenort. Der Obertheil
der Hütten besteht aus Rohr, der Untertheil aus Thon.
Der Referent ruhte um Mittag an einem grossen Berge in
der Challa.
8ter Tag: Ssömo, Ortschaft mit Quellen, theils oben auf einem
Berge, theils am Fusse desselben gelegen. Die Einwohner,
insgesammt Heiden, haben Pferde, Kühe und Schaafe, essen
Schweinefleisch und bauen, was bemerkenswerth ist,
viel Kotton. „Tetel” (Antilope oryx) sind zahlreich; daneben
ein Thier, „wäktotö” genannt, wie eine Katze, aber
ohne Schwanz, vielleicht identisch mit dem früher beschriebenen
„ssümmoll”.
9ter Tag: Gellä, Ort mit besonderem Herrn, an einem kleinen,
nach Süden ziehenden Gewässer, Müggerü genannt,
welches reich an Fischen ist und zur Regenzeit mit
Buchssen beschifft wird.
lOterTag: Gär-Ssära oder Ngär-Ssära, grosse Heidenortschaft
mit mächtigem Herrn Namens Maket, an einem stehenden,
nur zur Regenzeit fliessenden Gewässer — „ssel”
das man mit Buchssen befährt oder auf einem von der einen
nach der anderen Seite gespannten Tau überschreitet.
Auf dem Wege ruht man an einer Gruppe von vier Brunnen,
am Fusse eines Gebirges.
l l teT Tag: Dämbar, grösser Heidenort, blos aus Rohrhütten
bestehend, dessen Herr Gär-Dogö heisst. Meines Referenten
Geburtsort.
12*™ Tag: Bänam, grösser Ort, in dessen Nähe sich ein hoher
Berg erhebt, der „tot Schlmme”. Das Land bringt
Duchn, Sesam, Sorghum und viel Kotton hervor. Die Feldarbeit
wird nicht, wie gewöhnlich im Sudan, von den Weibern
verrichtet, sondern von den Männern, indem die er-
steren die Oberhand besitzen.
13ter Tag: Gorgor, Ortschaft mit kleinem Gewässer, nur dem
Namen nach zu Baghirmi gehörig, in gebirgiger Landschaft
mit vielem rothen und blauen Gestein. Die Höhen steil
aufspringend. Die Einwohner haben Lanze und Schwert
(höchst beachtenswerth), nur Wenige Bogen.
14ter Tag: Lete, in gebirgiger Landschaft. Ganz nahe.
lötcr Tag: Bubü, mittelmässiger Ort. Ganz nahe.
16*™ Tag: Tschelemi, grösser Ort.
17*™ Tag: Kenga Matäia, grosse Ortschaft mit mächtigem
Sultan, bei einem östlich vom Orte sich von Norden nach
Süden hinziehenden Wassersal. Nahe bei Kenga steigt
eine steile Gebirgswand aus buntem Gestein auf, so bunt
wie ein Teppich und dicht bevölkert mit Vögeln, daher
„Vater der Vögel” oder „Vogelfels” genannt. An ihrem Fusse
halten die Bewohner zur Sommerszeit bei ihrem Tempel
ein grosses Fest ab. Der Tempel besteht aus einer geräumigen
Hütte, über deren Kopfspitze ein Gefäss schwebt, das
aufsteigen soll, wenn Feinde kommen, und wieder herabsteigen,
wenn sie weg sind. Sie schlachten hier Hühner
und Hammel, bringen Sorghum und Lupinen mit und säen
sie, worauf noch am selbigen Tage Alles reifen soll, so
dass sie die Frucht schneiden, kochen und essen. Sie
stellen dann zwei Frauen auf einen hölzernen Mörser
— „kärru” oder „funduk” — zu jeder Seite der Hütte,
kleiden sie prächtig, worauf sie sich in Pferde verwandeln