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478 BERICHTE ÜBER DIE FORTSCHRITTE
Baumarten, die Waldungen für sich bildeten, eine Combretacee (Terminalia
macroptera) und eine Dipterocarpee (Lophira alata), welche
letztere in ihrem Samen das treffliche, allgemein in jenen Gegenden
verwendete Sanaöl enthält. Der Graswuchs in den Savanen erreicht zuweilen
eine auch in Sudan ungewöhnliche Höhe. Einmal sah er eine
Fläche von 15' hohem Panicum mit holzigem Rohrstamme bewachsen
und solche Savanen werden von den Negern zur Elephantenjagd benutzt,
indem man die Gräser anzündet und dadurch die hineingetriebenen
Thiere tödtet.
Die auf der bekannten Reise von Zanzibar zum Nil von Grant gesammelten
Pflanzen (gegen 760 Arten) werden von Oliver und anderen
Botanikern in Kew bearbeitet (The Botany of the Speke and Grant
expedition, in: Transactions of the Linnean society. Vol. 19, 1872,
u. f. ; 100 Arten werden abgebildet). Die Einförmigkeit der Flora von
Sudan bestätigt sich auch hier in der geringen Zahl der neuen Arten.
Die systematische Arbeit erhält indessen einen besonderen Werth durch
Gra/ifs eigene Zusätze aus seinen Tagebüchern, sowie er auch das
früher von ihm herausgegebene Reisewerk durch neue Mittheilungen
vervollständigt hat (Observations on the Lake region of equatorial
Afrika, in: Journ. geogr. see., 1872, pag. 243—342). Die grösste Ausbeute
(V4 der ganzen Sammlung) hatte Grani in den Uferwäldern des
Nil, auf der Strecke (2°—5° n. Br.), wo das Land allmählich bis 2800'
zum Albert Nyanza sich erhebt: hier wuchsen Tamarinden mit Bambusen,
mit Musa Ensete und der Scitamineenform (Amomum). Die
weiterhin folgenden äquatorialen Tafellandschaften werden mit wachsendem
Niveau um so einförmiger in ihrer Flora und tragen meist Savanen
mit hohem Graswuchs.
^ Reihenfolge der herrschenden Formationen von den Seen
bis zum Küstenlande von Zanzibar.
2 " — i " n. Br. (Unyoro): 2800' (engl.) hohes Plateau zwischen
beiden Seen, mit mannshohem Grase (Cymbopogon
finitimus) bewachsen.
1° n. Br. — 1 ° s. Br. (Uganda): 4000' hohes Plateau mit
zahlreichen 500' tief eingeschnittenen Erosionsthälern und der
Abdachung zum Victoria Nyanza; die Höhen mit 10' hohem
Graswuchs (Pennisetum Benthami); in den reich bewässerten
Thälern herrscht die Pisangkultur; das Sumpfland am See mit
Papyrusschilf und Bäumen bewachsen.
i " n . Br. — 3 ° s . Br. (Karagweh, bis zur südlichen Wasserscheide
des Nilgebietes, und Usui jenseit derselben): 3450—
IN DER GEOGRAPHIE DER PFLANZEN.
4660' hohes, dürres Bergland, dessen Höhen mit hartem, unbrauchbarem
Grase (Anthistiria imberbis) bewachsen sind;
Gesträuch in den Schluchten und mannigfaltige Bodenkultur in
den auch hier wohl bewässerten Thälern.
3"—5°s.Br. (UzinzabisUniamwezi): wellenförmiges Plateau,
3180—4090'hoch, in den Senkungen bewaldet, auf den Höhen
Savane von 8' hohem Grase; Kultur von Korn, Pisang, Arachis
und Knollenpflanzen.
6° s. Br. (Unyamwezi bis Ugogo) : sandiges, dürres
I Plateau, 2700—3500' hoch, mit brackigem Wasser; Gesträuchformation
mit Dornsträuchern (Acacia) und fleischigen Euphorbien.
6°—7° s. Br. (Usagara): Bergland der Küstenterrasse, deren
Pass im Niveau von 5148' überschritten wurde; Westseite mit
starker Thaubildung; zwischen 1000 und 3000' Palmenwald mit
Bambusen, Zwiebelgewächsen und Rohrgräsern; Kultur von
Ricinus, Pisang und Cucurbitaceen; in der unteren Region
baumloser Weidegrund. Ostseite dürr und felsig.
6"—7° s. Br. (Uzarama): Küstenregion vom Meere bis zum
Niveau von 390': Savane mit 3 bis 10' hohem Graswuchs;
Bäume derselben, mit Ausnahme von Borassus, durch Abbrennen
des Grases und Entrindung verkümmert.
Die spärlichen Nachrichten über Livingstone's Reisen im Westen
des Tanganyika haben doch bereits zu einem wichtigen Ergebnisse geführt.
Durch Behm, der sie erschöpfend bearbeitete und dessen Beurtheilung
der neuen geographischen Thatsachen" so allgemeinen Beifall
gefunden hat, wurde festgestellt, dass die von Livingstone entdeckten
Flusslinien und Seen nicht, wie der Reisende glaubte, zum Gebiete des
Nil, sondern zu dem des Congo gehören (Geogr. Mittheilungen, 1872,
S. 405, und 1873, S. 21). Jenseit der Berge am westlichen Ufer des
Tanganyika (in Manjuema) beginnt die allgemeine Bekleidung des
Landes mit Tropenwäldern, welche die Stromgebiete des Congo und
Gaboon auszeichnet. Diese Wälder, berichtete Livingstone, sind in
Manjuema so dicht, dass nur Elephanten und Büffel eindringen, und
am Boden durch Inundation und Regengüsse so tief mit Schlamm bedeckt,
dass man bis an die Kniee einsinkt; die Sonne erblicke man nur
an den gelichteten Stellen um die menschlichen Wohnungen. Hieraus
geht hervor, wie gross der Gegensatz ist, der zwischen den Savanenländern
im östlichen Drittel des äquatorialen Afrikas und dem Vegetationscharakter
des Congogebietes besteht. Es liegt nahe, das letztere
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