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436 BKRICIITF: ÜBER DIE FORTSCHRITTE
Dcmerara und Corentyn, in Gegenden, die nur 10' über dem Spiegel
des Meeres liegen. Sie begleiten hier die Flüsse nur so weit, wie Ebbe
und Fluth reichen, und wachsen dicht am Ufer. Hier allein empfangen
sie hinreichende Feuchtigkeit, es ersetzt also das fliessende Wasser,
welches den Boden tränkt ^ die stärkeren Niederschläge des Gebirges
von Venezuela. — Der zweite Band, worin die Reisen durch das Innere
von Britisch-Guiana enthalten sind, bietet Ergänzungen zu Rick. SchornbiirgUs
Darstellung der Roraimaberge und der Savanen innerhalb des
VValdgebietes. Unter den Gesträuchformationen, welche auf den steilen
Gebirgen oberhalb des Urwaldes auftreten, werden unzugängliche
Dickichte beschrieben (2, S. 248. 471), die mit den Krummholzgebilden
zu vergleichen, aber durch die Verbindung tropischer Vegetationsformen
zugleich den tiefer gelegenen Regionen ähnlich sind. Niedrige,
verkrüppelte oder gebogene Stämme, die sieh vom Boden aus verzweigen
z.B. Clusien und Myrtaceen), werden durch holzige Lianen
unter einander verwoben und tragen epiphytische Bromeliaceen, Aroideen,
Farne und Orchideen, oder sie sind zugleich mit Polstern von
Moos und herabhängenden Eichenen überzogen, oft begleitet von
kleinen Palmen (Geonoma), die hier zahlreich vorkommen. — Die
grosse Savane des britischen Guiana beginnt unter dem vierten Breitengrade
westwärts von den Urwäldern des Essequebo und erstreckt sich
ununterbrochen bis zu den Verzweigungen der Roraimaberge (2, S. 378).
Ihre Fläche, 350 bis 400' über dem Meere ausgebreitet, ist nicht eben,
wie die Elanos von Venezuela, sondern wellenförmig gebaut, auch zu
granitischen Felshügeln ansteigend, die, wenn in der Regenzeit Überschwemmungen
eintreten, aus dem Wasserspiegel hervorragen. Die
Savanenwaldungen sind reich an Palmen, von denen 18 Arten aufgezählt
werden, und diese sind von Farnen und grossblättrigen Scitamineen
(Phenakospermum, Ravenala' begleitet. Versumpfte Stellen und
die Ufer der zahlreichen Gewässer werden gewöhnlich nur von der geselligen
Itapalme (Mauritia flexuosa) eingefasst, deren Stämme, wie
Säulen gedrängt zusammenstehend, 120' hoch sich erheben. Auch
diese Palmenhaine enthalten jene grossen Eaubpflanzen und verbinden
sich auch wohl mit kleineren Stämmen, von denen die Maripapalme
(Maximiiiana regia) ihre kolossalen Fiederblätter 30' weit ausbreitet
(S.-^oi). Die dikotyledonischen Bäume der Savane (z. B. Curatella,
Rhopala, Bowdichia, Psidium, Palicourea) sind von geringer Grösse und
wachsen zerstreut auf der offenen Fläche, ohne sich zu Wäldern zu
vereinigen. Unter den Cacteen kommt ein Cereus vor, dessen aufrechte
Säulengruppen 40' messen (C. euphorbioides). An überschwemmten
Orten ist eine gesellige Restiacee mit stechenden Halmen bemerkens-
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
Werth (Paepalanthus capillaceus, S. 524)
Über die Benutzung der
einheimischen Erzeugnisse des britischen Guiana sind ausführliche
Nachrichten gegeben. Von Bauhölzern werden als die wichtigsten
Greenhaart (Nectandra Rodiaei), Mora (M. excelsa; Syn. DimorphandraBenth.)
und Souari (Caryocar) hervorgehoben. Ferner findet man
bei Appin nähere Auskunft über die der Gutta Percha entsprechende
Balata (Sapota Muelleri), die ähnliche, aber weniger brauchbare Gutta
Eucuma (Eucuma Bonplandii) und über die Gewinnung des Kautschuk
(von Siphonia elastica, Ficus, Tabernaemontana utihs), sodann
über die Öle, die von Bäumen Guianas gewonnen werden (das Laurel-
Oil von Oreodaphne opifera, Caraba von Garapa guianensis), über Harze
(von Icica, Amyris, Hymenaea) und einige andere minder bedeutende
Producte.
O c e a n i s c h e Inseln. — i. St. Paul im indischen Meere. —
Auf dieser kleinen Insel verweilte die Novara drei Wochen und die von
dieser Expedition herrührenden Pflanzen hat Reichardt untersucht
(Botanische Zeitung 1869, S, 726). Es wachsen daselbst keine Holzgewächse,
wie diess auf Neuamsterdam der Fall ist. Die Masse der
Vegetation besteht aus rasenbildenden Gräsern (Spartina arundinacea
und Poa Novarae) und aus einer Cyperacee (Scirpus nodosus), welche
den steinigen Boden in abgesonderten Büscheln bekleiden. Überhaupt
wurden nur 14 Gefässpflanzen angetroffen (9 Phanerogamen, 4 Farne
und I Eycopodium, unter den ersteren 6 Gräser und nur 2 dikotyleclonische
Stauden von geringer Grösse). Nur drei Pflanzen werden als
neu und endemisch bezeichnet (jene Poa Novarae und die beiden
Dikotyledonen Sagina Hochstetteri und Plantago Stauntoni). Mehrere
Arten (4) sind aus der Capflora eingewandert, was Rcichardt aus der
Meeresströmung, den herrschenden Westwinden und daraus erklärt,
dass die meisten Schiffe, welche St. Paul berühren, vorher die Capstadt
anlaufen.
2. Neuseeland. — Buchanan untersuchte die vertikale Verbreitung
der Vegetation am Mount Egmont, der nach ihm die Einie des
ewigen Schnees nicht erreicht (Journ. Einnean Soc. 10, p. 57). Über
dem Waldgürtel, der im Niveau von 3500 engl. Fuss aufhört, unterscheidet
er eine Gesträuchregion, wo holzige Synanthereen (Senecio
elaeagnifoHus und Olearia nitida) am häufigsten sind, aber auch noch
einzelne Coniferenbäume (Eibocedrus Doniana) aus dem Gebüsch hervorragen.
Zuletzt bleiben nur einige alpine Stauden und ein einziges
Gras (Poa foliosa) übrig und bei 6500' hört mit diesem Grase jede
Vegetation auf, indem die vulkanischen Tuff^niassen des höchsten
Kegels die Feuchtigkeit nicht zurückhalten. — Ferner besuchte BitcJiaillul
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