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erklärt hat, musste sie die Anhöhen des Huimling benutzen und diese
führten sie, am unwegsamen Quellenlande der Hasezuflüsse vorüber, unter
verbündeten Völkerschaften in die Gegend von Cloppenburg und Vechta.
Gerade in dieser Richtung sollen in neuerer Zeit römische Alterthümer
und Münzen gefunden sein^. Auf dieser Strasse befanden sich die Amsivarier
wirklich im Rücken des Germanikus, von denen erwähnt wird,
dass sie im Rücken seines Marsches sich feindlich erhoben hätten. Die
grossen Moore, die von Vechta aus südwärts am Dümmer See vorüber
sich fast an die Osnabrücker Bergzüge anlehnen, schneiden die Cloppenburger
Geest von der Weser völlig ab, und eben hier sind Bauten entdeckt
worden, die von gleicher Construction wie die Holzdämme von
Terapel auf gleichen Ursprung hinweisen Sie Hegen mehrere Stunden
weit längs der heutigen hannover-oldenburgischen Grenze von Lohne
zum Dümmer See 4' tief im Moore und sie boten, wenn man sie bis
Hunteburg fortgesetzt denkt, nicht blos einen sicheren Übergang von
Vechta nach den Wesergegenden, sondern auch eine äusserst feste
Stellung bei Damme, wo hohe Haidhügel^ dem Lemförder Berge
gegenüber, das Moor einschränken. Auf jenen Höhen hat sich eine
Linie von Erdwällen und Verschanzungen erhalten, die dem Holzdamm
parallel läuft und dessen Anlage erst ganz erklärlich macht. Denn man
konnte diese Moore kürzer auf der Linie von Damme nach Hunteburg
überschreiten: nur der Zweck, eine feste Rückzugslinie nach Norden
zu gewinnen, wurde durch die Lohner Brücke erreicht. Dieser Umstand
entfernt auch jeden Gedanken an friedliche Vicinalwege, die in der
Richtung des Längendurchmessers durch ein schmales, langgestrecktes
Moor, an dessen Seiten hohe Geest hegt, ganz zwecklos sein würden.
Man hat wohl auch an Karls des Grossen Feldzüge gegen die Sachsen
gedacht, aber den Sachsen ist schwerlich ein solches, im römischen
Geiste ausgeführtes Verschänzungssystem beizumessen. Die Ähnlichkeit
in dem Bau des Lohner und Bourtanger Holzdammes ist so gross.
1 Ebenda S. Note.
2 Nieberding, Geschichte des ehemaligen Niederstifts Münster und der angrenzenden
Grafschaften Diepholz, Wildeshausen. Vechta 1840, Bd. i, S. 50.
3 Diese Locahtät entspricht vollkommen der Beschreibung von Caecina's Kampf mit
Arminius auf der langen Brücke. Der Einwurf iy. Ledeburs (Brukterer S. 316) gegen die
Localität von Terapel passt nicht auf die Lohner Brücken, und wenn es auch jetzt für gewiss
angesehen wird, dass die Pontes Jongi in Niederwestphalen lagen, so ist doch zu bedenken,
dass Tacitus Nachrichten ohne eigene Localkenntniss aus fremden Berichten entnommen
sind und dass, die Frage strategisch betrachtet, Arminius dem Caecina weit eher
bei Damme als in der Nähe des Rheins zuvorkommen konnte. Stützt man die Untersuchung
auf den Wortlaut bei Tacitus, so ist freilich nur an Niederwestphalen zu denken.
dass eine unbefangene Betrachtung nicht umhin kann, beide Bauwerke
deraselben Baumeister zuzuschreiben. . ^r u- j ^
Diese Überbleibsel der Vorzeit führen daher-m Verbm^mg m
historischen Zeugnissen das Alter der Hochmoore an der Ems mit
e r h ö h e n Grade der Wahrscheinlichkeit bis auf rö^^.sche Z e ^ n zu-
"k Ueber die Grenzen der Geschichte hinaus, an denen wir h.ei ai^-
g ^ g t sind, kann uns nur die Geologie über die Epoche belehren, m
der sie entstanden sind.
Geht man von der Voraussetzung aus, dass die deutsche Nordseeküste
sch vielleicht fortdauernd in das Meer senken oder daraus erheben
önne so würden solche Änderungen im Niveau des Bmnenwassers auf
Z WacLThum und die Tiefe der Hochmoore entschieden emwirken
" ^ Küste würde zuletzt trockener werden: eme
X r L a g e h i W n verlangsamt den Abfluss ^es M o o r w a s s ~
Meere und die Dauer der Torfbildung muss zunehrnen_. Em woh ab
L ä s s e r t e s , trockenes Festland höherer Breiten be^nnt eist zu der
leTt ch mi Torfmooren zu bedecken , wenn es sich bis zu einem _be-
« n Niveau in das Meer eingetaucht hat, und von - an ^
die Moore sich stetig aus, bis es ganz
von solchen Wirkungen muss allgemein, dauernd, in ihrer Langsamkeit
den G ne a t L n dfr Torf erzeugenden Pflanzen entsprechend und auf
e naTs ich niedriges, angeschwemmtes Land gerichtet gedacht werden.
D i r f l t s c h r e t o d e l e n k u n g der niederländischen Küsten ist eine
geologische Thatsache, welche, schon fi^h durch die Wasse^auten d
Llländer bekannt geworden, dennoch bis jetzt einer in den ver
" n e n Zusammenhang mannigfacher Verhältnisse e «
UntersLhung entbehrt. Unser gegenwärtiger Zweck, für das Altei der
^ r i S e bLachbartenHochmoore irgend einen anderweitigen M ^
Stab zu finden, erheischt auf die Frage einzugehen, ob jene Senkun,
i t l i n Ode örthch sei, ob sie dauernd oder vorübergehend wiri<e
^ S tiefe Lage des grössten Theiles von Westfriesland, von Nordend
^IdLl land I i s zu fa' ^ unter dem Spiegel des Meeres leite rmmittelbar
zu der Vorstellung von einer Senkung des Bodens. Nur die
1 Die Marschen von Dregterland beiEnkhuisen lagen im Jahre 173^ wenigstens 61/2'
laiaden. Vol. 6. Amsterdam 1746. Taf, zu p. i8o).
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