
i »ji I i
• IT I
i.j- ^^ n
m
i f : : ; J
'M
ä ..
364 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
so viel man weiss, bis zu den Vulkanen an der Fonseca-Bai (i3°N.Br.;.
In welchem Verhältniss die Anzahl europäischer Gattungen in den
oberen Regionen der Anden zunimmt, hat Wagner für die Gebirge des
Isthmus so wie auch für Ecuador genauer untersucht und spricht sich
gegen die geologischen Hypothesen aus, durch welche man diese Erscheinungen
erklären zu wollen unternommen hat.
F l o r a der Westküste des südlichsten Amerikas. —
Pliilippi's Sohn untersuchte das unfruchtbare Küstengebirge im Süden
des Hafens von Valdivia {Pctermamis „Geogr. Mittheil." 1866, S. 171)
und fand hier (40" S. Br.) in dem niedrigen Niveau von 2500 bis 3000'
die Vegetation der des Feuerlandes ähnlicher, als dies selbst auf den
Anden unter gleicher Breite der Fall ist. Er nennt fast 30 Gefässpflanzen,
die auch an der Magellan-Strasse einheimisch sind und giebt
dadurch einen neuen Beweis von der Zusammengehörigkeit dieses
Florengebietes. Die Baumgrenze ist auch an dieser Küste herabgedrückt.
— Durch die Mittheilungen FoncUs (das. S. 462). eines Arztes
am See Llanquihue in Valdivia, werden die-älteren Darstellungen
Philippis über die Pflanzenregionen auf den dortigen Anden bestätigt.
O c e a n i s c h e Inselfloren. — i. Azoren. — Hooker schätzt
die Zahl der auf dieser Inselgruppe gesammelten Phanerogamen auf
350 Arten, von denen nur 30 endemisch und eben so viele auf die
atlantischen Archipele eingeschränkt sind. Die Verschiedenheit der
einzelnen Inseln spricht sich namentUch in der einen kleinen Strauch
bildenden Campanula Vidalii aus, die bis jetzt nur auf einem einzigen
Felsen unweit der Ostküste von Flores gefunden ward.
2. Madeira. — Auch hier ergeben sich grosse Eigenthümlichkeiten
der endemischen Erzeugnisse, wenn man Madeira mit Porto Santo
und den Desertas vergleicht, wie in dem Vorkommen der beiden von
einem holzigen Stamm getragenen UmbeUiferen (Melanoselinum und
Monizia, beide jetzt zu der Gattung Thapsia gezogen).
3. Canarische Inseln. — Dem geologischen Reisenden v.
Fritsch verdanken wir meteorologische Beobachtungen, welche für die
vertikale Anordnnug der canarischen Flora von Interesse sind [Petermanns
„Geogr. Mittheil." 1866, S. 217). Im September reichte der
Passat auf dem Pik von Teneriffa meist bis zur Höhe von 6000 bis
7400', dann folgte in der Regel eine 900 bis 1800' hohe windstille Luftschicht
und darüber der Antipassat. der fast beständig auf dem Gipfel
herrscht und der oft tiefer herabsinkt, so dass er auch auf den höchsten
Erhebungen von Canaria (5500 bis 5800') und Palma (6100 bis 6800')
fühlbar ist. v. Fritsch folgert aus seinen Beobachtungen mit Recht, dass
die Wolke von Teneriffa ihren Ursprung dem Passatwinde verdankt und
s
IN DER GEOGRAPHIE DER PP'LANZEN. 365
dass dieser es also ist, der die Regionen der Laurineen und Maquis mit
Feuchtigkeit und Frische erfüllt. Hat man daher die Niederschläge des
Winters von dem herabkommenden Antipassat abgeleitet, so ist diese
Ansicht nach ihm nur für die dem Passat abgewendeten Abhänge des
Pik richtig. Diese besitzen aber auch nur an wenigen Punkten Laurineen
und Eriken, deren Stelle hier durch die canarische Kiefer vertreten
wird, während die Region des Kiefernwaldes an der Nordostseite oberhalb
des Passats hegt und daher ebenfalls trocken ist. Die Niederschläge
aus dem Antipassat sind weit weniger beträchtlich als die, welche der
Passat bringt. Die entgegengesetzten Bewegungen der Wolken hat
V. Fritsch bei seinen Beobachtungen gut benutzen können.
4. Kap Verden. —Dieser Archipel, dessen Gebirge noch wenig
bekannt sind, wurde, w'iQ Hooker mittheilt ^ in den letzten Jahren von
Lozve untersucht, der in den oberen Regionen viele canarische Typen
fand, aber nur solche, die der Mediterranflora verwandt sind, wogegen
die abweichenden Formen der atlantischen Inselfloren mit Ausnahme
von Dracaena ganz zu fehlen scheinen.
5. Ascension. — Über diese 800' über das Meer sich erhebende
Insel bemerkt Hooker ^ dass der Berg von Farnkräutern grün sei. Er
erwähnt nur drei Phanerogamen, ich besitze noch einige andere, die
G. Don gesammelt, die aber sämmtlich eingewandert sind. Von Farnen
kennt Hooker neun Arten, von denen nur drei auch in St. Helena vorkommen
und drei bis jetzt endemisch erscheinen, was kaum genügen
wird. Ascension als eigenes Schöpfungscentrum zu betrachten, da dieselben
leicht noch an anderen Orten aufgefunden werden könnten.
6. St. Helena. — Die endemische Flora, deren Waldbäume bei
der Entdeckung zu Anfang des 16. Jahrhunderts die ganze Insel bedeckten,
ist jetzt auf einige Flecken Landes am Gipfel des Diana-Pik
(2700') fast ganz eingeschränkt und die meisten Arten sind für immer
von der Erde verschwunden [Hooker a. a. O. S. 6). Die vollständigste
Sammlung,' die von ihnen übrig gebUeben, stammt von Burchell^ der
von 1805 bis 1810 auf St. Helena lebte; seine damalige Ausbeute, die
sich jetzt in Kew befindet, zählt nur 169 Phanerogamen und enthält
noch dazu auch die zufällig angesiedelten Arten. Auf dieses Material
und 3.ni Roxburghs Angehen gestützt, sdxztTX Hooker die damaUge Flora
auf 45 sicher und fünf zweifelhaft einheimische Arten, von denen aber
40 endemisch sind. Diese haben der Mehrzahl nach keine nähere
Verwandtschaft zu irgend einer Continental- oder anderen Inselflora,,
es sind darunter allein 17, die zu endemischen Gattungen gehören.
Auch von den 26 Farnen sind zehn Arten auf St. Helena beschränkt.
Die einzige Verwandtschaft der Flora, die sich herausstellt, ist die mit
i!
1
I
Wi
i i s i f t r i
hil
l'J i «
3 IIIIR
^ Jyw
inr