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366 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
demCaplandej ausgedrückt durch Arten von Pelargonium, Phylica,
Mesembryanthemum , Osteospermum und Wahlenbergia, so wie auch
die nicht endemischen Farne afrikanische sind. In den Jahren 1839
und 1843 konnte Hooker kein einziges endemisches Holzgewächs mehr
auffinden, nur noch einzehie abgestorbene Stämme sah er an unzugänglichen
Klippen. Die Zerstörung der einheimischen Flora beruht
bekanntlich auf der Einführung der Ziegen und die heutige Vegetation
der Insel verdankt der Kultur ihren Ursprung.
7. Seychel len. —Nach Berichten von Barkly und Swinburne
Ward (Journ. Linn. Soc. IXj p. 118) geht auch die so merkwürdige
See-Cocos-Palme (Laodicea Seychellarum) ihrem Untergange entgegen.
Noch ist indessen ein Wald von einigen hundert dieser Palmen auf
Praslin und eine Anzahl von kleineren Bäumen auf Ile Curieuse übrig
und es ist Fürsorge getroffen, diese Bestände zu schonen.
8. Chatham-Inseln. — Dieser Archipel, von dessen Stellung
zur Flora von Neu-Seeland und den Auckland-Inseln man früher keine
genauere Kunde hatte, ist von Trcivsrs besucht (Journ. Linn. Soc. IX,
p. 135) und seine botanische Ausbeute in Verbindung mit anderen
kleineren Sammlungen von F. Müller bearbeitet worden (The Vegetation
of the Chatham Islands). Die Pitt-und die Chatham-Insel, die beide
nicht hoch sind, zeigten sich grösstentheils mit Gesträuch bedeckt,
Uberreste grösserer Bäume fanden sich im Torf eingeschlossen, kleinere
bis zu 35' Höhe kommen vor. Die Formen der Palmen (Areca sapida)
und der Farnbäume (Cyathea dealbata und Cunninghami) erreichen erst
hier unter dem 42. Breitengrade ihre südliche Polargrenze. Travers
fand die grosse Mehrzahl der Pflanzen mit denen von Neu-Seeland
identisch und schliesst aus angeschwemmtem Treibholz, dass eine
Meeresströmung von dort aus direct gegen den Archipel läuft. Die
Materialien F, Müller's beliefen sich nur auf 87 Gefässpflanzen, von
denen nur neun als endemische Arten und auch unter diesen einzelne
als zweifelhaft betrachtet sind. Da sich aber darunter zwei Synanthereenbäume
befinden (Eurybia Traversii und Senecio Huntii), so möchte
man geneigt sein, dem Archipel die Bedeutung eines Schöpfungscentrums
einzuräumen, falls dieselben von der Neu-Seeländischen Süd-
Insel in der That ausgeschlossen sind.
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
II.
367
Die Anhänger der Darwin!^dki^rx Hypothese über den Ursprung
der organischen Formen sind bemüht, auch durch geobotanische
Forschungen ihren Ansichten eine festere Grundlage zu verschaffen.
Kerner untersuchte die Gestalt der Verbreitungsbezirke von Formen
der Gattung Cytisus, bei denen die Frage, was Art oder Varietät sei,
nur mit Schwierigkeit zu lösen ist [Die Abhängigkeit der Pflanzengestalt
von Klima und Boden. Mit einer Karte der Vegetationslinien von Cytisus
sect. Tubocytisus in Europa. i86g). Da die Dafwinianer eben jeden
fundamentalen Unterschied zwischen Arten und Varietäten leugnen, so
kann, nichts mehr zur Unterstützung ihrer Meinungen dienen, als zu
sehen, dass die unter einander verwandten Formen, mag ihr Begriff
weiter oder enger, als selbstständig oder als veränderlich gefasst werden,
in der Anordnung und Gestalt ihrer Areale demselben Gesetze folgen.
Die Wahl der Gattung Cytisus für diesen Zweck war daher eine besonders
passende. Das von Kerner ermittelte Verbreitungsgesetz
stimmt in den Hauptpunkten mit dem überein, was Stur in seiner
Arbeit über die Astrantien nachgewiesen hatte, dass nämlich die grossen
Areale die kleineren in sich einschliessen. Eine sehr sorgfältige systematische
Vergleichung von 18 Cytisus-Formen war hierbei die Grundlage
einer kartographischen Darstellung ihrer Arealgrenzen. Abgesehen
davon, dass mehrere Areale wegen Mangels an Materialien aus Serbien
und anderen Ländern des illyrischen Dreiecks zu eng gefasst sind, zeigt
sich jene allgemeine Norm der Anordnung hier noch dadurch näher
bestimmt und modiflcirt, dass die Formen von engem Wohngebiet sich
fast nur an den Vegetationslinien der Hauptarten aussondern. So finden
sich vier besondere Formen in der Nähe der lombardisch-ungarischen
Südwestgrenze von Cytisus ratisbonensis; zu C. austriacus gehören
fünf, zu C. capitatus Scop. (C. supinus L. nach Kerner) drei, zu C.
hirsutus zwei enger begrenzte Nebenformen. Unter diesen Nebenformen
aber sind ebensowohl von allen Systematikern anerkannte Arten, wie
C. purpureus, C. supinus Vill. (C. gallicus Kern, und zufäUig in meiner
Sammlung mit demselben Namen bereits früher bezeichnet), als auch
solche Formen enthalten, welche man gewöhnlich nur als Varietäten
aufgestellt hat, wie C. ciliatus Wahlenb. im Tatragebirge. In Bezug
auf klimatische Varietäten nun sind die Ansichten der Verfassers über
ihren Ursprung unzweifelhaft wohlbegründet. Sie entstehen am leichtesten
an den Vegetationslinien, wo das Klima einen Grenzwerth überschreitet
und nun eine neu gebildete Form dem khmatischen Wechsel
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