
DER GEGENWÄRTIGE STANDPUNK
wohnt, ein noch wenig beachtetes Mittel, den Ausgangspunkt ihrei
Wanderung wenigstens angenähert zu bestimmen
Freilich bietet dieses auf die Schöpfungscentren bezogene Studium
1 d t / i ? " " " - r Schwierigkeiten dar
da d e I flanzen sich von ihrer Heimat aus nicht nach allen Richtungen
f i t : ; ^^^^^ physiologische Receptivi;
Ar e bestimmt werden, über die Arealformen der
iachen Erwägungen den Anlass bieten könnte: dieser Botaniker fand
dass das Areal der Hauptart (Astrantia major) die kleineren Areal dt
übrigen Arten in sich begreift, was auf den oben erwähntefsat s S
c e ^ : ? V Nachbarschaft der Schöpf n^scentien
eine nahe Verwandtschaft der Organisation zur Folge hat und
also als Hulfsmittel benutzt werden könnte, ein durch Wa n dLn g g ss
gewordenes Areal auf enger begrenzte Räume zurückzuführen
AreafeTteLTf Entwicklungsgeschichte der heutigen
A eaie stehen ferner die Untersuchungen zur Seite, welche sich auf die
physiologischen und physischen Kräfte beziehen, die die Wander . len
befordern, sowie auf diejenigen, welche der Vermischung d e r S cW W s
centren entgegenstehen und die dauernde natürliche' G l i e d e r l r d r
Florengebiete sichern. Hier bewährt sich aufs Neue der Satz dass
wenn auch jeder Organismus durch das übermaass der Keime dt er
r r A n ^ ^^^ ^^^^ auszubeut^^'und b
zu den Antipoden sie mit seinen Nachkommen zu erfüllen, die Natur
dafür gesorgt hat, dass Alles in bestimmte Schranken eingesllole
d.e geographische Ordnung und Mannigfaltigkeit unverletzfbTeSe '
denen die Erweiterung des
Areals aWaangt, sind theils in der Organisation, theils in der unglefchen
Receptivitat gegen Einflüsse des Bodens und Klimas begründet D"
S e b h e T r Einrichtungen der Organisation sind d
Kleinheit und vermehrte Anzahl der Samen, die Festigkeit und der den
Transportmitteln angepasste Bau ihrer Hüllen, wi! die H a ^ I d
w i e A^' sogenannten Flügel, die fleischigen Pe "Lp ^n
n c ^ l .. ^hrem Inneren, die sich
nicht leicht zersetzen und die Dauer der Keimkraft erhöhen endl ch
die wuchernde Energie geselliger Pflanzen, die, wie die H e " dt
Gewächse von ihrem Boden verdrängen. Ca.,.,,, hat di'e W 1 !
I d n I r ^ t T T ^\^^^\Organisationseigenthümlichkeiten bezweifelt,,
dieser Verhältnisse steht ein
de i al die Grösse
der Areale, je nachdem eine bestimmte Eigenthümlichkeit vorhanden
DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN. 329
ist oder nicht^ und findet z. B., dass die Pappus tragenden Synanthereen
weniger grosse Räume bewohnen als die übrigen; allein dies würde
nur beweisen, dass bei den letzteren sich die Natur anderer und wirksamerer
Mittel bedient hat, ihre Wanderung zu unterstützen, nicht aber,
dass der Pappus, den wir doch im Winde schweben sehen, nicht ebenfalls
ein solches Mittel sei. In anderen Fällen, wie bei den fleischigen
Früchten, die den Thieren zur Nahrung dienen und deren im Darmkanal
unzerstörte Samen ihrer Ortsbewegung folgen, hat de Candollc
selbst die Bedeutung dieses Einflusses auf die Migration anerkannt.
Die physischen und von den Pflanzen selbst unabhängigen oder
doch nur mittelbar durch ihre Organisation unterstützten Mittel der Bewegung
sind die Strömungen des fliessenden Wassers und der Atmosphäre,
sowie die Wanderungen der Thiere und des Menschen.
Die Einwirkungen der Meeresströmungen auf die Migration der
Pflanzen werden durch schwimmende Körper, durch Treibholz und
Eisberge, gesteigert, welche auch solche Früchte und Samen von Küste
zu Küste zu übertragen vermögen, die schwerer sind als das Wasser.
Die Thatsache, dass die Mehrzahl der arktischen Pflanzen in beiden
Continenten und auf den Inseln, die sie verknüpfen, also rings um den
Pol gleichartig ist, wird namentlich durch das Treibholz der sibirischen
Flüsse, sowie durch die Verbreitung der nordischen Vögel erläutert.
In der Richtung der Meeresströmungen ist ein Mittel gegeben, die Ausgangspunkte
der Wanderungen zu bestimmen oder umgekehrt aus dem
anderweitig bekannten Schöpfungscentrum auf den Strom schliessen
zu können, der die Ansiedelung einer Art bewirkt hat. So ist es die
äquatoriale Gegenströmung, welche die paciflschen Inseln mit dem tropischen
Asien verknüpfte, und so Hooker nach, dass unter den
die Galapagos bespülenden Strömungen nicht der peruanische Humboldtstrom,
sondern ein wenig bedeutender, der von Panama zu diesem
Archipel fliesst, die eingewanderten Pflanzen herbeigeführt hat. In
enge Grenzen aber wird 4^r Einfluss der Meeresströmungen dadurch
eingeschränkt, dass sie, wie der Golfstrom, in der Regel Küsten von
ungleichem Klima in Verbindung setzen, wo die angespülten Samen
nicht zur Entwicklung kommen. Dies zeigt gerade die älteste Beobachtung
dieser Art über die zu den norwegischen Fjorden angetriebenen
Pflanzenproducte Westindiens. Auch sind die Untersuchungen
Danviiis und Anderer über die Fähigkeit der Samen, im Meerwasser
ihre Lebenskraft zu bewahren, von entscheidender Bedeutung für die
Specialfragen, welche hier zu lösen sind. Innerhalb dieser Grenzen
richtig gewürdigt bieten die Meeresströmungen indessen das wichtigste
Mittel, die Sonderung und die Verknüpfung der Schöpfungsherde zu
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