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Genista anglica L.
UBER DIE VEGETATIONSLINIEN
Die äussersten Fundorte sind : Insel Gottland 1 :
Rostock und Güstrow'^; Havelberg 5 Brome und Goslar ; Lyon''.
— Die Standorte Zerbst, Luckau und in Schlesien entsprechen der gesetzmässigen
Richtungsänderung zur nördlichen Vegetationslinie(s.uA
Potentina splendens Ram. : Nordhausen; Erfurt; NahethalBagnères
de Luchon in den P y r e n ä e n Die Standorte Fontainebleau und Orléans
liegen etwas westlich von dieser Linie.
Helosciadium inundatum Kch. Die beiden äussersten sporadischen
Standorte Moskauund Lyon'* sind durch eine Linie zu verbinden,
die in unserm Gebiete den ehemaligen Fundort Mönchs bei Gr. Almerode
unweit Kassel schneiden würde. Die Parallellinie von Meckl
e n b u r g 2 über Tangermünde j Braunschweig und Paderborn nach
Paris^^ berührt die äussersten, neuerlich beobachteten Fundorte des
nordwestlichen Deutschlands und umfasst das Areal der dichtem
Verbreitung gegen die Küste.
Cotula coronopifolia L. : Eppendorf bei Hamburg ; Bremervörde ; Amsterdam^;
Granada.
Wahlenbergia hederacea Rehb. : Insel Sylt an der schleswig'schen
Küste®; Neuenburg; KaiserslauternDiese Fundorte bilden eine
gerade Linie von etwa 85 g. Meilen Länge und sind als sporadische
Vorposten zu betrachten gegenüber der Parallelzone, welche die
Verbreitung im Süden und Westen Englands, sowie in Westfrankreich
von der Bretagne fcis zur Auvergne und zu den Pyrenäen bezeichnet.
Erica Tetralix L. : Livland und Kurland6; Havelberg3; Braunschweig:
Bayonjie^. — Gesetzmässige Richtungsänderung: Berlin; Reppen in
der Neumark; Schlesien; Krakau, Südliche Erweiterung: Darmstadt:
Bodensee; Roussillon.
Hex Aquifolium L. : Havelberg3; Hildesheim; Rheingebiet5. —Gesetzmässige
Richtungsänderung: Bodensee; Österreich.
Anagallis tenella L. : Aurich ; Wesel ; Épinal im Dép. Vosges^. Dieser
Linie parallel liegt die Reihe von den Feröer^ durch Irland.
Zwischen diesen beiden Linien ist das Areal eingeschlossen, welches
ganz Grossbritannien und den grössten Theil Frankreichs begreift.
Wenn wir den VegetationsHnien der westlichen Pflanzen in südlicheren
Breiten folgen, so erleiden sie dort, wie wir so eben bereits
bei mehreren Arten gesehen, gesetzmässige Richtungsände-
' Fries, Hartmann, s. o.
Langmann, Flora von Mecklenburg. (Neustrel. 1 8 4 1 . )
3 A. Dietrich, s. o. i Mutd, s. o. 5 Doli, s. o. 6 Ledeb., Fl. ross.
' Kops, Fl. batav, 8 Nolte, novit. Fl. holsat. 9 Koch, s. o.
fi
DES NORDWESTLICHEN DEUTSCHLANDS. 155
runge n , mit deren Charakter wir uns zunächst zu beschäftigen haben.
Als solche bezeichne ich nur diejenigen Abweichungen von der regelmässigen
Gestaltung der Areale, die durch die Krümmung der klimatischen
Linien gefordert sind, von denen ihre Grenze abhing. Die
Linien gleicher kältester Monate finden wir im Süden des Continents
durch das mittelländische Meer und andere Einflüsse in völlig geänderter
Lage. Eine grosse Kurve beschreibend gehen sie dort allgemein
aus der südwestlichen in östliche Richtungen über. Eine ähnliche Richtungsänderung
tritt allgemein bei den Vegetationslinien westlicher
Pflanzen ein, sobald sie in das Gebiet der mittelmeerischen Flora eintreten.
sobald der vereinte Einfluss der solaren Wärme und des Mittelmeers'
die Winterkälte hinlänglich gemässigt hat. So verbreitet sich
Corydalis claviculata von Nantes nach Montpellier, Helosciadium inundatum
von Lyon über Korsika nach Sicilien, Anagallis tenella von Bayonne
nach Nizza. Bei einigen westlichen Pflanzen bemerken wir diese
Kurve schon diesseits der Alpen (z.B. Hex, Primula acaulis, Fritillaria
Meleagris) , bei anderen ist sie bereits in der Breite unseres Gebietes
durch sporadische Standorte angedeutet (z. B. Malva moschata, Genista
anglica, Isnardia palustris, Erica Tetralix!. Im Allgemeinen geht
durch diesen südlichen Schenkel die südöstliche Vegetationslinie der
höhern Breite in eine nördhche Pflanzengrenze niederer Breite über:
es entsteht ein System von Kurven, welche, ohne sich zu kreuzen,
harmonisch gebogen durch folgendes Schema versinnlicht werden
können:
Eine andere Klasse westlicher Pflanzen besteht aus solchen Arten,
die im Bereich der mitteleuropäischen Flora nach Süden ihr Areal allmählich
weiter ostwärts ausbreiten und daher durch eine nordöstliche
V e g e t a t i o n s l i n i e begrenzt werden. Dieselbe entspricht daher
der normalen klimatischen Linie gleicher Kälteextreme. Die bekannte
Vegetationslinie der Buche i), von Bergen 2) über Laurvig, Südschwedens
Westküste, Königsberg zum Dnjeper und zum Asow'schen
Meere, dient zum Beleg einer Arealgestaltung, welche wir nur bei einigen
und zwar bei solchen Gewächsen wiederfinden, die eine strengere
VVinterkälte zu ertragen fähig sind und sich daher weiter von der Küste
entfernen, z.B. bei Teucrium Scorodonia, Cynoglossum montanum,
in Süddeutschland bei Erica Tetralix, von Schottland bis Osnabrück
1 Berghaiis, physikalischer Atlas. Pflanzengeographie, nr. 5.
2 Vergl. meine Abhandlung über den Vegetationscharakter von Flardanger S. 30 u. f.
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