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470 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
in Sehens,, nur dass hier an die Stelle der Baumwolle der Reisbau tritt
Die allg-emeui bestehenden Pflanzungen von Holzgewächsen dienen der
Seidenzucht und der Erzeugung von Thee, Tungöl (Camellia oleifera,
byn. C. Sasanqua) und Insectenwachs (Pela).
Über den Baum , der das chinesische Insectenwachs liefert, dessen
Ausschwitzung der Coccus ceriferus bewirkt, herrscht noch immer eine
pwisse Unsicherheit. Merkwürdige Aufschlüsse darüber giebt z;. Rü/a-
Hcn, die mdessen insofern unvollständig sind, als er von dem Insectenbaum
nichts weiter mittheilt, als dass er immergrün sei und grosse eiförmige
zugespitzte Blätter trage. Nach seinen Beobachtungen findet
die Wachserzeugung von Szetschuan hauptsächlich in der hügeligen
Landschaft um Kiatingfu statt, wo aber das Insect sich nicht fortpflaLt.
Wo es brüte^ wird weniger Wachs gebildet und dieses ist von schlechterem
Beschaffenheit. Die Fortpflanzung des Coccus wird daher in einer
anderen, der weiter südwärts gelegenen und wärmeren Gegend von
Kientschang ^unweit Ningjuan) betrieben und von hier werden die Eier
alljahrhch zu Ende April in Säcken über steile Gebirgspässe nach Norden
getragen, wozu eine vierzehntägige Wanderung erforderlich ist
Eine bestimmte Nachricht über die Nahrungspflanze dieses Coccus
findet sich be. 7 7W, dem Begleiter auf seiner grossen Reisevom
Mekong nach dem Jangtsekiang, der aber nur die Züchtung des
Insectes zum Zweck der Vermehrung desselben im Südwesten von
Szetschuan und im nördhchen Yünnan, gesehen hat [Garnier, Voyage
dexploration enIndo-Chine, vol. II, 1873, p. 420). Auch er iennt die
Versend.mg der Eier in eine andere Gegend und beschreibt genau, wie
sie vom Orte der Züchtung aus und wie diese selbst vor sich geht. Als
das Gewächs auf dem die Vervielfältigung des Insectes stattfindet, bezeichnet
er Ligustrum lucidum Ait., wonach die älteren Angaben, es
sei ein Celastrus, zu berichtigen sind, über die zweite Phase der Züchtung,
die Wachsgewinnung, äussert er die Vermuthung, dass sie auf
anderen Gewächsen erfolge, auf verschiedenen Bäumen, unter denen
jedoch keine Art ist, deren Blätter mit den Richthofen beschriebenen
uberemstmimen (Rhus succedaheum, Fraxinus sinensis, Hibiscus synacus).
Dieser deutsche Reisende aber, der in beiden Gegenden, wo
die Zuchtung betneben wird, anwesend war, weiss nichts von zwei verschiedenen
Wachsbäumen, sondern spricht nur von einem einzigen
der auf den Feldern gepflanzt werde, und sagt ausdrücklich, dass in
Kiatingfu also dem Orte der Wachserzeugung, der Baum keine Früchte
tragen solle, aber leicht durch Schösslinge vermehrt werde. Da nun
seine Beschreibung des Laubes recht wohl auf eine Oleinee passt so
scheint jene Vermuthung T W . nicht begründet zu sein, die schon
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN. 471
desshalb unwahrscheinlich ist, weil die meisten übrigen Coccus-Arten
mit ihren so verschiedenartigen Productionen ebenfalls an bestimmte
Nahrungspflanzen gebunden sind. Hiernach müsste aber auch die Angabe
des Abbé David^ dem in Hupé eine im Winter entlaubte Esche
als Wachsbaum gezeigt wurde (s. u. p. 8i), auf einen Irrthum beruhen
j da sich dies ebenfalls nicht mit v. Richthoferis Beschreibung
vereinigen lässt. Auch erwähnt David an einem anderen Orte (7,
p. 83) selbst das chinesische Ligustrum als eine Nahrungspflanze des
Insectes.
Reiche Sammlungen von Naturalien sind aus dem Inneren Chinas
von diesem Abbé David nach Europa gelangt, der mehrere Jahre für
das Pariser Museum reiste und einige Nachrichten über sein Itinerar
mitgetheilt hat (Archives du Muséum d'histoire naturelle. Nouv. Série,
Vol. 7, Bulletin, p. 75 — 100 und 8, p. 3—^128, 1871 — 72). In Szetschuan
drang er in den hohen Gebirgswall ein, der den westlichen Theil
der Provinz erfüllt, und hielt sich während des Jahres 1869 bei den
Mantze auf, einer unabhängigen Völkerschaft, die Mupin (wahrscheinlich
Meu der Kiepert'Karte), bewohnt. Sein Wohnort daselbst
(31°—32® n. Er.) lag acht Tagemärsche von der Hauptstadt Tschüngtufu
entfernt, 2129 Meter hoch (barometrisch gemessen), und, um dahin
zu gelangen, hatte er einen mehr als 3000 Meter hohen Pass überstiegen.
Er stellt dieses Gebirge, welches den östlichen Rand des Hochlandes
zwischen Tibet und Kokonoor bildet, als eine Meridiankette dar,
die sich von Lungngan (an der Grenze von Kansu) bis Sungfu (in der
Nähe von Yünnan) erstreckt (7, p. 81). Den höchsten Gipfel (Hongtschantin)
in Mupin, den David erstiegen hat, schätzte er auf etwa
5000 Meter und sah von hier im Norden und Südwesten unvergleichlich
viel höhere Schneeberge. Diese Gebirgskette ist mit feuchten Waldregionen
bedeckt, die an den indischen Himalaya erinnern und eine viel
reichere Flora besitzen, als das seiner ursprünglichen Vegetation in so
hohem Grade entkleidete chinesische Kulturland. Die Baumgrenze
wurde je nach der Exposition 3000 — 3500 Meter hoch gefunden. Die
herrschenden Waldbäume sind fünf Coniferen, die bis zum Niveau von
2000 Meter eine Erle (Alnus setchuanensis D.) begleitet. Die Ähnlichkeit
mit dem Himalaya besteht darin, dass in den Wäldern eine
Menge von Rhododendren auftreten und in den Thälern durch Aufnahme
tropischer Baumformen gemischte Bestände entstehen. Von
Rhododendren wurden 16 Arten unterschieden, darunter theils Bäume,
theils kleinere Arten, die auf den Tannen epiphytisch wachsen.
Von anderen Bestandtheilen der Waldregion werden erwähnt
: Magnoliaceen (3 Arten), mehrere Laurineen, Eichen,
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